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Neue Schwinge beim Test: Aprilia entwickelt auf Hochtouren

In Brünn setzte Aprilia eine runderneuerte RS-GP ein und legt beim Test mit einer neuen Schwinge nach - Aleix Espargaro stimmen die Fortschritte zuversichtlich

(Motorsport-Total.com) - Das Aprilia-Team brachte umfangreiche Modifikationen zum Grand Prix von Tschechien. Die Änderungen befanden sich größtenteils unter der Verkleidung. Zu den Neuheiten zählten eine neue Motorausbaustufe, eine neue Airbox, ein neuer Auspuff von Akrapovic und ein weiterentwickeltes Seamless-Getriebe. Vor allem Aleix Espargaro arbeitete mit dem neuen Motorrad, konnte das Potenzial aber aus mehreren Gründen nicht ganz umsetzen.

Titel-Bild zur News: Aleix Espargaro

Aprilia brachte nach Brünn ein komplett überarbeitetes Motorrad mit Zoom

Im Qualifying landete der Spanier nach einem Sturz mit 1,3 Sekunden auf dem elften Startplatz. Das Rennen startete Espargaro mit dem neuen Bike, musste dann beim Flag-to-Flag-Wechsel auf die alte Spezifikation wechseln, die auch noch einen Motor mit hoher Laufleistung eingebaut hatte. Deswegen fiel Espargaro im Rennverlauf zurück. Dazu musste er nach der Situation in der Boxengasse mit Andrea Iannone auch noch drei Positionen abgeben.

Espargaro sprach im Laufe des Wochenendes von Fortschritten, die die Ergebnisse aus verschiedenen Gründen (noch) nicht zeigten. Beim Montagstest durfte der Spanier außerdem eine neue Hinterradschwinge testen. Die Entwicklungsrate bei Aprilia läuft auf Hochtouren. "Es ist immer gut, wenn man nach einem Rennwochenende testen kann, auch wenn es körperlich anstrengend ist", meint Espargaro. Die Teams konnten am Montag in Ruhe Dinge ausprobieren und mit den Daten vom Wochenende vergleichen.

"Wir haben sehr gut gearbeitet und das neue technische Paket weiter erforscht", berichtet der Spanier. "Ich testete auch eine neue Hinterradschwinge. Unsere Pace mit dem Rennreifen war gut. Das stimmt mich für die nächsten Rennen optimistisch. Der neue Motor funktioniert gut. Beim Topspeed sind wir der Konkurrenz schon sehr nahe gekommen. Das ist sehr wichtig." Ein Augenmerk beim Motor liegt bei der Kraftentfaltung in unteren Gängen, die Espargaro noch verbessert sehen will.

Die Topspeed-Wertung vom Qualifying ist insofern interessant, dass Espargaro so schnell war wie Jorge Lorenzo mit der neuen Ducati-Verkleidung. Honda war auch auf diesem Niveau, Yamaha war um zwei bis drei km/h schneller. Topspeed-König war auch in Brünn Andrea Dovizioso. Die Standard-Ducati-Verkleidung war auf der Geraden etwa um sieben km/h schneller als das vorhin angesprochene Paket an Fahrern.

Aprilia-Verkleidung

Bei Aprilia setzt weiterhin nur Sam Lowes auf die Aero-Verkleidung Zoom

Am Testtag drehte Espargaro 51 Runden und landete mit 1,1 Sekunden Rückstand auf dem zehnten Platz. Teamkollege Sam Lowes fuhr nur 26 Runden, auch weil sein rechter Fuß, den er sich bei einem Sturz am Samstag leicht verletzt hat, Schmerzen bereitete. Lowes legte den Fokus auf seinen Fahrstil und konzentrierte sich vor allem auf die Bremsphase, denn das wird am kommenden Wochenende in Österreich sehr wichtig sein.

"Obwohl ich nicht viele Runden gefahren bin, haben wir gut gearbeitet. Ich muss meinen Fahrstil verbessern. Das betrifft die Bremsphase, denn die Bewegungen sind ganz anders als mit einem Moto2-Bike. Ich habe die Tendenz, sehr schnell runterzuschalten, was sich nachteilig auf die Bremskraft auswirkt", schildert Lowes. "Jetzt gelang mir ein wichtiger Fortschritt. Die Strecke in Österreich ist teilweise Stop-and-Go, wo Bremsen und Beschleunigung entscheidend sind. Wir testeten deshalb eine bestimmte Abstimmung, ohne uns auf eine schnelle Rundenzeit zu konzentrieren."