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Lorenzo: "Formel 1 und MotoGP können voneinander lernen"

Jorge Lorenzo lobt die MotoGP als aktuell "großartigste Show im Motorsport" - Trotzdem könne die Königsklasse auf zwei Rädern etwas von der Formel 1 lernen

(Motorsport-Total.com) - Viele Motorsportfans sind der Ansicht, dass die MotoGP momentan ein besseres Gesamtpaket als die Formel 1 bietet. Vor allem das Racing in der Königsklasse auf zwei Rädern begeistert die Zuschauer an jedem Rennwochenende. Dazu gab es im vergangenen Jahr neun verschiedene Sieger in der MotoGP, während in der Formel 1 in der Saison 2016 lediglich vier unterschiedliche Piloten erfolgreich waren - und dabei gingen 19 von 21 Siegen an das überlegene Mercedes-Team.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher, Jorge Lorenzo, Nico Rosberg

Jorge Lorenzo stattet der Formel 1 schon seit Jahren immer wieder einen Besuch ab Zoom

Machen besseres Racing, eine größere Abwechslung und Co. die MotoGP damit zu einer besseren Serie als die Formel 1? Jorge Lorenzo ist sich da nicht so sicher. "Die Formel 1 kann von der MotoGP auf der Strecke etwas lernen, und die MotoGP kann von der Formel 1 abseits der Strecke etwas lernen", erklärt der dreimalige MotoGP-Champion im Gespräch mit 'Crash.net'.

"Ich denke zum Beispiel, dass die MotoGP momentan die großartigste Show im Motorsport bietet. Sie ist viel spektakulärer als die Formel 1 und macht viel mehr Spaß", lobt der Spanier "seine" Serie. Gleichzeitig ist er allerdings der Meinung, dass die Königsklasse auf vier Rädern auch einige Dinge besser macht als die MotoGP. So sieht er es zum Beispiel positiv, dass die Formel 1 eine etwas "exklusivere" Rennserie ist.

"Man kann sich im Paddock frei bewegen", verrät Lorenzo, der als Gast bereits mehrfach das Vergnügen hatte, bei einem Formel-1-Wochenende hinter die Kulissen zu blicken. "Dort sind nicht so viele Leute, und das macht es für die Fahrer leichter", erklärt er. Zwar ist es genau diese Nähe, die viele Fans an der MotoGP so schätzen, doch für die Piloten ist es laut Lorenzo eine schwierige Situation.

"Ich muss von meiner Box direkt zum Motorhome. Ich kann keine Minute im Fahrerlager verbringen, das ist einfach unmöglich. Man kommt keinen Meter weit, bevor man ein Foto mit einem Fan macht", erklärt der Spanier. Die Formel-1-Piloten können sich hingegen in ihrem Paddock deutlich ungestörter von A nach B bewegen. Das würde sich Lorenzo auch für die MotoGP wünschen.


Jorge Lorenzo im Formel-1-Mercedes

"Außerdem sind die Formel-1-Teams im Umgang mit den Sponsoren professioneller. Es sind auch andere Sponsoren - mit einem viel höheren Stellenwert als in der MotoGP", ergänzt der diesjährige Ducati-Pilot. Von gigantischen Deals, wie sie die Formel 1 mit Rolex oder zuletzt mit Heineken abgeschlossen hat, kann die MotoGP nur träumen. Das dürfte den Petrolheads allerdings ziemlich egal sein...