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Iannone feiert tolles Duell mit Rossi und letztes Ducati-Podium

Mit einem dritten Platz verabschiedet sich Andrea Iannone beim Saisonfinale in Valencia von Ducati: "Ich hatte einen tollen Kampf mit Marc und auch mit Vale"

(Motorsport-Total.com) - Noch am Samstag hatten Valentino Rossi (Yamaha) und Marc Marquez (Honda) neben Jorge Lorenzo vor allem Maverick Vinales (Suzuki) als heißen Kandidaten auf einen Podiumsplatz im Sinn. Doch beim Großen Preis von Valencia 2016 sollte sich ausgerechnet der noch immer angeschlagene Andrea Iannone in den Kampf um die Top 3 einmischen und "Il Dottore" schließlich in die Schranken weisen (das Ergebnis im Überblick).

Titel-Bild zur News: Andrea Iannone

Andrea Iannone verabschiedet sich in Valencia mit einem Podiumsplatz von Ducati Zoom

"Ich bin sehr glücklich mit diesem Rennen, denn ich habe hart dafür kämpfen müssen", räumt der Italiener ein. Die Erschöpfung war ihm anzusehen. Nach einer langwierigen Rückenverletzung plagen den 27-Jährigen weiterhin Schmerzen. Doch er biss die Zähne zusammen: "Ich habe versucht, nicht an den Schmerz zu denken, aber natürlich war er da. Du merkst einfach, dass du weniger Energie hast."

Zu sehen war das im Rennen selbst jedoch nicht. Denn da zeigte sich Iannone gewohnt angriffslustig. Von Position sieben legte der Italiener einen Raketenstart hin: "Nach einem guten Start war in der ersten Kurve schon auf Position zwei. Dann habe ich versucht, Jorge zu folgen, aber er hatte ein unglaubliches Tempo", goutiert er die Leistung des Rennsiegers, der ihn in der nächsten MotoGP-Saison bei Ducati ersetzen wird.

Iannone: "Habe Vale immer wieder überholt"

Zwar war gegen ihn nicht anzukommen, dafür lieferte sich Iannone aber in der Verfolgergruppe mit Marquez und Rossi Runde um Runde harte Zweikämpfe. "Ich hatte einen tollen Kampf mit Marc und auch mit Vale", bemerkt der Ducati-Fahrer und gibt zu: "Es war schwierig, aber ich habe alles von mir in diesem Rennen gegeben." Das reichte letztlich aus, um zumindest Rossi zu schlagen.

"Ich habe Vale immer wieder überholt, wenn er mich überholt hat. Denn das Bike hat mir auf der Geraden mit seiner Power sehr geholfen. Das war eine gute Strategie", erklärt Iannone. Zwar habe Rossi über die Hälfte des Rennens die eigentlich bessere Pace gehabt, doch Iannones Hartnäckigkeit zahlte sich aus. Dabei gilt Überholen in Valencia aufgrund des Streckenlayouts eigentlich als eher schwierig.


MotoGP in Valencia

"Ja, das stimmt schon. Aber mein Motorrad hat mir dabei geholfen. Wir haben auf der Geraden ein gutes Tempo, viel Leistung. Seit Freitag hatte ich in den Kurven zwar Probleme, den Speed zu finden. Aber auf der anderen Seite haben wir eine gute Beschleunigung und eine hohe Stabilität auf der Bremse. Das macht es einfacher", lobt Iannone seine Ducati. Dabei hatte das Rennwochenende alles andere als verheißungsvoll begonnen.

Emotionaler Abschied von Ducati beim Saisonfinale

So räumt Iannone ein: "Das Gefühl mit dem Motorrad war am Freitag noch sehr schlecht. Und ich habe nicht wirklich daran geglaubt, dass wir das Bike merklich verbessern können würden. Aber mein Team hat mir gesagt, ich soll ruhig bleiben und an mich und die Mannschaft glauben." Offenbar mit Erfolg: "Mein Renningenieur Marco Rigamonti hat einen fantastischen Job gemacht. Das hat dieses Ergebnis überhaupt erst ermöglicht."

Zum Abschied und Dank streifte sich der Italiener nach seinem dritten Platz ein T-Shirt mit der Aufschrift "One world. One love. One family. Grazie Ducati. The Maniac" über. Zwar hätte er sich die Saison sicher anders vorgestellt: "Ich würde mir eine Sechs geben, wie in der Schule. Ich habe viele Fehler gemacht", gesteht Iannone mit einem Lachen, "aber ich bin auch glücklich, denn ich habe immer mein Bestes gegeben." Im nächsten Jahr wird er selbiges für Suzuki tun.