• 25.09.2017 08:58

  • von Gerald Dirnbeck & David Emmett

Maverick Vinales fordert: Yamaha muss Motorrad verbessern

Probleme mit der Traktion machen jegliche Sieghoffnung von Maverick Vinales in Aragon zunichte - Der Spanier schätzt seine WM-Chance schwierig ein

(Motorsport-Total.com) - Maverick Vinales setzte sich beim Grand Prix von Aragon im teaminternen Yamaha-Duell gegen Valentino Rossi durch und fuhr als Vierter ins Ziel. Damit wuchs sein WM-Rückstand auf Sieger Marc Marquez auf 28 Punkte an. Von der Pole-Position aus hatte sich Vinales mehr ausgerechnet, doch schon in den ersten Runden ging es rückwärts. Lange fuhr der Spanier auf dem fünften Platz und verlor teilweise auch den Anschluss an die Spitzengruppe.

Titel-Bild zur News: Maverick Vinales, Valentino Rossi

28 Punkte beträgt der WM-Rückstand von Vinales auf Marquez Zoom

Beide Yamaha-Fahrer hatten sich für den harten Hinterreifen entschieden. Auch Marquez fuhr mit diesem Reifen. "Wir wissen nicht, ob es die richtige Wahl war", gibt Vinales nach dem Rennen zu Protokoll. "Folger fuhr mit dem Medium-Reifen und hatte keinen Grip. Natürlich ist es frustrierend. Ich bin am Morgen mit dem Ziel zu gewinnen aufgewacht. Und dann siehst du, wie deine Gegner wegfahren. Du gibst 200 Prozent und kannst sie immer noch nicht einholen."

Der vierte Platz war für Vinales in erster Linie Schadensbegrenzung, denn bei Rennhalbzeit war er zeitweise nur Sechster. "Ich hatte auch Glück, weil ich meine Reifen bis zum Ende managen konnte. Bei anderen Fahrern hat der Reifen stark nachgelassen. Für die Weltmeisterschaft wird es natürlich sehr schwierig. Wir müssen das Motorrad verbessern, weil wir Schwierigkeiten bei der Traktion haben. Dort verlieren wir zu viel. Auf der anderen Seite funktioniert das Bike bei der Frontpartie sehr gut. Wir müssen versuchen, das Heck zu verbessern."

Für Unterhaltung sorgte das Duell mit Rossi. Mehrmals versuchte Vinales zu überholen, aber der Superstar war auf der Bremse stark und verteidigte bis drei Runden vor Schluss den vierten Platz. "Er war am Ende auch schnell, in den letzten Runden war es schwierig, wegzuziehen", sagt Vinales über den Zweikampf. "Ich habe es genossen. Ich habe versucht, auf der Bremse zu überholen, weil es aufgrund der mangelnden Traktion unmöglich war. Ich musste etwas am Limit überholen, aber es hat Spaß gemacht."


Fotos: Maverick Vinales, MotoGP in Aragon, Rennen


Vor Rossis Leistung kann auch Vinales nur den Hut ziehen. "Er ist wie immer stark zurückgekommen. Wenn es Sonntag ist, kann er noch einmal aufdrehen. Er ist ein sehr gutes Rennen gefahren. Als ich ihn vorne sah, dachte ich, dass er gewinnen kann", sagt Vinales. "Wenn er zu Beginn stark ist, kann ich mir das Ende vorstellen, weil er normalerweise am Rennende immer besser wird. Dann sah ich aber, dass sein Reifen nachließ und stark durchdrehte. Wir hatten beide das gleiche Problem. Es liegt am Motorrad."

Deswegen ist für Vinales klar, dass Yamaha die Traktionsprobleme lösen muss: "In den ersten Runden war ich wirklich langsam. Wenn wir um den Titel kämpfen wollen, dann müssen wir das Motorrad verbessern. In den ersten Runden habe ich gesehen, dass Valentino mehr Grip als ich hatte, vor allem in den ersten zwei, drei Runden. Dann habe ich es mit der Elektronik gut gemanagt und war am Ende stark. In diesem Bereich haben wir gut gearbeitet. Trotzdem war es schwierig, gegen Rennende noch 1:49er-Runden zu fahren."