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Andrea Dovizioso: Was Ducati zum WM-Titel fehlt

Ducati-Pilot Andrea Dovizioso zieht eine Zwischenbilanz und erklärt, woran die Italiener zu knabbern haben und welche Rolle Jorge Lorenzo dabei spielt

(Motorsport-Total.com) - Nach den Siegen im vergangenen Jahr ging Ducati mit der Hoffnung in die neue Saison, auf Augenhöhe zu Honda und Yamaha zu sein, egal auf welcher Strecke gefahren wird. Doch die Realität sieht anders aus. Die 2017er-Maschine ist laut Andrea Dovizioso ein Fortschritt, doch die Verbesserungen sind nicht groß genug, um die Werkspiloten von Honda und Yamaha dauerhaft herauszufordern. Das größte Problem ist, dass das schlechte Kurvenverhalten der Desmosedici nicht ausgetrieben werden konnte.

Titel-Bild zur News: Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso bestreitet seine fünfte Saison für das Ducati-Werksteam Zoom

"Optisch ist der Unterschied groß, doch unterm Strich ist er gering", vergleicht "Dovi" die 2017er-Ducati mit dem Vorjahresmodell und geht ins Detail: "Das Motorrad ist ein bisschen leichter. Wir leisteten gute Arbeit, konnten aber nicht die Schwäche der vergangenen Saison beheben. Deswegen überrascht es mich nicht, in welcher Situation wir uns momentan befinden", erklärt er gegenüber 'MotoGP.com'.

"Wir sind nicht so stark, wie wir erwarteten. Es gab einige Änderungen am Motorrad, doch die Maschine ist der Vorjahresmaschine sehr ähnlich. Wir haben keine Winglets mehr", spricht Dovizioso die größte optische Veränderung im Vergleich zum Vorjahr an.

"Es ist wichtig, dass wir klare Hinweise erhalten, um die Schwächen der Maschine zu beheben", betont der Italiener, der langfristig denkt: "Wenn wir die Meisterschaft gewinnen wollen, dann sollten wir bereits an das nächste Jahr denken. Wir müssen alles analysieren und entscheiden, an welchen Bereichen wir arbeiten müssen. Das benötigt Zeit."

Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso: "Möchte mit Ducati die Meisterschaft gewinnen" Zoom

In der vergangenen Saison bescherte Andrea Iannone Ducati den ersten Sieg seit 2010. In diesem Jahr hat Dovizioso mit Jorge Lorenzo einen neuen Teamkollegen. Teamintern geht es harmonischer zu als in den beiden vergangenen Jahren. "Meine Teamkollegen änderten sich häufig, denn die Situation war in den vergangenen Jahren nicht einfach. Ich bin sehr froh, jetzt neben Jorge zu fahren. Er gewann sehr viel und ist einer der besten Fahrer der Welt", kommentiert Dovizioso.

Die Umstellungsprobleme des ehemaligen Yamaha-Piloten überraschten "Dovi" nicht: "Es geschah das, womit ich rechnete. Er benötigt Zeit, um sich an das Motorrad zu gewöhnen. Das Motorrad unterscheidet sich stark von den anderen. Die Limits der Maschine wurden deutlich. Viele dachten, dass andere Fahrer damit mehr erreichen können. Doch so ist es momentan nicht. Jorge verdeutlichte die Realität. Das freut mich", betont der langjährige Ducati-Pilot.


Fotos: Ducati, MotoGP in Jerez


Die Ziele sind klar: "Ich möchte gute Ergebnisse einfahren und mit Ducati die Meisterschaft gewinnen. Ich denke, dass ich Ducati viel gegeben habe und Ducati hat mir viel gegeben. Jetzt möchten wir uns aber in einer Situation befinden, in der wir bereit sind, um die Meisterschaft kämpfen zu können. Sollten wir die Limits beheben, dann haben wir eine Chance. In dieser Meisterschaft ist alles möglich", so Dovizioso.