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Moto3-Sieger Fenati: "Das Erdbeben hat mein Leben verändert"

Im August 2016 erschütterte eine Erdbebenserie Mittelitalien, Moto3-Pilot Romano Fenati half beim Wiederaufbau: "Ich habe verstanden, was wirklich wichtig ist"

(Motorsport-Total.com) - Beim Österreich-Grand-Prix 2016 fand Romano Fenatis Moto3-Karriere ein jähes Ende, als das VR46-Team von Valentino Rossi ihn wegen disziplinarischer Unstimmigkeiten suspendierte. Gute neun Monate später meldete sich der Italiener mit einem Sieg beim Großen Preis der USA am vergangenen Sonntag in Austin in der Motorrad-WM eindrucksvoll zurück. Hier pilotiert der 21-Jährige für das Ongetta-Rivacold-Team in diesem Jahr eine Honda.

Titel-Bild zur News: Romano Fenati

Fenati half nach seinem Rausschmiss den Erdbebenopfern in Italien Zoom

"Österreich im vergangenen Jahr war ein großes Problem", blickt der Italiener zurück. Seine Mentalität habe aber ein anderes Ereignis nachhaltig geprägt: "Kurz darauf hat ein Erdbeben meine ganze Stadt zerstört. Das hat mein Leben verändert, denn ich habe verstanden, dass es wichtig ist, von Tag zu Tag zu leben. Das war eine große Einsicht", verrät Fenati. Bei der Naturkatastrophe in Mittelitalien kamen im August 2016 298 Menschen ums Leben.

Mehrere Gemeinden, darunter auch Amatrice, wurden in Schutt und Asche gelegt. Dort stand unter anderem das Haus von Fenatis Großvater. Der Moto3-Fahrer engagierte sich als freiwilliger Helfer, versorgte Opfer mit Kleidung und packte beim Wiederaufbau mit an. Eine Erfahrung, die den jungen Italiener menschlich hat reifen lassen. Und diese Reife hilft ihm nun offenbar auch auf der Strecke. In der WM ist der Italiener aktuell Vierter.

Seine Sieg in Austin hatte er vor allem dem Neustart nach Kaito Tobas Sturz zu verdanken. Denn den erwischte Fenati deutlich besser als den ersten Start. "Ich kam besser weg und der neue Vorderreifen hat mir geholfen, etwas mehr zu pushen beim Bremsen", erklärt der Honda-Pilot, der das Rennen nach dem Ausfall von Aron Canet souverän anführte. Doch er weiß: "Wenn er in Jerez genauso schnell ist wie hier, haben wir ein Problem." Dort geht es in knapp zwei Wochen weiter.


Fotos: Moto3 in Austin