12 Babys? Crutchlow scherzt nach Brünn-Sieg über Vaterglück

Als frischgebackener Familienvater fuhr Cal Crutchlow zum ersten MotoGP-Sieg und bringt seine Kollegen zum Grübeln: Machen Babys schneller?

(Motorsport-Total.com) - "Versteht mich nicht falsch, ein Rennen zu gewinnen, ist fantastisch. Aber das beste Gefühl der Welt hatte ich vor ein paar Wochen bei der Geburt meiner Tochter." So kommentierte Cal Crutchlow vor knapp zwei Wochen den ersten MotoGP-Sieg seiner Karriere. Seit der Geburt von Willow am 2. August, deren Name die Lederkombi und den Helm des Briten ziert, ist er ein echter Vollblutpapa und in Gedanken immer bei seiner Familie.

Titel-Bild zur News: Cal Crutchlow

Cal Crutchlow hat Töchterchen Willow immer bei sich - auf Helm und Lederkombi Zoom

Ob das den 30-Jährigen letztlich auch zum ersten Triumph in der Königsklasse pushte, mag er selbst nicht zu beurteilen. Seine junge Vaterschaft sorgte im Zuge des ersten Sieges jedenfalls für einige kuriose Rückschlüsse seitens der Konkurrenz, wie Crutchlow vor seinem Heimrennen an diesem Wochenende in Silverstone berichtet: "Jorge [Lorenzo, Anm. d. R.] sagte zu mir: 'Wenn das Baby dich schneller macht, musst du zwölf davon machen.'"

Lorenzo, seines Zeichens um einige MotoGP-Siege und WM-Titel schwerer als Crutchlow, kassierte daraufhin eine scherzhaft gemeinte Retourkutsche des Briten: "Vielleicht hast du ja schon zwölf Babys auf der ganzen Welt und du weißt es nur nicht." Das würde allerdings nicht Lorenzo anhaltende Probleme in dieser Saison erklären. Schließlich holte der Spanier in den letzten vier Rennen nur mit 27 von 100 möglichen Punkten.

Cal Crutchlow: Familienväter sind nicht langsamer

Auch Crutchlow hatte einen kleinen Aussetzer: Beim Großen Preis von Österreich verwirkte er mit einem Fehlstart und anschließender Durchfahrtsstrafe alle Chancen auf eine Topplatzierung. "In Österreich hatte ich einen Jumpstart. Womöglich wollte ich einfach nur zu schnell nach Hause", blickt er zurück und scherzt weiter: "Es war aber nicht so schlimm wie bei Jorge in Texas vor ein paar Jahren." Ob das seine Baby-Theorie stützt?


Fotos: Cal Crutchlow, MotoGP in Silverstone


Was die weitere Familienplanung angeht, wollen sich der Brite und Frau Lucy eigenen Angaben zufolge Zeit lassen. "Derzeit gibt es keine Pläne. Wir sind mit dem, was wir haben, im Moment sehr zufrieden", sagt Crutchlow. An die Theorie von Ferrari-Gründer Enzo Ferrari, laut der Familienväter automatisch eine Sekunde langsamer fahren, gibt der MotoGP-Pilot nicht viel.

"Ich denke, darum führt Mercedes die Weltmeisterschaft an", entgegnet er mit einem kleinen Seitenhieb. "Sie sagen, du bist langsamer. Aber dafür sehe ich keinen Beweis. Erst wenn einer dieser schnellen Jungs hier ein Baby bekommt, werden wir es sehen", appelliert Crutchlow indirekt an Fahrerkollegen wie Valentino Rossi, Marc Marquez und Dani Pedrosa, die allesamt noch kinderlos sind.

"Ich glaube, Dovi [Andrea Dovizioso, Anm. d. R.] ist der einzige Fahrer in der MotoGP mit einem Baby. Und er ist immer noch sehr konkurrenzfähig und wird jedes Jahr schneller", widerlegt Crutchlow die Ferrari-Theorie. "Ich glaube nicht daran." Ducati-Fahrer Dovizioso ist seit 2009 Vater einer Tochter. Der Italiener glaubt, sie mache ihn schneller: "Seit der Geburt erziele ich bessere Ergebnisse", sagte er einst.