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Aprilia-Bosse: Gedämpfte Erwartungen vor MotoGP 2018

Weil der neue Motor bei den Testfahrten im Winter 2017/2018 noch auf sich warten ließ, blicken Romano Albesiano und Fausto Gresini verhalten auf die neue Saison

(Motorsport-Total.com) - Das Aprilia-Werksteam nimmt die MotoGP-Saison 2018 mit einem neuen Fahrer - Scott Redding kam im Winter für Sam Lowes - und einer überarbeiteten Version der RS-GP in Angriff. Als konstante Größe im Vergleich zu 2017 ist Aleix Espargaro dem von Fausto Gresini geleiteten Einsatzteam erhalten geblieben.

Titel-Bild zur News: Aprilia RS-GP 2018

Aprilia RS-GP 2018: Chassis überarbeitet, Motor noch immer der alte Zoom

Bei den Wintertestfahrten in Sepang, Buriram und Doha war Aprilia nicht in der absoluten Spitzengruppe zu finden. Vor dem Hintergrund des Rückstands, den man 2017 auf die Konkurrenz hatte, sorgt die Tatsache, wie die Tests verlaufen sind, bei den Bossen aber für Zufriedenheit.

"Ich würde sagen, die RS-GP lief gut", meint Aprilia-Rennleiter Romano Albesiano und stellt heraus: "Es traten keine technischen Probleme auf, aber natürlich haben wir noch Raum für Verbesserungen. Insgesamt betrachtet sind wir gut für den Saisonstart vorbereitet."

Teamchef Fausto Gresini ergänzt: "Die RS-GP wurde im Vergleich zu 2017 eindeutig verbessert. Beide Fahrer hatten sofort ein gutes Gefühl. Die Leistungsdichte im MotoGP-Feld ist natürlich sehr hoch, aber wir liegen nicht allzu weit zurück, insbesondere beim Renntempo."

Der seit Monaten angekündigte neue Motor für die Aprilia RS-GP ließ auch bei den Wintertestfahrten noch auf sich warten. Das Aggregat soll am Wochenende des Saisonauftakts (16. bis 18. März in Doha) erstmals eingesetzt werden. Nicht zuletzt deshalb hält man sich mit konkreten Erwartungen noch zurück.


Fotos: Aprilia präsentiert die MotoGP-Maschine für 2018


"Nach den ersten Rennen werden wir das besser einschätzen können", bemerkt Albesiano, lässt sich aber dann doch entlocken: "Unser Ziel ist es nach wie vor, regelmäßig um die Top 5 mitzufahren." Gresini freilich verweist in diesem Zusammenhang auf die Leistungsdichte: "Im MotoGP-Feld in den Top 10 zu liegen, heißt direkt hinter den Führenden zu fahren."

Was die beiden Fahrer betrifft, so hat Albesiano für Espargaro und auch für Redding Lob parat: "Die Stärke und die Entschlossenheit von Aleix kennen wir bereits. Sowohl er als auch das Team haben nun alle Zutaten beisammen, um erfolgreich zu sein. Scott war eine positive Überraschung für uns - sowohl hinsichtlich seines Tempos als auch hinsichtlich seiner Arbeitsweise. Trotz seines jungen Alters bringt er schon viel MotoGP-Erfahrung mit."

Scott Redding, Aleix Espargaro

Scott Redding ist neuer Kollege von Aleix Espargaro, kennt aber die Gresini-Truppe Zoom

Der angesprochene Redding vollzog im Winter den Wechsel von Pramac-Ducati zu Aprilia. Die Gresini-Truppe ist dem Briten aber nicht unbekannt, bestritt er doch mit dieser im Jahr 2014 seine MotoGP-Rookie-Saison - damals noch auf Honda. Reddings damaliger und nun wieder aktueller Teamchef Gresini stellt heraus: "Bei den Tests ist es Scott gelungen, die 2018er RS-GP einwandfrei weiterzuentwickeln." Diese Entwicklung beschränkte sich zwangsläufig auf das Chassis.

Allen voran Espargaro kann es nicht erwarten, bis der neue Motor endlich einsatzbereit ist. Der Spanier forderte in der Vergangenheit mehrfach vehement mehr Leistung. Bis es soweit ist, hält man sich weiter bedeckt. Von Podestplätzen oder gar Rennsiegen spricht bei Aprilia jedenfalls niemand.

Romano Albesiano

Aprilia-Rennleiter Romano Albesiano gibt sich vor dem Saisonstart verhalten Zoom

"Realistische Ziele für uns sind es, in den Rennen ein paar Top-5-Ergebnisse einzufahren und die Weltmeisterschaft mit beiden Fahrern in den Top 10 abzuschließen", betont Albesiano. Gresini stimmt ein: "Eine Platzierung in den Top 8 der Gesamtwertung am Saisonende würde mich zufrieden stimmen, denn das würde zeigen, dass wir großartige Ergebnisse eingefahren haben und unser Level gehalten haben."

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