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Kampf der Rookies: Lowes hat keine Angst vor Folger & Zarco

Jonas Folgers beeindruckende Testzeiten sorgen bei Aprilia-Werkspilot Sam Lowes für Zuversicht anstatt Druck: Der Brite hat seine Herangehensweise stark verändert

(Motorsport-Total.com) - In der bevorstehenden MotoGP-Saison treffen mit Jonas Folger, Johann Zarco, Alex Rins und Sam Lowes gleich vier Rookies aufeinander. Mit Blick auf die Testzeiten sind die Tech-3-Piloten Folger und Zarco ihren ehemaligen Moto2-Rivalen einen Schritt voraus. Doch Rins und Lowes sind Werkspiloten und beschäftigten sich im Testwinter auch mit der Entwicklung ihrer Maschinen, während sich Folger und Zarco auf die Abstimmungen ihrer privaten Yamahas konzentrieren konnten.

Titel-Bild zur News: Sam Lowes

Sam Lowes konnte sich bei den Tests nicht allzu stark in Szene setzen Zoom

Aprilia-Pilot Lowes musste im Winter einige Rückschläge verkraften. Obwohl der Brite bereits im Laufe der vergangenen Saison einige Testfahrten für seinen neuen Arbeitgeber absolvieren konnte, fiel ihm die Umstellung von der Moto2-Kalex zur MotoGP-Aprilia schwer. Doch die Außenseiterrolle gefällt ihm: "Ich befinde mich momentan ein bisschen unter dem Radar. Das ist gut. In der Vergangenheit war es umgedreht", kommentiert er im Gespräch mit 'Crash.net'.

"Ich kann nun richtig lernen. Ich kann die richtige Strategie anwenden und mich steigern, wenn ich muss. Das schenkt mir Selbstvertrauen", freut sich Lowes, der die neue Herangehensweise genießt: "Es ist ein merkwürdiges Gefühl. Ich fühle mich gut. Ich fühle mich entspannt."

Die Testzeiten der Tech-3-Piloten Folger und Zarco setzen Lowes offensichtlich nicht unter Druck. "Ich ziehe Zuversicht aus den guten Rundenzeiten der anderen Rookies", bemerkt der ehemalige Supersport-Weltmeister, der überzeugt ist, dass sich die Kräfteverhältnisse im Laufe der Saison ändern werden.

Jonas Folger

Jonas Folgers gute Testzeiten bewertet Sam Lowes nicht über Zoom

Tech 3 dürfte im Laufe der Saison kaum Updates von Yamaha erhalten. Die Entwicklung übernehmen die Werkspiloten. "Man muss ein MotoGP-Motorrad richtig abstimmen, doch sie fahren einfach nur. Wir müssen sehr viel harte Arbeit erledigen. Wenn wir eine falsche Entscheidung treffen, dann kann unser Motorrad in sechs Monaten ganz anders sein. Deren Motorrad ist mehr oder weniger gleich", vergleich Werkspilot Lowes kritisch.

"Rennen und Tests sind nicht zu vergleichen. Im vergangenen Jahr war ich von den Rundenzeiten besessen", erinnert sich der ehemalige Moto2-Pilot, der nun etwas strategischer vorgehen möchte und sich nicht mehr auf eine schnelle Runde konzentriert. "Unser Ziel ist es, die Saison vorzubereiten. Ich bin nicht besorgt über den Vergleich mit Folger und Zarco. Wir liegen nicht weit weg. Ich kämpfte mit ihnen in der Moto2. Wenn es bei ihnen gut läuft, dann zeigt das, dass das Potenzial der Moto2-Fahrer hoch ist und ich ebenfalls dort landen kann", erklärt er gegenüber 'Bikesportnews'.

Sam Lowes

Aprilia schickte Lowes lange mit der 2016er-Maschine auf die Strecke Zoom

"Wenn wir nach Mugello oder Silverstone kommen und noch immer weit zurückliegen, dann werden wir Druck spüren. Doch nicht jetzt", stellt er klar. Teamkollege Aleix Espargaro deutete bereits an, was mit der Aprilia RS-GP möglich ist. "Das Potenzial unserer Maschine ist sehr hoch. Es ist aber nicht das Motorrad, das man am einfachsten versteht. Doch sobald man es versteht, verfügt es über sehr viel Potenzial", kommentiert Lowes und lobt die Arbeit der Ingenieure: "Sie arbeiten sehr intensiv."