Hayden rätselt über Konkurrenzfähigkeit im Nassen

Nicky Hayden kennt nicht die Gründe, warum Ducati im Nassen konkurrenzfähiger ist - Im Vorjahr dachten die Techniker, es liegt am steiferen Karbon-Chassis

(Motorsport-Total.com) - Das Ducati-Werksteam präsentierte wich bei gemischten Verhältnissen am ersten Trainingstag in Jerez stark. Valentino Rossi glänzte mit der zweitbesten Zeit, während sich Nicky Hayden als Fünfter einreihte. Der US-Amerikaner hat in der Vorwoche in Mugello getestet, doch im Unterschied zu Spanien war es in Italien nasser und deutlich kühler. Deshalb konnte der Weltmeister von 2006 keine genauen Rückschlüsse ziehen, warum Ducati im Regen deutlich stärker als im Trockenen ist.

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Nicky Hayden hatte bei den Mischverhältnissen ein gutes Gefühl

"Man kann nicht viel sagen, weil die Strecke recht feucht war. Ich bin mit diesem Motorrad noch nicht viel im Nassen gefahren, zuletzt nur einige Runden in Mugello", so Hayden am Freitag in Jerez. "Das Gefühl am Kurveneingang war recht gut. Es herrschte aber wenig Grip, weshalb man kaum die Kraft auf den Boden bringen konnte. Wir nahmen einige Veränderungen am Motorrad vor, aber als wir wieder hinausfuhren, war die Strecke komplett anders. Die Regenreifen waren auch nicht schnell, weshalb wir nicht viele Rückschlüsse ziehen können."

Sein Teamkollege Rossi meinte, dass Ducati nicht genau weiß, warum es diesen Leistungsunterschied zwischen trocken und nass gibt. Hayden versucht mehr ins Detail zu gehen: "Darüber haben wir gesprochen. Wir müssen es verstehen. Heute war es aber nicht wirklich nass. Warten wir lieber einen richtig verregneten Tag ab, bevor wir sagen, dass wir im Nassen konkurrenzfähig sind. Bei den Tests haben wir gesehen, dass wir eigentlich nicht schnell sind."

"Beim Karbon-Chassis dachten wir, dass es im Trockenen zu steif ist. Im Regen ist das Chassis aber für alle zu steif, weil der Regen diesen Faktor ausgleicht. Eigentlich hat es geholfen, die Reifen besser auf Temperatur zu bringen", erinnert sich Hayden ans Vorjahr zurück. "Im Regen will man es immer weicher haben, auch bei der Dämpfung."


Fotos: Ducati, MotoGP in Jerez, Freitag


"Wenn es aber zu weich ist, werden die Reifen nicht auf den Boden gedrückt und man bringt sie nicht auf Temperatur. Wir haben noch nicht genau verstanden, warum es so ist. Im Vorjahr hatten wir im Regen das beste Motorrad, aber auch bei kühlen Bedingungen waren die Ducati-Fahrer in den ersten fünf Minuten eines Trainings oft an der Spitze."

Der Test in Mugello gab ebenfalls keinen Aufschluss. "Die Bedingungen in Mugello waren komplett anders. Es war kalt und richtig nass. Am ersten Tag bin ich dort im Regen gefahren. Das kann nie schaden. Man konnte dort aber nicht viel lernen, weil es so kalt war. Franco fuhr am zweiten Tag und stürzte in der ersten Kurve. Ein BMW-Fahrer ging in Kurve sieben zu Boden. Es war nicht komplett nutzlos, aber man konnte nur wenig lernen."

Ein großes Gesprächsthema am Freitag waren die Regenreifen von Bridgestone. Die Streckenbedingungen waren weder für Slicks noch für die Regenpneus geeignet. "Die Reifen waren nicht schnell, aber die Strecke war heiß und trocknete rasch auf. Das war ein Grund, warum wir am Vormittag nicht gefahren sind, weil wir nur vier Reifensätze haben", sagt Hayden.

"Sollte es das gesamte Wochenende regnen, dann sind wir bei den Reifen eingeschränkt. Die Wettervorhersage meint, es könnte morgen wieder regnen. Bei den Tests sind wir hier mit weichen Reifen gefahren. Sie hielten nicht länger, aber sie boten mehr Grip. Regenreifen sind nicht dafür gemacht, in diese Bedingungen zu funktionieren."