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Die Stimmen vom Moto2-Podium

Pol Espargaro ist überwältigt, Scott Redding schenkt seinen Fans einen zweiten Platz und Mark Marquez verlässt Silverstone als WM-Führender

(Motorsport-Total.com) - Nach der Enttäuschung nun die große Erleichterung bei Pol Espargaro: Nachdem der Spanier bei seinem Heimrennen in Barcelona nach einer Kollision mit Landsmann Mark Marquez kurz vor Rennende ausschied, meldete er sich in Silverstone eindrucksvoll zurück. Der Kalex-Pilot dominierte das Rennwochenende in England und sicherte sich im Rennen der Moto2 seinen zweiten Saisonsieg. "Nach dem Rennen in Barcelona hier nun Erster zu sein, ist unglaublich", sagt ein sichtlich erleichterter Espargaro nach dem Rennen.

Titel-Bild zur News: Pol Espargaro

Pol Espargaro freut sich nach dem Rückschlag von Barcelona über den Sieg

"Ich habe zu Hause alles dafür getan, dass mein Fuß für dieses Rennen wieder okay ist", so der Spanier. Die Vorfreude auf das Rennen auf der britischen Insel war dabei zusätzliche Motivation. "Ich liebe diese Strecke, es ist wunderbar hier zu fahren", sagt Espargaro, und auch sein Motorrad funktionierte bestens. "Die Kalex ist hier so schnell, das hat mir geholfen."

"Scott hat zu Beginn des Rennens viel Druck gemacht. Wir konnten eine kleine Lücke herausfahren", sagt der Spanier über das Rennen. Dann machte er sich den Zweikampf zwischen Scott Redding und Marquez zunutze. "Als Mark dann Scott überholte, bin ich einige Runden lang schneller gefahren, um den Abstand zu vergrößern. Das hat letztlich gereicht, um das Rennen zu gewinnen."

Nach seinem zweiten Saisonsieg hofft Espargaro nun auch beim kommenden Rennen in Assen wieder in der Erfolgsspur zu fahren. "Im vergangenen Jahr lief es für mich in Assen katastrophal, aber wir können zuversichtlich sein. Wir haben ein gutes Motorrad mit einer guten Abstimmung. Wir sollten gute Chancen haben, auch dort wieder vorne mitzufahren."

Redding entzückt die britischen Fans

Unter dem Jubel der Zuschauer fuhr Redding auf dem zweiten Rang über die Ziellinie. "Das ist das, worauf ich die gesamte Woche hingearbeitet habe", sagt der Brite nach dem Rennen. "Der Start war nicht so gut, aber dann habe ich viel Druck gemacht, weil ich vorne dranbleiben wollte. Ich bin am Anfang eine hohe Pace gegangen, was nicht mein Plan war. Ich wollte mich eigentlich an jemand anderen ranhängen. Aber nachdem Bradley vorne lag, musste ich etwas unternehmen, denn er war nicht schnell genug", beschreibt Redding die Anfangsphase des Rennens.

Scott Redding

Scott Redding wurde bei seinem Heimrennen Zweiter Zoom

Gegen Ende sorgte er dann mit einem packenden Zweikampf mit Marquez für Begeisterung auf den Tribünen. "Er war auf der Geraden etwas schneller. Ich konnte ihm zwar im Windschatten folgen, ihn aber nicht überholen", sagt Redding. "Ich wusste also, wenn ich mein Manöver früh in der Runde setzen würde, hätte er die Chance auf einen Konter. Aber ich wollte für die Zuschauer unbedingt diesen Platz erreichen."

"Ich wusste, dass ich nur in der Schikane eine Chance habe. Er hatte einen Rutscher und ich war fast auf dem Gras, aber ich habe versucht, die enge Linie zu halten. Wir haben uns leicht berührt, haben es aber beide ins Ziel geschafft", blickt Redding auf das Duell in den letzten Kurven zurück. Seiner Meinung nach wäre sogar ein Sieg möglich gewesen. "Ich bin im Rennen 2:07.6 Minuten gefahren, eine halbe Sekunde schneller als im Training. Wenn ich etwas länger hätte frei fahren können, wäre der Sieg möglich gewesen", so Redding.


Fotos: Moto2 in Silverstone


Marquez kämpft sich auf Platz drei

Dabei sah es am Vormittag noch nicht nach einem erfolgreichen Renntag für den Marc-VDS-Fahrer aus, denn die Gesundheit machte ihm zu schaffen. "Ich hatte heute Morgen wieder Probleme mit meiner Hand, in der ich kein Gefühl hatte. Das ist ein Karpaltunnel-Syndrom, aber mitten in der Saison kann das nicht operiert werden. Aber Dr. Costa hat mir gut geholfen, großer Dank an ihn und sein Team."

Marquez musste sich zwar im Kampf um den zweiten Rang geschlagen geben, reist nach seinem dritten Platz aber als neuer WM-Führender zum nächsten Rennen nach Assen. Damit machte der junge Spanier das Beste aus dem Wochenende. "Ich habe alles gegeben. Das Wochenende war schwierig, wir haben kein gutes Setup gefunden. Heute Morgen haben wir zwar gedacht, dass wir die Lösung herausgefunden haben, aber ich habe mich nicht hundertprozentig wohlgefühlt auf der Maschine. Im Rennen hat sich das Motorrad dann wieder schlechter angefühlt, aber ich bin trotzdem Dritter geworden. Darüber freue ich mich. Das waren 16 wichtige Punkte für die Meisterschaft. Beim nächsten Rennen in Assen hoffe ich, mich ein wenig zu verbessern."