powered by Motorsport.com

Hayden begrüßt Dovizioso als Teamkollegen

Auch Valentino Rossi ist bei Ducati gescheitert - Nicky Hayden befürwortet Andrea Dovizioso, weil der Italiener über viel Erfahrung verfügt

(Motorsport-Total.com) - Bei den drei Werksteams ist für die kommende Saison lediglich der Platz bei Ducati neben Nicky Hayden offen. Die Gerüchte schreiben Andrea Dovizioso auf die zweite Desmosedici, doch der Italiener bestätigte am Donnerstag in Indianapolis, dass er noch keinen Vertrag unterzeichnet hat, aber kurz davorsteht. Für seinen aktuellen Tech-3-Teamkollegen Cal Crutchlow ist der Ducati-Zug im Werksteam abgefahren. "Ihr könnt aufhören mich nach dem roten Bike zu fragen. Es ist nicht verfügbar, also werde ich es nicht fahren", bestätigt der Brite auf 'Twitter'. Ducati stellt sich für die Zukunft neu auf. In den vergangenen Jahren konnte nur Casey Stoner für die italienische Marke gewinnen.

Titel-Bild zur News: Nicky Hayden

Nicky Hayden sieht Andrea Dovizioso als richtige Wahl für Ducati

Der letzte Sieg eines anderen Fahrers stammt aus der Saison 2007, dem Weltmeisterjahr von Stoner. Damals gewann Loris Capirossi in Motegi. Selbst Valentino Rossi kam in eineinhalb Jahren nicht über zwei Podestplätze hinaus. Warum konnte nur Stoner gewinnen? "Ich habe keine Ahnung. Seit Jahren sagen einige Leute, dass der Fahrstil eines Fahrers sehr ähnlich zu jenem eines anderen Fahrers ist, und dieser Stil zu Ducati passt. Ich denke, dass es nichts mit Stil zu tun hat", findet Stoner. "Prinzipiell muss man ein Motorrad so fahren, wie es gefahren werden will."

"Man kann zu einem anderen Hersteller gehen und sagen, wie es woanders funktioniert hat und warum es hier nicht funktioniert. Ich finde, es geht um Stolz. Man muss ihn aufgeben und das Motorrad so fahren, wie es gefahren werden muss." Stoner ist nach den komplizierten eineinhalb Jahren auch nicht überrascht davon, dass Rossi das Handtuch wirft und zu Yamaha zurückkehrt. "Nein, denn nach zwei solchen Jahren ist es schwierig und es muss etwas peinlich sein."

"Er muss sehen, ob er wieder konkurrenzfähig ist. Er wechselt zu einem Motorrad, von dem er weiß, dass er damals konkurrenzfähig war. Vielleicht war es auch seine einzige Möglichkeit, ein anderes Werksmotorrad zu bekommen. Das nächste Jahr wird interessant. Nach zwei solchen Jahren ist es aber keine merkwürdige Entscheidung. Es ist besser, wenn man versucht auf bekanntem Material wieder konkurrenzfähig zu sein."

Es wurde in den vergangenen Jahren auch viel darüber diskutiert, dass Stoner die Ducati nicht weiterentwickeln konnte, oder in die falsche Richtung entwickelt hat, weil sonst niemand damit schnell fahren kann. "Ich habe nur gesagt, dass es für Ducati ein positives Problem war, dass Casey mit diesem Motorrad sehr schnell war", sagt Rossi. "Das hat meine Entscheidung Ende 2010 nicht einfach gemacht. Die Realität ist, dass ich vom ersten Test bis heute mit diesem Motorrad nicht schnell war."

"Prinzipiell muss man ein Motorrad so fahren, wie es gefahren werden will." Casey Stoner

"Gemeinsam mit Ducati konnten wir das Motorrad nicht verbessern und die Probleme nicht lösen." Zwischen den beiden Superstars gibt es keine Schlammschlacht. Auch die Generalabrechnung relativiert Stoner in Indianapolis: "Ich möchte etwas klarstellen. Dieses Interview stammt von vor mehr als eineinhalb Jahren. Ich habe in der vergangenen Woche keine Interviews gegeben." Er selbst hat sich nicht mit dem Gedanken beschäftigt, seine Karriere doch noch fortzusetzen und wieder zu Ducati zu gehen. "Nein. Honda ist sehr gut zu mir. Meine Entscheidungen werden anhand der richtigen Welt getroffen. Ich möchte mein Leben auf eine andere Art führen."

Dagegen würde sich Jorge Lorenzo einen Verbleib seines schärfsten Konkurrenten wünschen. "Ich würde mir Casey bei Ducati wünschen. Das wäre sicher unterhaltsam", lacht der Spanier bei der Pressekonferenz in Indianapolis mit Blick auf die Erfolglosigkeit. "Ich glaube aber nicht, dass das möglich ist. Eine meiner Herausforderungen wird es sicher sein, Valentino wieder zu schlagen. Mein Hauptziel ist der Weltmeistertitel in dieser Saison und in den nächsten beiden Jahren."

Während Lorenzo den WM-Titel im Blick hat, formiert sich Ducati neu, um in Zukunft wieder eine Rolle an der Spitze zu spielen. Rossi sieht bei Ducati viele Möglichkeiten, aber für ihn würde der Prozess zu lange dauern. "Bei Ducati werden sich in Zukunft viele Dinge ändern, speziell weil Audi kommt und Geld investiert, aber hauptsächlich weil sie Erfahrung und viel technische Hilfe bieten. Alles Gute für Dovizioso bei Ducati, sollte er für Ducati fahren", wünscht Rossi seinem Landsmann. "Aber auch viel Glück an Ducati, damit sie wieder bessere Resultate als in diesen beiden Jahren haben."

Andrea Dovizioso

Vier Podestplätze hat Andrea Dovizioso in der laufenden Saison erobert Zoom

2013 wird die fünfte Saison von Nicky Hayden bei Ducati sein. Er würde Dovizioso als Teamkollegen begrüßen. "Wenn es Dovi wird. Ich glaube er wäre die Beste Wahl. Er verfügt über Erfahrung, war einige Jahre bei Honda, ist jetzt bei Yamaha und kommt nun zu uns. Seine Erfahrung kann unseren Ingenieuren helfen. Wie er sich auf der Ducati schlagen wird, bleibt abzuwarten. Eines der guten Dinge ist, dass Dovi nicht viele Fehler macht."

"Er ist sehr präzise, was wichtig ist, denn wenn man auf einem japanischen Motorrad viele Fehler macht, dann passieren auf der Ducati doppelt so viele", weiß Hayden aus Erfahrung. "Vielleicht nicht doppelt so viele, aber mehr. Hoffentlich bringt er Wissen mit und hilft uns beim Motorrad. Ich freue mich auf einen starken Teamkollegen."