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West: "Die Speed Up funktioniert"

Anthony West treibt die Entwicklung der Speed Up voran - In Zukunft soll das Motorrad besser zu den unterschiedlichen Strecken passen

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2012 endete für Anthony West mit Höhen und Tiefen. In Malaysia und Australien feierte der Routinier zweite Plätze auf dem Podest, aber dann wurde er für das Saisonfinale in Valencia gesperrt. Beim Grand Prix von Frankreich soll West gedopt gewesen sein, denn es wurde in einer Urinprobe Methylhexanamin nachgewiesen. Diese Substanz ermöglicht eine Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Im Anschluss an das Saisonfinale bestritt der 31-Jährige Testfahrten, um sich auf die neue Saison vorzubereiten.

Titel-Bild zur News: Anthony West

Anthony West treibt die Entwicklung des Speed-Up-Chassis voran Zoom

Anfang Dezember war West im spanischen Almeria unterwegs und arbeitete an der Speed Up. "Wir haben einige Teile ausprobiert, damit wir feststellen, ob sie für die kommende Saison gut sind, und ob wir sie bauen sollen. Es waren einfache Dinge, wie die Gewichtsverteilung und die Sitzposition. Beim Rahmen und der Hinterradschwinge haben wir nichts probiert, denn diese Komponenten funktionieren recht gut", erläutert West im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Wir haben eine gute Basisabstimmung, von der ich weiß, dass sie funktioniert. Die anderen Speed-Up-Fahrer benutzen meine Abstimmung. Alle sagten, dass es das beste Motorrad ist, das sie je gefahren sind. Wir wissen also, dass das Motorrad funktioniert. Nun suchen wir eine neue Richtung. Noch ist nichts besser, aber ich glaube, wir können mit den neuen Teilen die gleiche Geschwindigkeit erreichen, damit wir auf den unterschiedlichen Rennstrecken verschiedene Möglichkeiten haben."

In der abgelaufenen Saison war Andrea Iannone der beste Speed-Up-Fahrer mit zwei Siegen. Der Italiener ist nun zu Ducati in die MotoGP aufgestiegen. West hat sich als Entwicklungsfahrer bei Speed Up etabliert und treibt mit seiner reichhaltigen Erfahrung die Entwicklung voran. "Es sieht danach aus. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Luca Boscoscuro (Teammanager von Speed Up; Anm. d. Red.). Ich kann gute Informationen weitergeben."


Fotos: Moto2 auf Phillip Island


"Ich habe eine gute Abstimmung gefunden und den anderen Fahrern hat sie sofort gefallen. Wir haben gut gearbeitet. Jetzt müssen wir jedes Detail am Motorrad verfeinern, denn während der Saison sind wir nicht dazugekommen. Wir verbessern Details und ich bin froh, dass ich so viel fahren kann. Im Winter habe ich noch nie so viele Runden absolviert."

Ein neuer Rahmen ist derzeit nicht geplant. "Wir haben für die Hinterradschwinge einige Ideen, aber wir sind uns noch nicht sicher, ob wir das tun werden", meint West. "Zunächst wollen wir die anderen Probleme lösen. Das größte Problem war, dass das Motorrad sehr instabil und schwierig zu fahren wurde, wenn wir uns von der Basisabstimmung entfernt haben. Wir müssen also etwas finden, damit wir ein breiteres Fenster bei der Abstimmung finden. Das versuchen wir zu finden."

Almeria ist nicht im Grand-Prix-Kalender vertreten. Macht es Sinn auf dieser Strecke zu testen? "Almeria ist eine merkwürdige Strecke. Der Grip ist überraschenderweise sehr gut. Beim letzten Test vor ein paar Wochen war ich überrascht, dass die Strecke auch dann Grip bietet, wenn der Asphalt feucht ist", beschreibt West. "Die Strecke macht Spaß, denn es gibt viele schnelle Kurven. Es ist keine perfekte Teststrecke, aber für mich die beste Teststrecke in Europa, denn es gibt Kurse, die mit den Grand-Prix-Strecken überhaupt nicht kompatibel sind."

Anthony West

Mit zwei zweiten Plätzen hat sich Anthony West an der Spitze zurückgemeldet Zoom

"Was wir hier finden, wird auch bei den Rennen funktionieren. Deshalb ist es für uns eine gute Strecke." Im Januar werden die Testfahrten fortgesetzt. Für West ist die Situation komplett anders als vor zwölf Monaten, denn damals sprang er kurz vor Saisonauftakt für seinen Landsmann Damian Cudlin bei QMMF ein. Damals setzte das Team noch auf Moriwaki. Der Wechsel zu Speed Up wurde erst während der Saison vollzogen und hat sich als richtig herausgestellt.

"Wir werden im Frühjahr hier mit dem Moto2-Motorrad testen. Mit dem Serienmodell der Yamaha 600er werde ich in Katar fahren, damit ich in Schuss bleibe. Ich glaube, wir werden vor dem ersten IRTA-Test zweimal testen. Je mehr ich fahre, desto besser fühle ich mich", sieht West die Situation positiv. "Wir sollten für die Saison bereit sein. Wir müssen die Teile, die wir in Almeria getestet haben, noch produzieren und sie vor dem IRTA-Test ausprobieren, um die Erkenntnisse zu bestätigen. Damit bleibt noch genug Zeit, um die Teile für die anderen Speed-Up-Fahrer zu produzieren. Das ist der Plan. Beim IRTA-Test sollen alle Speed-Up-Fahrer das gleiche Material zur Verfügung haben."