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Kinigadner scherzt: KTM-Vertrag für Marc Marquez ist das Ziel

Motocross-Weltmeister und KTM-Intimus Heinz Kinigadner plaudert über die Entwicklung des MotoGP-Teams und Respekt im Fahrerlager

(Motorsport-Total.com) - In Misano durfte sich KTM über das beste Teamergebnis in der noch jungen Geschichte freuen. Bradley Smith und Pol Espargaro sicherten sich im Regen die Plätze zehn und elf. Davon hat Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner bereits im Frühjahr geträumt, der Tiroler verfolgt die steile Leistungskurve des MotoGP-Teams genau.

Titel-Bild zur News: Heinz Kinigadner

KTM-Sportmanager Heinz Kinigadner mit Sohn Hannes im MotoGP-Fahrerlager Zoom

"Ich habe versehentlich im Frühjahr schon einmal gesagt, dass wir in der zweiten Saisonhälfte einmal ein Top-10-Ergebnis schaffen sollten", plaudert er gegenüber 'Motorsport-Total.com' aus. "Das wurde mir dann auch vorgehalten. Aber das war unser Ziel, es aus eigener Kraft mit einer gewissen Rundenzeit zu schaffen. Dass das schon zu Beginn der zweiten Hälfte gelungen ist, ist umso besser." Denn Espargaro konnte bereits beim Rennen in Brünn mit Platz neun anschreiben.

Kinigadner, der seit rund 20 Jahren als Sportmanager für KTM tätig ist, glaubt, dass die "Eindämmung der Elektronik" ein Hauptgrund für die engen Zeitabstände ist. "Früher war man mit einer Sekunde Rückstand (im Qualifying; Anm. d. Red.) Dritter oder Vierter, jetzt ist man knapp noch in den Top 15. Es ist alles viel enger geworden, dadurch ist man natürlich auch näher dabei."

Gerhard Berger in der KTM-Box - Feinabstimmung erst Ende 2018

Durchschnittlich haben dem jeweils schnelleren KTM-Piloten in der zweiten Saisonhälfte im Qualifying rund eineinhalb Sekunden auf die Pole-Position gefehlt. Wobei Espargaro in Silverstone sogar in das Q2 einziehen konnte und in Österreich der Rückstand nur bei acht Zehntelsekunden lag. Respekt hat sich KTM im Fahrerlager jedenfalls bereits verschafft. Wobei Kinigadner lachend anmerkt: "So richtig Respekt haben wir uns erarbeitet, wenn Marc Marquez zu uns kommt und um einen Vertrag bittet."

Pol Espargaro

Pol Espargaro holte in Brünn mit Platz neun das bisher beste KTM-Resultat Zoom

Schon beim Saisonauftakt in Katar sei man selbstbewusst aufgetreten. Die Konkurrenz konnte sehen, "dass wir nicht Welten entfernt sind". Natürlich gab es bisher Höhen und Tiefen in der Debütsaison. Allerdings erklärt der Ex-Motocross-Profi auch: "Wir haben schon sehr viele Rahmen ausprobiert, dadurch ist es logisch, dass auch einmal eine falsche Richtung eingeschlagen wird. Nach dem Aragon-Test konnte man den bisher größten Schritt vorwärts sehen."

Die Luft wird für den oberösterreichischen Konzern jedenfalls immer dünner: "Ich vermute schon, dass es jetzt noch um eine Ecke schwieriger wird." Beim Grand Prix von Österreich habe sich auch Ex-Formel-1-Pilot Gerhard Berger in die KTM-Box gestellt und die Fortschritte beobachtet. "Er hat mich gefragt, ob der Fahrer wirklich so gut ist, weil er nur zwei Zehntel hinten war. Das war eine gute Frage", lacht der Österreicher und stellt fest: "So ganz verkehrt kann das Paket also nicht sein."


Fotos: KTM, MotoGP in Misano


Besonders das Fahrgestell und die Federungselemente seien einzigartig, streicht er hervor. "Wir glauben zwar, auf dem richtigen Weg zu sein. Ganz genau, wissen wir es aber nicht. Daher können wir nur aus dem Bestehenden etwas machen. Die Feinabstimmung, wie es die anderen Hersteller machen, werden wir wohl erst, hoffe ich zumindest, am Ende des nächsten Jahres machen können", verrät er.