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  • 05.05.2015 15:26

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

"Schüler" Jack Miller etabliert sich im Open-Feld

Jack Miller zieht nach den ersten vier MotoGP-Rennen ein positives Fazit: Der Australier kann sich im Open-Feld behaupten - Die Lernkurve steht im Vordergrund

(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Herbst war die Aufregung groß, als offiziell bekannt wurde, dass Jack Miller direkt von der Moto3 in die MotoGP aufsteigt. Nach den ersten vier Rennen sind die Kritiken verstummt. Der Australier hat sich mit seiner Open-Honda des LCR-Teams im Feld der Open-Fahrer etabliert. In Texas und Argentinien holte Miller WM-Punkte. Dabei schlug er auch Routiniers wie Hector Barbera oder Nicky Hayden.

Titel-Bild zur News: Jack Miller

Wheelie für die Fotografen: Jack Miller in der Boxenausfahrt von Jerez Zoom

Da Honda für Miller vorhergesehen hat, dass er diese Saison ausschließlich zum Erfahrung sammeln nutzen soll, sieht er sich im Soll: "Katar war bis zum Sturz ein gutes Rennen. Texas war auch gut und Argentinien war großartig. Mir war von vornherein klar, dass Jerez ein schwieriger Grand Prix werden wird. Es ist einer der schwierigsten Kurse und man musste sich nach den drei Überseerennen wieder umstellen. Außerdem bin ich seit einer Woche krank."

"Ich habe hier viel gelernt, denn manchmal bin ich zu aggressiv gefahren. Jetzt weiß ich besser, wie ich das Gas kontrolliere, damit der Reifen nicht zu stark durchdreht", sagt Miller zu dem Rennen in Jerez, als er keine Punkte sammelte, aber in einer großen Gruppe mit erfahrenen Gegner fuhr. "Ich habe keine Erwartungen. Manchmal läuft es besser, manchmal schlechter. Wir lernen und machen Fortschritte. Die letzten vier, fünf Rennrunden sind nicht sehr einfach. Vor allem hier war es eine Lernerfahrung."

Der Montagstest in Jerez war für Miller eine willkommene Gelegenheit, ohne Druck Runden zu drehen und an Details zu arbeiten. "Wir testeten ein paar Sachen, aber nichts Radikales", sagt der 20-Jährige nach 64 Runden. "Zum Beispiel arbeiteten wir mit der Geometrie des Bikes, um ein besseres Gefühl zu bekommen. Am Rennwochenende hatte ich zu wenig Grip und Gefühl. Daran arbeiteten wir und ich fuhr viele Runden."

"Wir konzentrierten uns auch auf Runs mit gebrauchten Reifen, damit ich gegen Rennende besser werde. Das hat gut funktioniert, denn gegen Ende des Tages bin ich konstante Rundenzeiten gefahren. Wir glauben, dass wir etwas bei der Abstimmung gefunden haben." Die letzten Rennrunden sind auch im Feld der Open-Fahrer entscheidend, denn meistens liegen Hector Barbera, Stefan Bradl, Hayden, Miller und Co. in einem engen Paket beisammen.


MotoGP in Jerez

Ein Schwachpunkt der Open-Honda ist bisher die Software von Magneti Marelli. Vor allem Hayden und Eugene Laverty klagen regelmäßig darüber. Von Miller sind weniger Beschwerden zu hören. Warum eigentlich? "Die Software wird besser und besser. Ich kann aber nicht zu viel sagen, weil ich noch nie vorher mit Software gearbeitet habe. Ich kann aber spüren, dass wir Fortschritte machen. Ich nutze die Traktionskontrolle kaum. In Jerez arbeiteten wir mit Motor-Mappings, damit der Reifen die Reifen nicht zu stark verschleißt."