powered by Motorsport.com

Kiefer auf WM-Kurs: "Erwartungen übertroffen"

Nach drei durchwachsenen Jahren kann Stefan Kiefer wieder auf einen WM-Titel hoffen: Im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zieht er eine Zwischenbilanz

(Motorsport-Total.com) - Kiefer ist mit Danny Kent voll auf WM-Kurs: Der Brite, der im Winter zu Kiefer wechselte, führt die Meisterschaft nach sechs Rennen deutlich an. Kent sammelte 124 von 150 möglichen Punkten und stand bei fünf von sechs Rennen auf dem Podium. Mit Efren Vazquez hat das Team ein zweites Eisen im Feuer. Der ehemalige RTG-Pilot ist momentan WM-Fünfter und hat lediglich 18 Punkte Rücktand auf Honda-Markenkollege Enea Bastianini, der WM-Zweiter ist.

Titel-Bild zur News: Danny Kent

Kiefer kann wieder jubeln: Mit Danny Kent befindet sich das Team auf WM-Kurs Zoom

"Ich denke, man kann schon sagen, dass wir bisher die Erwartungen übertreffen konnten. Gleichzeitig muss ich festhalten, dass es nicht ausgeschlossen war, so stark zu sein", fasst Teamchef Stefan Kiefer im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' zusammen. "Mit Vazquez und Kent haben wir zwei Fahrer im Team, die Grand-Prix-Siege holen können."

"Es gibt bestimmt zehn siegfähige Fahrer im Feld und wir haben zwei davon. Wir befinden uns im Plan und kratzen am oberen Limit. Ich habe nicht erwartet, dass wir so viel Vorsprung haben werden", bemerkt Kiefer, der den Wechsel von Kalex-KTM zu Honda nicht bereut. In den beiden vergangenen Jahren verpassten die Kiefer-Piloten bei allen Rennen die Punkteränge. Seit dem Wechsel zu Honda ist Kiefer extrem stark.

"Der Wechsel hat sich sehr positiv ausgewirkt. Wir sind sehr zufrieden mit den Hondas. Wir werden von Honda gut unterstützt. Honda hat sich sehr bemüht, gutes Material bereitzustellen. Es gibt keine Beanstandungen unsererseits. Es ist eine perfekte Zusammenarbeit im Moment", lobt Kiefer. "Ich denke, die Honda ist stärker als die Kalex. Man muss aber auch festhalten, dass wir in diesem Jahr wirklich stärkere Fahrer haben. Alles zusammen macht dann den Unterschied aus."

Danny Kent

Honda-Pilot Danny Kent gewann die Rennen in Texas, Argentinien und Jerez Zoom

Momentan trennen Kent und Vazquez 64 Punkte. Das Blatt kann sich in der Moto3 aber schnell wenden. Ist es vorstellbar, dass es in der laufenden Saison noch zu einem hitzigen Teamduell kommt? "Unsere Fahrer sind erfahren genug, um das zu vermeiden", ist Kiefer überzeugt. "Sie werden sich sicher nicht behindern."

"Sollte es am Ende der Saison so sein, dass beide gegeneinander um den WM-Titel kämpfen, dann lassen wir sie natürlich gegeneinander fahren. Doch wir haben erst einmal ein Drittel der Saison hinter uns und müssen die kommenden Rennen abwarten. Im Moment führt Danny die Meisterschaft deutlich an", berichtet der Teamchef des momentan erfolgreichsten Teams der Moto3.


Fotos: Moto3 in Mugello


Honda-Pilot Enea Bastianini sowie die KTM-Piloten Romano Fenati und Miguel Oliveira sind momentan die ersten Verfolger. Kann sich Kiefer vorstellen, dass Kent beim Kampf um den Titel Schützenhilfe von Vazquez erhält? "Das ist nach sechs Rennen noch nicht vorhersehbar. Grundsätzlich sind wir Sportsmänner. Ich halte nicht viel von Teamorder. Man muss sehen, wie die Punktestände aussehen und entscheiden. Im Moment kann ich das noch nicht vorhersagen. Das muss man von der Situation abhängig machen", so der Deutsche.

Stefan Kiefer

Stefan Kiefer: "Es gibt bestimmt zehn sieg- fähige Fahrer und wir haben zwei davon" Zoom

Die Leistungen von Kiefer beeindrucken auch die Konkurrenz. Racing-Team-Germany-Teamchef Dirk Heidolf ist von der Wiederauferstehung des Teams aber nicht überrascht: "Ja, ich habe das dem Team durchaus zugetraut. Sie haben mit Vazquez und Kent zwei sehr starke Fahrer. Zudem kann das Team auf ein sehr großes Budget zurückgreifen. Das macht es aus", analysiert Heidolf im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. "Der Mix aus erfahrenen und schnellen Fahrern und einem großen Budget durch einen guten Sponsor ist die halbe Miete, wenn man um den WM-Titel mitkämpfen möchte."