Stimmen aus Katar: Morbidelli und Co. schieben Regen-Frust

Kein schöner Testauftakt in Katar: Regen zwingt die Piloten der Moto3 und Moto2 in ihre Boxen - So gehen Morbidelli, Navarro und Co. mit der Zwangspause um

(Motorsport-Total.com) - Gähnende Leere auf der Strecke, Langeweile in den Boxen: Wollten sich die Piloten der Moto3 und Moto2 zum Auftakt ihres letzten, dreitätigen IRTA-Tests vor Saisonbeginn mit der Strecke in Katar vertraut machen und damit beginnen, an ihrem Testprogramm zu arbeiten, machte ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Schon während der ersten Session der Moto3 setzte Regen ein, wenig später ging gar nichts mehr.

Titel-Bild zur News: Katar

Regen in Katar: An Testen war bei den Bedingungen nicht zu denken Zoom

MotoGP-Technikdirektor Danny Aldridge erklärt im Gespräch mit 'motogp.com' die Gründe: "Der Hauptgrund dafür ist, dass wir in den kleinen Kategorien keine Regenreifen in Katar benutzen. Es hat auch keines der Teams Regenreifen. Die Möglichkeit, raus auf die Strecke zu gehen, gibt es folglich gar nicht. Es ist ein Sicherheitsaspekt. Hier in Katar ist noch niemand unter nassen Bedingungen gefahren."

Zwar testeten zwei Mitglieder der Safety Commission, darunter Loris Capirossi, im Februar dieses Jahres die Streckenbedingungen auf dem künstlich bewässerten Losail International Circuit und befanden den Kurs dennoch für tauglich. Die Möglichkeit eines Regenrennens in Katar - bisher ausgeschlossen - steht künftig also im Raum. "Für die Moto3 und Moto2 brauchen wir aber noch etwas mehr Zeit", weiß Aldridge.

Wind, Schmutz, Regen: Schwierige Bedingungen in Katar

Deshalb hieß es am Freitag für die meisten Fahrer: Stillstand. Einzig in der ersten Session ab 15 Uhr Ortszeit wagten sich ein paar Piloten für einige wenige Runden auf die Strecke. Doch selbst, als es noch nicht nass war, gestalteten sich die Bedingungen schwierig. "Ich habe gezögert rauszugehen, denn es war ziemlich windig und die Strecke noch recht schmutzig", berichtet zum Beispiel Moto3-Pilot Jules Danilo (Honda).

Er setzte sich zwar an die Spitze der wenig aussagekräftigen Zeitentabelle, war aber alles andere als zufrieden: "Letztlich war ich draußen und bin nur eine Runde gefahren. Die Strecke war extrem rutschig, der Wind war stark und dann hat es auch noch angefangen zu regnen. So lässt sich natürlich nur schwer etwas über das Motorrad sagen. Hoffentlich wird es morgen besser", versucht der Franzose nach vorn zu schauen.

"Um wirklich etwas zu spüren, musst du schnell fahren. Deshalb hoffe ich, dass die Strecke gut sein wird und wir die Rundenzeiten steigern können", sagt Danilo weiter. Wie viele seiner Fahrerkollegen will er nicht nur die Erkenntnisse aus dem letzten Test in Jerez bestätigen, sondern vor allem verschiedene Settings ausprobieren und am Rennsetup arbeiten. Schließlich geht die Saison hier in einer Woche los.


Fotos: Offizieller Moto3-Test in Jerez


Moto2-Rookie Navarro will ein gutes Setup finden

Dann hoffentlich ohne Regen-Zwischenfälle - auch wenn die Takaaki Nakagami in seiner Moto2-Karriere schon manchmal Glück gebracht haben. Doch diesmal konnte er nichts ausrichten: "Heute war für alle ein schlechter Tag. Insbesondere die Moto2-Jungs konnten nicht einmal eine Runde fahren. Das ist natürlich langweilig, man kann nichts machen. Hoffentlich ist es morgen trocken, sodass wir einige Runden fahren können."

Jorge Navarro (Kalex) ist nach seinem Aufstieg in die Moto2 auf seine ersten Runden in Katar mit dem neuen Bike besonders gespannt. Er weiß, woran er noch arbeiten muss: "Ich muss meinen Fahrstil weiter an das Motorrad auf dieser Strecke anpassen, da ich damit zum ersten Mal hier in Katar fahre. Dann geht es auch darum, ein gutes Setup zu finden, mit dem ich mich wohl fühle. Das sind die ersten Schritte", erklärt der Spanier.

Später könne dann an der Pace, etwa mit vollem Tank und mit weniger Benzin, gearbeitet werden. Doch noch wartet Navarro auf seinen ersten Moto2-Einsatz in der Wüste, denn auch er war den ganzen Tag in der Box. "Aber ich denke, das macht nicht so viel aus, denn wir haben ja sowieso ein Kilometerlimit für den Motor. Das verschafft uns für Samstag und Sonntag mehr Chancen, dann können wir umso mehr Kilometer fahren."

Morbidelli: "Man chillt in der Box. Das ist Pech!"

Moto2-Kollege Franco Morbidelli (Kalex) sehnt sich schon nach mehr Action auf der Strecke: "Durch den Regen war es ein ziemlich langweiliger Tag: Keine Runden, kein Testen. Man chillt in der Box. Das ist Pech", fasst er den ersten Testtag ernüchtert zusammen. Entsprechend viel hat er sich für Samstag vorgenommen: "Wir wollen unser Setup verbessern und sehen, wie sich das Motorrad hier auf dieser Strecke verhält."

Denn bisher hat er seine Kalex nur in Valencia und Jerez fahren können. "Wir wollen sie deshalb noch auf einer anderen Strecke testen - und davon ausgehend Optimierungen vornehmen", erklärt Morbidelli, der in Jerez zuletzt nur knapp hinter Teamkollege Alex Marquez auf Rang zwei lag. Am Wochenende sollen von 15:00 bis 22:30 Uhr Ortszeit weitere Testsessions der Moto2 und Moto3 stattfinden.