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Sete Gibernau: "Ich glaube nicht an einen Anti-Marquez"

Als Coach von Dani Pedrosa traut Sete Gibernau seinem Schützling in der MotoGP-Saison 2017 den Titel zu - Gerede um einen "Anti-Marquez" hält er für Unsinn

(Motorsport-Total.com) - Seit 2006 fährt Dani Pedrosa in der MotoGP und blieb dabei stets dem Repsol-Honda-Werksteam treu. Nach drei Weltmeistertiteln in den kleineren Klassen blieb dem Spanier der große Triumph in der Königsklasse bisher verwehrt. Dreimal wurde er Vize-Weltmeister, drei Mal WM-Dritter. Ob Pedrosa in seiner zwölften MotoGP-Saison nun um den Titel mitkämpfen kann? Sein Berater Sete Gibernau traut dem 31-Jährigen jedenfalls viel zu.

Titel-Bild zur News: Sete Gibernau

Sete Gibernau steht Dani Pedrosa in den nächsten zwei Jahren beratend zur Seite Zoom

Er sei ein Titelkandidat, glaubt Pedrosas Landsmann, "wenn er sein inneres Feuer entzündet". Das ließ er beim jüngsten MotoGP-Test auf Phillip Island aufblitzen. Am dritten Tag fehlten ihm nur 0,484 Sekunden auf Spitzenreiter Maverick Vinales (Yamaha) und nur 0,190 Sekunden auf seinen Teamkollegen Marc Márquez. Und das, nachdem Pedrosa am Tag zuvor noch über Fieber und Bauchschmerzen geklagt hatte.

"Ich sehe ihn ziemlich glücklich, er braucht nur ein wenig Gelassenheit und Ruhe. Er mag diese Strecke nicht wirklich und hat dennoch bewiesen, dass er hier schnell ist", bewertet Gibernau Pedrosas Test auf Phillip Island gegenüber 'gpone.com'. Wie schon in Barcelona stand er ihm auch hier wieder beratend zur Seite und hofft, ihm das fehlende Quäntchen mitgeben zu können, um ganz vorne mitzumischen.

"In den jüngsten Jahren ist er etwas abgefallen, auch als Resultat von Pech", erklärt Gibernau. "Wenn du immer wieder versuchst, ein Ergebnis zu erreichen, und daran scheiterst, schlägt sich das auf deine Begeisterung und Motivation nieder." Genau hier will der Ex-MotoGP-Pilot ansetzen: "Ich möchte ihm ein wenig Enthusiasmus mitgeben." Dass Pedrosa alle Voraussetzungen dafür erfüllt, davon ist Gibernau überzeugt.


Fotos: Daniel Pedrosa, MotoGP-Test in Phillip Island


Von Vergleichen mit Teamkollege und WM-Rivale Marquez hält er nicht viel - erst recht nicht davon, Pedrosa oder andere Fahrer als eine Art Anti-Marquez zu stilisieren. "An diese Anti-Marquez-Theorie glaube ich nicht wirklich. Wenn du dich zu sehr darauf konzentrierst, riskiert du, selbst dein größter Rivale zu werden", warnt Gibernau. Vom internen Duell mit Weltmeister Marquez solle Pedrosa sich nicht verunsichern lassen.

"Er ist ein Kerl mit großem Talent, in Anbetracht seiner Größe ist es schwer für ihn, das Bike zu beherrschen", weiß sein Coach und ergänzt: "Ich kenne ihn, seit er klein war, und er ist klein geblieben (lacht). Wir haben eine tolle Beziehung und trainieren gemeinsam, wann immer es geht. Er hat mich gefragt, ob ich ihn für zwei Jahre begleite und ich habe akzeptiert." Ob er beim Saisonstart in Katar sein werde, wisse er aber noch nicht.