Rookie-Regel: Yamaha unterstützt Honda

Yamaha unterstützt Honda in den Bestrebungen die Rookie-Regel abzuschaffen - In der heutigen wirtschaftlichen Situation verursacht sie höhere Kosten

(Motorsport-Total.com) - Die Rookie-Regel sorgt an jedem MotoGP-Wochenende für Gespräche und Diskussionen. So wurde auch in Barcelona im Fahrerlager über den Fall Marquez diskutiert. Honda möchte den talentierten Spanier im nächsten Jahr in die MotoGP holen, doch die Frage ist, wo sie ihn unterbringen sollen. Laut Reglement darf ein Rookie nicht in einem Werksteam starten, sondern muss eine Saison in einem Kundenteam absolvieren. Honda möchte die Rookie-Regel abschaffen und hat bereits versucht die Dorna zum Umstimmen zu bewegen.

Titel-Bild zur News: Marc Marquez

Der geplante MotoGP-Aufstieg von Marc Marquez sorgt für Diskussionen

Interessant daran ist, dass sich Honda schon vor der Rücktrittsankündigung von Casey Stoner um die Abschaffung der Regel bemüht hat. Yamaha unterstützt Konkurrent Honda dabei. In erster Linie ist es ein finanzieller Aspekt, denn wenn man einen Rookie in einem anderen Team unterbringt, muss man neben den beiden Werksfahrern einen dritten Fahrer bezahlen, unterstützen und ein Motorrad bereit stellen. Da in der Motorrad-Szene das Geld nicht mehr wie Heu vorhanden ist, müssen auch die Werksteams mit Ausgaben sorgsam umgehen.

Auch die Honda-Kundenteams unterstützen nun die Abschaffung der Regel, denn für sie könnte es langfristig um die Existenz gehen. Fausto Gresini und Lucio Cecchinello haben sich in den vergangenen Jahren gute Partnerschaften zu den diversen Sponsoren aufgebaut. Speziell an der LCR-Honda von Stefan Bradl sind bei fast jedem Rennen andere Aufkleber zu sehen. Diese guten Beziehungen könnten in die Brüche gehen, sollten Gresini oder Cecchinello gezwungen werden, Marquez für eine Saison zu nehmen.

"Wenn Marquez mit Honda und Repsol zum Beispiel im nächsten Jahr zu Gresini gehen muss und dann im Jahr darauf ins Werksteam kommt, muss Fausto dann alle Verbindungen zu seinen Sponsoren und Unterstützern für ein Jahr Marquez aufgeben", wirft Cecchinello gegenüber 'Motor Cycle News' eine Frage in den Raum. "Was soll er dann in Zukunft machen? Das ergibt für mich keinen Sinn. Diesen Aspekt muss man bei der Rookie-Regel auch betrachten."


Fotos: Moto2 in Barcelona


Mit der Rookie-Regel soll eigentlich den Kundenteams geholfen werden, damit sie auch potenzielle Topstars von morgen verpflichten und damit Sponsoren anziehen können. Die Realität sieht derzeit anders aus. HRC-Marketingdirektor Livio Suppo meint: "Es ist egal, ob man drei Werksfahrer in drei unterschiedlichen Farben hat. Was zählt ist, wer die Rechnung bezahlt. Es geht nicht um Marc, aber was in der Vergangenheit mit Marco und Ben passiert ist, wäre bei der heutigen wirtschaftlichen Lage unmöglich."

Damit mein Suppo Ben Spies und Marco Simoncelli, die im Jahr 2010 bei Gresini beziehungsweise Tech 3 debütierten. Simoncelli bekam aber erst 2011 Werksunterstützung, während Spies erst vor kurzem bestätigte, dass er bei Tech 3 etwas älteres Yamaha-Material zur Verfügung hatte. Yamaha-Teamchef Lin Jarvis pflichtet Suppo bei: "An der Rookie-Regel ist nichts falsch, weil es damals die richtige Entscheidung war, die Satellitenteams zu unterstützen. Die wirtschaftliche Situation hat sich aber geändert. Honda schlug die Regeländerung vor und wir haben nichts dagegen", bestätigt er gegenüber 'Motor Cycle News'.

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