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Kein Grip bei Dovizioso: Wichtige Punkte statt unnötiges Risiko

Ducati-Pilot Andrea Dovizioso kämpft sich bei widrigen Bedingungen in Misano auf Rang drei ins Ziel und dosiert das Risiko - Zuversicht für die nächsten Rennen

(Motorsport-Total.com) - Den dritten Sieg in Folge verpasste Andrea Dovizioso beim Großen Preis von San Marino zwar. Dennoch schaffte der Ducati-Pilot es beim Heimrennen in Misano abermals auf das Podest. Er wurde hinter Rennsieger Marc Marquez (Honda) und dem Zweitplatzierten Danilo Petrucci (Pramac-Ducati) Dritter und sammelte 16 wichtige Punkte für die Weltmeisterschaft. Mehr war für den Italiener diesmal nicht drin. Das lag vor allem an den Streckenverhältnissen.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso wollte in Misano keinen Nuller risikieren und fuhr auf Rang drei Zoom

Sie veranlassten Dovizioso zunächst, eine überraschende Entscheidung zu treffen. Denn anders als am Freitag und Samstag fuhr der 31-Jährige im Rennen mit der Aero-Verkleidung an seiner Desmosedici, mit der auch Petrucci und Teamkollege Jorge Lorenzo unterwegs waren. "Für die Gripverhältnisse, die die Strecke heute bot, war es richtig, sie zu nutzen. Im Regen war es mit Sicherheit die bessere Wahl", urteilt Dovizioso.

Dennoch hatte er Probleme: "Ich wusste schon in den ersten Runden, dass es für mich ein sehr schwieriges Rennen werden würde. Denn mir fehlte der Grip und ich verstand nicht, warum", erklärt der Italiener. Nach dem Start ordnete er sich zunächst auf Platz drei hinter Lorenzo an der Spitze sowie Marquez ein. In der vierten Runde ging dann Petrucci an ihm vorbei. Nur wenig später kam Lorenzo in Führung liegend zu Fall und schied aus.

Dovizioso: "Wir können um den Titel mitkämpfen"

"Danach fuhren Danilo und Marc eine fast identische Pace und ich versuchte zu verstehen, ob ich eine Chance haben würde, bis zum Schluss an ihnen dran zu bleiben", sagt Dovizioso weiter, "aber ich war nirgendwo besser als sie, um mit ihnen kämpfen zu können." Weil es in den Rennen der anderen Kategorien zu zahlreichen Stürzen gekommen war, entschied sich der Ducati-Pilot, seinen dritten Platz abzusichern, statt zu viel Risiko einzugehen.

Dovizioso dachte dabei vor allem an die Weltmeisterschaft: "Mir wurde schnell klar, dass es heute wichtiger sein würde, Punkte mitzunehmen, als mit Null nach Hause zu gehen. Man musste viel Risiko eingehen und ich hatte das Gefühl, dass es sich für mich nicht löhnen würde." Zwar verlor er damit auf Rennsieger Marquez einige Punkte, beide haben nun 199 Zähler. "Aber angesichts der Bedingungen heute und unseres gestrigen Speeds bin ich zufrieden."

Im Trockenen war Dovizioso das ganze Wochenende über schnell unterwegs, was ihn für die weiteren Rennen optimistisch stimmt. "Ich denke, wir können um den Titel mitkämpfen", sagt er, weiß aber zugleich: "Marc ist mit Sicherheit sehr stark. In Aragon ist er immer sehr schnell." Die WM stuft Dovizioso nunmehr als Dreikampf zwischen ihm, Marquez und Maverick Vinales (Yamaha) ein, der in Misano Vierter wurde und WM-Rang drei belegt.


MotoGP in Misano

Der verletzte Valentino Rossi (Yamaha) und Dani Pedrosa (Honda), an diesem Sonntag nur auf Rang 14, haben mittlerweile etwas mehr Rückstand. Doch in noch fünf zu fahrenden Rennen kann viel passieren. Auf eine Teamorder verzichtete man bei Ducati in Misano dennoch. Zwar gestand Petrucci, daran gedacht zu haben, gab seinen zweiten Platz aus nachvollziehbaren Gründen aber nicht ab. Für kommende Rennen schließt er eine Schützenhilfe jedoch nicht aus.