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Paolo Simoncelli fördert den italienischen Nachwuchs

Der Vater vom tödlich verunglückten Marco Simoncelli fördert den Nachwuchs - Ein Fahrer aus der "SIC 58 Squadra Corse" steigt in die Moto3-WM auf

(Motorsport-Total.com) - Paolo Simoncelli musste im Herbst 2011 seinen Sohn Marco zu Grabe tragen. Unvergessen sind die Bilder, als der Vater mit dem Moped zur Unfallstelle beim Grand Prix in Malaysia fuhr und die Streckenposten den tödlich verletzten Rennfahrer abtransportierten. Seine Gedanken und Gefühle mussten zu diesem Zeitpunkt unbeschreiblich gewesen sein. Trotz dieses tragischen Schicksalsschlags hat Vater Simoncelli seine Leidenschaft für den Rennsport nicht verloren. Mittlerweile unterstützt er junge italienische Nachwuchstalente.

Titel-Bild zur News: Paolo Simoncelli

Paolo Simoncelli bleibt dem Rennsport treu und fördert italienische Talente

In Italien ist der Motorradrennsport vor allem wegen Valentino Rossi ungemein populär. Mittlerweile drängen wieder zahlreiche Nachwuchsfahrer in die Weltmeisterschaft. Fabio di Giannantonio, Nicolo Bulega, Andrea Migno, Niccolo Antonelli, Francesco Bagnaia, Enea Bastianini, Stefano Valtulini, Andrea Locatelli sowie Romano Fenati gehen in diesem Jahr in der Moto3-Klasse an den Start. Dazu gibt es noch einige weitere Talente, die in Italien oder Spanien ihre ersten Rennerfahrungen sammeln.

Simoncelli gründete das Team "SIC 58 Squadra Corse" und fördert junge italienische Fahrer. Der Rennstall ist auch in der spanischen Moto3-Meisterschaft aktiv. Im Vorjahr wurden Tony Arbolino und Valtulini unterstützt. Nun schaffte Valtulini, der auch schon im Rookies-Cup gefahren ist, den Aufstieg in die Weltmeisterschaft. "Mit diesem Projekt wollen wir jungen Italienern finanziell und technisch helfen, ihren Traum vom WM-Titel zu verfolgen", sagt Simoncelli. "Um in die WM zu kommen, muss man die spanische Serie fahren. Sie wird professionell geführt und das Level ist sehr hoch."

Rückkehr an Rennstrecke ließ Zweifel verfliegen

Das Team wurde erst nach dem Tod seines Sohnes aus der Taufe gehoben. Wie kam es dazu? Und warum ist Simoncelli weiterhin so eng mit dem Motorradsport verbunden? "2013 haben wir in Italien dieses Projekt gegründet", blickt Simoncelli auf die Anfänge. "Ich machte das auch als Test, um zu sehen wie ich mich nach jenem 23. Oktober 2011 fühle, dem Tag an dem uns Marco verlassen hat."

"Alle Zweifel und Unsicherheiten lösten sich in Luft auf, als ich meine Frau und meine Tochter Martina beim ersten Rennen der italienischen Meisterschaft in der Box sah. Ich realisierte, dass ich mich für den richtigen Weg entschieden habe", sagt Simoncelli überzeugt. Das Projekt soll in Zukunft ausgebaut werde. "Wir werden junge Fahrer in Italien auswählen, damit sie sich dann in Spanien weiterentwickeln können. Vielleicht können wir sie in die WM bringen."

Das Team hat einige namhafte Sponsoren an Board, wie San Carlo und Go&Fun. Auch mit Fausto Gresini besteht ein enges Verhältnis. Man darf gespannt sein, welchen Weg die geförderten Talente in Zukunft gehen werden. "Die Fahrer werden besser, das Team arbeitet gut und die Struktur ist in Ordnung", sagt Simoncelli. "Außerdem können unsere Jungs ihre Träume verfolgen. Einen schönen Traum wie ihn Marco hatte. Wir hoffen, dass unsere Fahrer stark genug sind, damit sie es in die WM schaffen."