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  • 03.06.2012 15:08

Lüthi erkämpft die WM-Führung in der Moto2

Mit einem starken zweiten Platz in Barcelona übernimmt Tom Lüthi die Gesamtführung in der Moto2-Weltmeisterschaft

(Motorsport-Total.com/Sport1) - Mit einer taktischen Meisterleistung erkämpfte Tom Lüthi beim Motorrad-Grand Prix von Katalonien den zweiten Platz und die WM-Führung. Der 25-Jährige lag zunächst an sechster Stelle, konnte sich nach wenigen Runden aber mit der Spitzengruppe absetzen. In einem spannenden Vierkampf mit dem Italiener Andrea Iannone sowie den spanischen WM-Rivalen Marc Marquez und Pol Espargaro wartete Lüthi klug ab und ritt drei Runden vor Schluss zur entscheidenden Attacke.

Titel-Bild zur News: Thomas Lüthi

Thomas Lüthi zog in der WM-Wertung an Marc Marquez vorbei

In der Linkskurve nach der Gegengeraden huschte er innen an Lokalmatador und Topfavorit Marquez vorbei, der dicht an Lüthi dranbleiben wollte, einen Rutscher hatte und nur knapp einen Sturz vermeiden konnte. Als er wieder nach innen zog, kollidierte er mit Espargaro, der nun seinerseits zu Boden musste. Lüthi war danach Zweiter und konnte sich ohne Gefahr von hinten auf das Duell um den Sieg konzentrieren. In der vorletzten Runde war er vor Iannone musste sich dem 22-Jährigen am Ende aber knapp geschlagen geben.

Wichtiger war der Sieg über Márquez, denn damit liegt Lüthi in der WM-Wertung nun mit zwei Punkten Vorsprung vor dem Spanier in Führung. "Für mich ist das Wichtigste, zu wissen, dass ich auch im Trockenen Rennen gewinnen kann, und heute war die Chance da, auch wenn es am Schluss nicht ganz geklappt hat", sagt Lüthi.

"Es war ein hartes Rennen, es ging hart zur Sache, aber ich habe sofort gemerkt, dass kein anderer wegfahren kann. Mir wäre das auch nicht gelungen. Es gab keine Chance, auf dieser Geraden wegzukommen. Ich habe daher versucht, mir meine Reifen einzuteilen."

"Mitte des Rennens habe ich dann gedacht, dass mein Hinterreifen dahingeht. Ich war früh am Sliden und fuhr quer aus den Ecken raus. Zum Glück blieb der Reifengrip kontrollierbar und konstant. Ich habe gesehen, dass die anderen auch ziemlich kämpften. Im Finale habe ich versucht, ihn zu überraschen, habe nach der Gegengeraden eingangs der anschließenden Linkskurve innen überholt, war aber einen Tick zu spät auf der Bremse und konnte nicht auf der Linie bleiben", so der Schweizer.


Fotos: Moto2 in Barcelona


"Wenn ich auf der Bremse geblieben wäre und mit Gewalt eingelenkt hätte, wäre das Risiko eines Sturzes zu groß gewesen. Ich bin deshalb sehr glücklich mit diesem zweiten Platz. Ein Riesendank ans Team, das auch hier wieder einen tollen Job gemacht hat!"

"Wir sind top-zufrieden mit diesem Resultat", freut sich Teambesitzer Daniel Epp. "Es war ein Rennen auf ganz, ganz hohem Niveau, bei dem die schnellsten vier Fahrer der Weltmeisterschaft vorn waren. Tom kämpfte von Anfang bis zum Ende sehr stark in dieser Gruppe mit, hat nichts falsch gemacht und alles versucht, den Sieg zu holen. Er hat aus den kleinen taktischen Fehlerchen in Jerez und Estoril gelernt und bestätigt sich nun auch im Trockenen überall als absoluter Siegkandidat. Wir haben die Führung in der Weltmeisterschaft übernommen und freuen uns auf die nächsten Rennen!"