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Hayden: Die Elektronik spielte verrückt

Nicky Hayden hatte in Estoril kein Glück: Die Elektronik an seiner Ducati funktionierte nicht ordnungsgemäß und das Motorrad wusste nicht, wo es sich befand

(Motorsport-Total.com) - Nicky Hayden erlebte in Estoril ein Rennen zum Vergessen, obwohl der Sonntag im Aufwärmtraining ermutigend begonnen hatte. Als die Lichter jedoch ausgingen, spielte die Elektronik seiner Ducati verrückt. Das Motorrad wusste nicht, wo es sich auf der Strecke befand und regulierte den Motor dementsprechend falsch. Dennoch kämpfte sich der US-Amerikaner über die Distanz und sammelte als Elfter fünf WM-Punkte. "Es war ein schlechtes Rennen. Von Beginn an gab es ein Problem. Irgendetwas hat die Elektronik durcheinander gebracht."

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Nicky Hayden kämpfte sich trotz der Elektronikprobleme über die Distanz

"Das Motorrad wusste nicht, wo es ist. Die Rundenzeiten wurden mir auf der Gegengeraden angezeigt. Als ich in Kurve eins war, dachte das Motorrad, ich sei in Kurve neun", schildert Hayden seine missliche Lage. "Da wir mittlerweile sehr viel Elektronik im Motorrad haben, war es praktisch unfahrbar. Direkt nach dem Start kam ich aus Kurve vier, riss das Gas auf und nichts passierte. Ich wusste zunächst nicht was los war. Nach der ersten Runde war ich im sechsten Gang auf der Zielgeraden, aber es fühlte sich so an, als ob der Motor nicht laufen würde. Als ich die Rundenzeit mitten während der Runde angezeigt bekam, wusste ich sofort, was falsch war."

"Da soviel Elektronik verbaut ist, war es unmöglich. Auf manchen Geraden hatte ich überhaupt keine Power. In den Kurven drei und vier gab es keine Power, weil das Motorrad dachte, ich wäre in der langsamen Schikane. Das größte Problem war die Motorbremse. Ich nutzte sie an diesem Wochenende in den Kurven drei, sieben und sechs. Jetzt hatte ich dort keine Motorbremse und ich bin immer von der Linie abgekommen. Das Rennen hat keinen Spaß gemacht", sagt Hayden enttäuscht und frustriert.

"Es ist schade. Ich hätte zwar nicht um das Podium kämpfen können, aber im Warmup fühlte ich mich zum ersten Mal an diesem Wochenende konstant. Ich war so schnell wie im Qualifying. Das ist mir zweimal gelungen und ich war konstant in 1:38 Minuten. An den Trainingstagen haben wir keine entscheidenden Verbesserungen gefunden, aber in der Früh sind uns große Fortschritte gelungen. Das Motorrad war viel besser. Ich dachte, wir könnten ein gutes Rennen fahren."


Fotos: Ducati, MotoGP in Estoril, Sonntag


Viel dagegen tun konnte er nicht: "Wir haben einen Schalter, mit dem ich die Elektronik komplett neu starten kann. Ich habe das aber nicht gemacht. Es war sehr gefährlich. Speziell in der letzten Kurve. Ich wollte ins Ziel kommen und ein paar Punkte mitnehmen. Außerdem versuchte ich die Reifen zu schonen, weil es an diesem Wochenende schon einige rote Flaggen gab. Jeder verwendet praktisch alle Reifen. Es ist nicht so, dass man während einer Rennunterbrechung einfach neue Reifen aufziehen kann. Deshalb schonte ich sie, falls die Rote Flagge kommen würde." Das geschah aber nicht.