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  • 31.05.2014 10:49

  • von Dennis Hamann

Crutchlow: Rossi ist auch nach 300 Grands Prix ein Phänomen

Valentino Rossi startet in Mugello seinen 300. Grand Prix - Cal Crutchlow zeigt sich von dessen Motivation und Einsatz begeistert und glaubt auch an einen 400. Start

(Motorsport-Total.com) - Wenn die MotoGP-Maschinen in Mugello am Sonntag in der Startaufstellung stehen, feiert ein ganz besonderer Fahrer ein außergewöhnliches Jubiläum - Valentino Rossi fährt dann sein 300. Rennen. Eine Zahl, die so schnell keiner der aktuellen Fahrer einholen kann. Doch auch in seiner 19.Saison zeigt der Italiener noch keinerlei Ermüdungserscheinungen. Im Gegenteil - Rossi fährt wieder ganz vorne mit und ist in Mugello erneut ein Anwärter auf den Sieg.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow glaubt, die Motivation von Valentino Rossi sei sein Erfolgsgeheimnis Zoom

Zum runden Jubiläum Rossis meint Ducati-Werksfahrer Cal Crutchlow, dass vor allem die Motivation des neunfachen Weltmeisters ausschlaggebend für seine einmalige Karriere sei: "Wir wissen alle, was für ein guter Fahrer er ist, wenn nicht sogar der Beste. Diese Herausforderung in seinem Alter noch anzunehmen, das ist unfassbar. Dabei ist er aber auch immer noch in der Lage mit den Besten der Welt vorne mitzufahren. Um so konkurrenzfähig zu sein, brauchst du eine unglaubliche Motivation."

Doch diese Motivation musste erst wieder aufgebaut werden. Als Rossi 2011 für zwei Jahre zu Ducati wechselte erlitt der Italiener Schiffbruch. Der Traum eines italienischen Weltmeisters auf einem italienischen Bike ging nicht in Erfüllung. Vielmehr fuhr Rossi mit dem siebten und sechsten Platz die beiden schlechtesten WM-Ergebnisse seiner MotoGP-Karriere ein. Das ging auch an einem Rossi nicht spurlos vorüber.

2013 dann der Wechsel zurück zu Yamaha

Wenig überraschend wechselte er dann 2013 wieder zurück zu seiner Erfolgs-Mannschaft Yamaha. Dort konnte Rossi immerhin in sieben Jahren vier WM-Titel einfahren. "Als er im vergangenen Jahr nach zwei Jahren bei Ducati zu Yamaha zurückkam, war er sofort wieder stark", beschreibt Crutchlow. "Rossi ärgerte sich wieder mit mir herum und ging am Ende der Saison sogar noch an mir vorbei. Das ist unglaublich, denn er lernt immer noch dazu. Er passt seinen Fahrstil ständig an das Motorrad an, nimmt Rücksicht auf die Reifen, und verbessert sich dadurch nochmal mehr. Er passt sich immer noch besser an die Bedingungen an als viele andere im Fahrerfeld."

Doch mit dem dritten Platz im WM-Endklassement gab sich Rossi noch nicht zufrieden. Zum Jahreswechsel gab er bekannt, sich von seinem langjährigen Crew-Chief Jeremy Burgess zu trennen. Seit dieser Saison arbeitet Rossi mit Silvano Galbusera zusammen. "Mit Silvano habe ich selbst schon in der Superbike-WM zusammengearbeitet. Ich weiß, dass er gut ist", meint Crutchlow. "Ich weiß jetzt nicht, wie Jeremys und Valentinos Verhältnis zueinander war. Ich denke aber, dass es komplett seine (Valentino Rossi; Anm. d. Red.) Entscheidung war, den Crew-Chief zu wechseln. Und es funktioniert ja auch. Denn seine Ergebnisse sind jetzt besser als vergangenes Jahr. Er steckt mittendrin im Kampf um die Spitze", so Crutchlow.

Crutchlow: "Der Crew-Chief muss den Fahrer verstehen"

Der Brite sieht den Grund für diesen neuerlichen Erfolg vor allem in der gegenseitigen Verständigung: "Der Schlüssel ist, dass der Crew-Chief den Fahrer verstehen muss. Es ist normalerweise nicht andersherum. Der Fahrer ist okay, so lange der Crew-Chief auf der Seite des Fahrers steht. Man hat ja eine enge Beziehung zu demjenigen und muss ihm auch absolut vertrauen. Ich denke, der Wechsel hat ihm einen neuen Motivationsschub gegeben", erklärt Crutchlow den Wechsel.

Mit dieser neuen Motivation Rossis kann sich Crutchlow durchaus auch vorstellen, dass der Italiener auch nach 2016 noch weiterfahren wird. "Hoffen wir, dass er auch bald die 400er-Marke knackt. Ich für mich, wäre schon zufrieden, es auch bis zum 300. Grand Prix zu schaffen und mich mit Marc Marquez, seinen Podiumsplatzierungen und super Runden herum zu ärgern."