Gibernau über Rossi: "Wir hatten immer ein tolles Verhältnis"

Trotz der legendären Feindschaft zwischen ihm und MotoGP-Star Valentino Rossi verliert Sete Gibernau über seinen einstigen Rivalen kein böses Wort - im Gegenteil

(Motorsport-Total.com) - Ein Duell hat Sete Gibernaus MotoGP-Karriere geprägt wie kein zweites: Sein Kampf mit Valentino Rossi in den Jahren 2003 und 2004 ging in die Geschichtsbücher der Königsklasse ein, lange bevor der "Sepang Clash" aktuell wurde. Ähnlich wie Marc Marquez weiß Gibernau nur allzu gut, wie unerbittlich Rossi mit seinen Gegnern umgeht. Marquez ist daran gewachsen, Gibernau hingegen scheiterte. Ein WM-Titel blieb dem Spanier verwehrt.

Titel-Bild zur News: Sete Gibernau

Nach seiner Fehde mit Rossi sah Gibernau in der MotoGP kein Land mehr

Mit zehn Jahren Abstand hegt Gibernau, der aktuell Dani Pedrosa berät, dennoch keinen Argwohn: "Jeder weiß, was in der Vergangenheit passiert ist, aber ich kann sagen, dass wir immer ein tolles Verhältnis hatten angesichts der Tatsache, dass wir so viele wunderbare Momente miteinander geteilt haben", sagt der Spanier bei 'gpone.com' und betont: "Ich habe in Interviews nie ein schlechtes Wort über Valentino verloren."

Dabei verbindet die beiden eine der größten Rivalitäten der MotoGP. Wendepunkt war der Große Preis von Katar 2004, den Gibernau für sich entschied - allerdings mit Vorgeschichte. Er und sein Team hatten bei der Rennleitung Protest Rossis Yamaha-Crew eingelegt, nachdem diese die Strecke gegen das Reglement und zugunsten des Italieners bearbeitet hatte. Rossi wurde strafversetzt, stürzte schließlich im Rennen.

Danach war die Feindschaft zwischen den beiden besiegelt - und Rossi ließ sie Gibernau immer und überall spüren. Auch, als er ihn 2005 in der letzten Kurve von Jerez ins Kiesbett drängte - eine bis heute legendäre Szene. Was seine Leistungen angeht, verschwand Gibernau danach in der Bedeutungslosigkeit und hörte schließlich auf, während Rossi noch zwei weitere Weltmeisterschaften (2008 und 2009) gewann.


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Auch heute noch verfolgt Gibernau das Wirken Rossis in der MotoGP und goutiert dessen Erfolge trotz des für MotoGP-Verhältnisse fortgeschrittenen Alters. "Es ist toll zu sehen, dass er noch immer so konkurrenzfähig ist. Sein Geheimnis sind der Enthusiasmus und die Movitation, die er von innen heraus mitbringt", analysiert heute 44-Jährige, der 2009 für einige Rennen in die MotoGP zurückgekehrt war, ohne merklichen Erfolg.

"Sein Geheimnis sind der Enthusiasmus und die Movitation." Sete Gibernau

Aktuell hat er sich für zwei Jahre als persönlicher Berater von Honda-Pilot Dani Pedrosa verpflichtet, den er bereits bei den jüngsten Testfahrten in Sepang und auf Phillip Island unterstützte. Auf Rossis "VR46 Rider Academy" sagt er: "Über soetwas habe ich nie wirklich nachgedacht. Ich habe zu Hause eine Strecke, wo MotoGP- und Formel-1-Fahrer zusammenkommen und wir gemeinsam etwas Spaß haben."