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Moto2 Silverstone: Nakagami jubelt über zweiten Sieg!

Takaaki Nakagami freut sich in Silverstone über seinen zweiten Sieg, dahinter sichert sich Franco Morbidelli wichtige WM-Punkte - Polesetter Mattia Pasini wird Zweiter

(Motorsport-Total.com) - Takaaki Nakagami darf sich in Silverstone über seinen zweiten Moto2-Sieg freuen. Der Japaner, der im kommenden Jahr in die MotoGP aufsteigen wird, holt sich den Sieg sieben Zehntelsekunden vor Polesetter Mattia Pasini und WM-Leader Franco Morbidelli. Tom Lüthi wird Vierter, Sandro Cortese crasht. (Zum Moto2-Ergebnis!)

Titel-Bild zur News: Takaaki Nakagami

Nakagami schnappt sich den Sieg und kann Pasini hinter sich halten Zoom

"Die ganze Saison über habe ich hart gekämpft. Aber zum Sieg reichte es nicht", beginnt Nakagami im Ziel sein Fazit. "Ich hatte das Podium immer vor Augen. Nach der Vertragsunterzeichnung wollte ich hier in Silverstone unbedingt ein gutes Ergebnis einfahren. Ich war das ganze Wochenende stark und das Team hat tolle Arbeit geleistet." Er möchte nun so weitermachen und weitere Rennen gewinnen.

Doch zunächst sah es gar nicht nach einem klaren Sieg für Nakagami aus. Den Start konnte Alex Marquez vor Nakagami und Morbidelli für sich entscheiden. Polesetter Pasini hatte hingegen Probleme und konnte die Front des Bikes nicht am Boden halten. Nach dem Rennen gibt der Italiener zu: "Der Start war ein komplettes Desaster. Ich hatte einen Wheelie und Marquez kreuzte meinen Weg. Ich musste das Gas zudrehen und verlor auf der ersten Runde vielleicht zwei, zweieinhalb Sekunden."

Marquez crasht - Pasini kommt Nakagami gefährlich nahe

Auch Luca Marini schob sich in die Spitzengruppe, während Dominique Aegerter und Lüthi das Treiben von weiter hinten beobachteten. Bereits nach einer Runde setzten sich die Marc-VDS-Teamkollegen etwas von der Spitze ab, dahinter nahmen Pasini, Marini, Nakagami, Lüthi und Aegerter die Verfolgung auf. Besonders schlecht kamen Lorenzo Baldassarri und Sandro Cortese von ihren Startpositionen weg. Der Italiener verlor sieben Plätze, der Deutsche zwei.

Marquez und Morbidelli setzten sich bereits zu Beginn über zwei Sekunden vom Rest des Feldes ab und duellierten sich um den neuen Streckenrekord, den sie gegenseitig unterboten. Dahinter kristallisierte sich ein Dreikampf um den dritten Platz heraus. Nakagami, Pasini und Lüthi konnten sich vor Oliveira, Marini und Aegerter halten. Der Japaner kam immer besser in seinen Rhythmus und fuhr schon nach sechs Runden über eine Sekunde Vorsprung heraus.

In Runde sieben konnte Marquez den ersten Angriff von Morbidelli über Start-Ziel abwehren. Der Italiener konnte sich jedoch festsetzen und das Duell um den Sieg war endgültig eröffnet. In der Stowe-Kurve setzte sich der WM-Leader schließlich durch. Über die Hangar-Gerade schlug Marquez in Runde zehn zurück. Die beiden Führenden umrundeten den Kurs zu jenem Zeitpunkt allerdings deutlich langsamer als die Verfolger. Dennoch fehlten Nakagami und Lüthi jeweils über eine Sekunde auf den Vordermann.

Morbidelli: "Härtestes Rennen des Jahres bisher!"

Marquez hatte sich bereits drei Zehntelsekunden von seinem Teamkollegen abgesetzt, bevor er in Kurve 14 zu Boden ging und so den Sieg verschenkte. Er konnte das Bike wieder aufrichten und das Rennen wieder aufnehmen, am Ende reichte es jedoch nur noch für Position 14. Morbidelli erbte zunächst die Führung, wurde aber von Nakagami unter Druck gesetzt. In Runde zwölf machte der Japaner ernst und übernahm die Führung. Er konnte sich nach wenigen Kurven bereits um sieben Zehntelsekunden absetzen und fuhr seinem zweiten sicheren Moto2-Erfolg entgegen.

Dahinter konnte Pasini am WM-Zweiten Lüthi vorbeiziehen, die beiden jagten im Paarlauf die beiden Spitzenreiter. Der Italiener erholte sich von seinem schlechten Start und stürmte drei Runden vor Rennende sogar noch an Morbidelli vorbei. "Ich bewahrte Ruhe und hatte bis zum Ende einen guten Rhythmus. Als ich sah, dass noch zehn Runden zu fahren waren, begann ich zu pushen. Ich holte Lühti und Franco ein."

Am Ende lief ihm die Zeit davon, sonst hätte er auf den Schlussmetern noch einen Angriff auf Nakagami reiten können. "In der letzten Runde war ich schnell, aber nicht schnell genug. Taka war zu weit weg. Gratulation an ihn und auch Franco. Es war ein sehr schnelles Rennen." Im Ziel fehlen dem Italiener 0,7 Sekunden. Er darf sich über das zweite Podium in diesem Jahr nach seinem Sieg in Italien freuen.

Morbidelli holt als Dritter erneut wertvolle WM-Punkte vor Lüthi. Warum konnte er die Pace vom Beginn nicht halten? "Vielleicht lag es am Hinterreifen, aber ich bin glücklich." Außerdem berichtet sein Team von einem Problem mit der Kupplung. "Zu Beginn waren wir schnell, aber danach kamen die Probleme. Es ging nur noch darum, mich zu verteidigen", erklärt der Italiener im Ziel. "Mit diesem dritten Platz bin ich sehr zufrieden. Es war das bisher härteste Rennen des Jahres für mich."


Fotos: Moto2 in Silverstone


Die Top 10 komplettieren Francesco Bagnaia, Simone Corsi, Stefano Manzi, Miguel Oliveira, Brad Binder und Aegerter. Nicht ins Ziel kamen Iker Lecuona und Cortese, der aus dem Rennen crashte. Er fuhr zwischenzeitlich nur auf Platz 19. In der Moto2-WM liegt Morbidelli nun 26 Punkte vor Lüthi, Marquez fehlen bereits 54 Zähler auf seinen Teamkollegen. Pasini auf WM-Rang sechs (-123 Punkte) und Nakagami auf WM-Rang sieben (-128 Punkte) haben keine Chance mehr auf den Titel. (Zum Moto2-WM-Stand!)