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"Eventisierung" eine Gefahr für den Sachsenring?

Rahmenveranstaltungen sind unter Puristen verpönt, doch um mehr als 200.000 Besucher anzuziehen, muss der Sachsenring ein rundes Paket anbieten

(Motorsport-Total.com) - Es war ein Auftritt von Schlager-Queen Helene Fischer, der bei den Puristen beim DFB-Pokal-Finale Ende Mai nicht gut ankam. In der Halbzeitpause trat die 33-Jährige auf, doch die Pfiffe der anwesenden Fans übertönten ihren Playback-Gesang. Die "Eventisierung" des Pokalfinales war der Grund für die Pfiffe der Fußballfans. An Fischers Darbietung hatten die meisten Fans einfach kein Interesse. Bei der MotoGP gibt es an den jeweiligen Rennwochenenden ebenfalls Nebenschauplätze. Vor allem der Deutschland-Grand-Prix auf dem Sachsenring setzt Jahr für Jahr auf viele zusätzliche Events, um die Fans auch neben der Strecke zu unterhalten. Wie geht die SRM (Sachsenring Rennstrecken-Management) mit diesem Thema um?

Titel-Bild zur News: Sachsenring

Die SRM möchte auch in Zukunft ein rundes Rahmenprogramm anbieten Zoom

Im Gespräch mit SRM-Chef Wolfgang Streubel wird klar, dass es eine klare Haltung gibt: "Wir haben in den vergangenen Jahren die Erfahrung gemacht, dass die Besucher das Flair des gesamten Wochenendes genießen", erklärt Streubel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und nennt die vielen Angebot: "Ob das die Karthalle ist mit den vielen Veranstaltungen, ob es die Goldbachstraße ist mit dem Fan-Village von Red Bull, ob es der Ankerberg oder das Altmarktfest ist - es sind Traditionen, die von den Fans dankend angenommen werden."

"Einige Besucher fragen sich aber, warum wir keinen Eintritt für die Zusatz-Events verlangen, um die Ticketpreise zu senken", bemerkt Streubel und begründet: "Wir setzen auf einen Paketpreis. Die angebotenen Konzerte der jeweiligen Künstler kosten sonst auch 80 oder 90 Euro. Bei uns haben sie diese Konzerte im Paket."

"Unsere teuersten Tickets kosten weniger als 200 Euro. Wir bieten drei Tage volle Action, eigentlich sind es sogar dreieinhalb Tage, denn am Donnerstagnachmittag geht es ja schon los", berichtet der SRM-Verantwortliche. Beim diesjährigen Grand Prix konnten die Fans unter anderem Ballermann-Urgestein Jürgen Drews erleben. Doch trotz des reichhaltigen Angebots kamen deutlich weniger Fans zum Kultevent nach Sachsen. Im kommenden Jahr möchten die Veranstalter wieder mehr als 200.000 Fans auf dem Sachsenring begrüßen.