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MotoGP-Piloten staunen über enorme Leistungsdichte

Die MotoGP ist konkurrenzfähiger denn je, selten war das Feld so eng wie 2017 - Weltmeister Marc Marquez: "Es war noch nie so schwer, konstant zu sein"

(Motorsport-Total.com) - Dass die Leistungsdichte in der MotoGP Jahr für Jahr immer weiter steigt, hat auch diese Saison einmal mehr unter Beweis gestellt. Zur Saisonmitte befanden sich noch fünf Fahrer im Kampf um den Titel. Mit Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) sowie Jonas Folger und Johann Zarco von Tech-3-Yamaha schafften es wiederholt auch Kundenfahrer auf das Podest. So konkurrenzfähig war die Königsklasse selten zuvor.

Titel-Bild zur News: Johann Zarco, Marc Marquez

Auch Kundenfahrer wie Johann Zarco standen 2017 auf dem Treppchen Zoom

Das bestätigt auch Suzuki-Pilot Andrea Iannone, der festhält: "Ich denke, in diesem Jahr ist das Feld sehr eng beieinander. Das gilt auch für die Privatteams, die weiter zu den Werksteams aufgeschlossen haben. Und das steigert das Interesse an dieser Weltmeisterschaft. Insbesondere die Regeländerungen der vergangenen zwei Jahre, die Einheitselektronik und die Rückkehr von Michelin, haben dazu beigetragen."

Gleichsam merkt der Italiener auch an, dass kein Team oder Fahrer ein durchgängig konstante MotoGP-Saison 2017 hatte. "Es gab Rennen, da hatten wir mehr zu kämpfen, und in anderen weniger. Aber so ging es jedem. Insofern ist die Situation für jeden etwa gleich. Und das ist gut so." Weltmeister Marc Marquez pflichtet ihm bei: "Es ist wahnsinnig schwer, konstant zu sein. In diesem Jahr hatte jeder Fahrer seine Ups und Downs."

Marc Marquez: Schlechte Tage rächen sich härter

Der Spanier selbst erlebte insbesondere im ersten Saisondrittel einen teils schwierigen Auftakt, konnte dann aber fast ausnahmslos in die Podestränge vordringen, was ihm schließlich auch den Titel sicherte. "Der Fahrer, der sein Level hochhalten kann, sammelt die meisten Punkte und ist für die WM im Vorteil", weiß der 24-Jährige. Doch genau das sei in den Jahren seit seinem MotoGP-Aufstieg immer schwieriger geworden.

"Ich erinnere mich an meine Anfänge im Jahr 2013. An einem schlechten Tag bist du Vierter geworden. In der heutigen MotoGP bist du gleich mal nur Neunter, Zehnter oder Elfter", verweist der Marquez die hohe Leistungsdichte. "Das kostet viele Punkte. Aber ich mag das. Es macht alles etwas spannender und man muss pushen. Aus diesem Grund waren wir zur Sommerpause zu fünft im WM-Kampf. Gerade mal 28 Punkte trennten uns."

Tech-3-Pilot Zarco, der es in seiner ersten MotoGP-Saison dreimal auf das Podest schaffte, hat als Rookie noch einen ganz anderen Blick auf die Königsklasse. Im Vergleich zur Moto2 hebt er vor allem das Potenzial der Motorräder und Reifen hervor: "Das ist ein vergleichsweise großer Schritt. Man kann härter pushen und ganz anders in die Kurven gehen. Wenn du Ähnliches in der Moto2 versuchst, liegst du ganz sicher auf der Nase."


MotoGP in Valencia

Johann Zarco: Es reicht nicht, nur schnell zu sein

Das verdeutliche die Intensität der MotoGP, fährt der Franzose fort: "Die Maschinen haben ein wahnsinniges Potenzial und die Fahrer sind in der Lage, dieses auszuschöpfen und zu kalkulieren. Denn wenn die Reifen abbauen, ist es wichtig, die Situation clever zu managen." Viele Fahrer könnten schnell sein, aber der Erfolg im Rennen hänge davon ab, sich den Gegebenheiten bestmöglich anzupassen, weiß der Rookie.

"Von der ersten zur letzten Runde ändert sich die Situation völlig", beschreibt er die Herausforderung und gerät ins Schwärmen. "Bei den Topfahrern ist es, als hätten sie eine Art Computer in ihrem Kopf. Sie spüren alles und wissen in jedem Moment ganz genau, was zu tun ist." Kleinigkeiten können dann über Sieg oder Niederlage, 25 oder null Punkte entscheiden. Dieses Spiel mit dem Limit macht die Königsklasse aus.