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Aprilia: Marco Melandri abgeschlagen Letzter

Viele Teile und Vergleichstests: Marco Melandri kommt auch beim zweiten Test auf keinen grünen Zweig - Aprilia derzeit nicht in Reichweite der WM-Punkteränge

(Motorsport-Total.com) - Aprilia arbeitete auch beim zweiten Wintertest in Malaysia hart, aber es wartet noch mehr Arbeit auf die Mannschaft von Teamchef Romano Albesiano. Im vergangenen Valencia debütierte die erste Version der RS-GP, zum ersten Mal wurde im Herbst auch ein Motor mit pneumatischem Ventiltrieb getestet. Bei den beiden Tests in Sepang kamen viele Entwicklungskomponenten zum Einsatz. Die Fahrer Alvaro Bautista und Marco Melandri mussten mit den Ingenieuren die richtigen Teile herausfinden und die Entwicklungsrichtung für die kommenden Wochen festlegen.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Was ist mit Marco Melandri los? Der Italiener fährt weiterhin hinterher Zoom

In der Regel wäre das die Arbeit von Testfahrern. Da sich Aprilia aber schon ein Jahr früher zum MotoGP-Comeback entschlossen hat, müssen diese Tests nun im normalen Rennbetrieb gemacht werden. Die Rundenzeiten waren ernüchternd. Bautista fehlten 2,2 Sekunden auf die Spitze. Noch dramatischer die Situation bei Melandri. Der Vizeweltmeister von 2005 hat sich bisher nicht auf die MotoGP umstellen können. Melandri konnte trotz unterschiedlicher Chassis kein Gefühl finden. Mit über vier Sekunden Rückstand war er ständig Letzter.

"Wir haben an diesen drei Tagen viele Vergleichstests gemacht, um ein Gefühl zu finden was mir bisher gefehlt hat. Wir haben die Runden auf verschiedene Details analysiert. Ich bin sogar ein Motorrad gefahren, das ähnlich wie im Vorjahr war", spricht Melandri die Superbike-Version der Aprilia an. "Wir haben auch gute Anhaltspunkte gefunden, aber es war nicht genug. Ich kann nicht so fahren, wie ich es brauche. Der Rückstand zeigt, wie viel Arbeit noch vor uns liegt. Wir müssen die Daten nun analysieren und entscheiden, wie wir unsere Kräfte bündeln müssen."

Deutlich besser lief es für Bautista. Dennoch muss festgehalten werden, dass Aprilia aus eigener Kraft kaum eine Chance auf WM-Punkte hat. In Sepang belegte Bautista Platz 19. Um die Zeiten von Rang 15 zu fahren, hätte der Spanier um sieben Zehntelsekunden schneller sein müssen. Unzufrieden ist Bautista aber nicht: "Nachdem wir an den ersten beiden Tagen verschiedene Lösungen getestet haben, fuhr ich am letzten Tag mit der Abstimmung, die mir am besten gefällt."

"In der Früh konnte ich meine beste Rundenzeit auf Anhieb deutlich verbessern. Wichtig war auch der Test mit der neuen 340 Millimeter Bremsscheibe. Ich bin sofort damit zurecht gekommen, aber einige Details mussten am Motorrad verändert werden", berichtet Bautista. "Als es am Nachmittag am heißesten war, sind wir den Longrun angegangen. Mit vollem Tank war das Handling sehr gut. Es machte mir Spaß, was sehr wichtig ist."

Bautista musste die Rennsimulation aber abbrechen, denn es trat ein Problem mit einem Rad auf. "Wir sind dann wieder hinausgefahren und die Pace war mit dem gebrauchten Reifen auch gut. Dann verglichen wir noch Material, um die Traktion zu verbessern. Es waren positive Tests, denn wir haben viele Entwicklungsideen für Katar", sieht Bautista die Situation deutlich optimistischer als Melandri.