Di Meglio über die finanziellen Hintergründe

Der ehemalige 125er-Weltmeister Mike di Miglio hat seinen Platz bei Speed Master verloren - Das Team wollte mehr Geld, das der Franzose nicht auftreiben konnte

(Motorsport-Total.com) - Motorsport ist teuer. Auch wenn in der Motorrad-WM die Budgets deutlich kleiner als in der Formel 1 sind, muss dennoch ein beträchtlicher Betrag aufgebracht werden. Viele Fahrer müssen Geld mitbringen. Die WM wird vor allem von Spaniern und Italienern dominiert. Die angespannte wirtschaftliche Situation wirkt sich auch auf den Sport aus. So sind beispielsweise die Bankia-Logos aufgrund der Bankenkrise in Spanien nicht mehr auf den Moto3-Maschinen des Aspar-Teams zu sehen. Kurz vor dem Wochenende auf dem Sachsenring verlor Mike di Meglio seinen Arbeitsplatz.

Titel-Bild zur News: Mike di Meglio

Lediglich zehn WM-Punkte hat Mike di Meglio in diesem Jahr erobert

Statt ihm fuhr in Deutschland Alessandro Andreozzi für Speed Master. Di Meglio ist ehemaliger 125er-Weltmeister und muss für seinen Platz Geld auftreiben. Aufgrund von Budgetproblemen wurde er ausgetauscht. Auf seiner Webseite präzisiert der Franzose die Situation: "Nachdem ich verschiedene Berichte über mich gelesen habe, wollte ich die Situation klarstellen, so wie sie gerade ist. Im Winter trafen wir eine finanzielle Einigung mit meinem Team. Sie haben mir aber nie einen Vertrag zugeschickt, obwohl ich oft danach gefragt habe."

"Seit Katar haben sie die Basissumme verdreifacht, was mich in eine schwierige Situation gebracht hat. Ich habe alles unternommen, um einen weiteren Sponsor zu finden", schreibt di Meglio. "Es war aber vergeblich. Deshalb hat mir das Team mitgeteilt, dass ich durch einen Fahrer mit einem höheren Budget ersetzt werde. Ich war auf dem Sachsenring und habe mit anderen Teams gesprochen. Ich habe verschiedene Kontakte und hoffe, dass ich in Mugello fahren kann."

Andreozzi stürzte auf dem Sachsenring bereits nach sechs Runden und schied aus. Auch di Meglios bisherige Saison war nicht sonderlich erfolgreich. Nach dem siebten Platz in Katar dauerte es bis Assen, bis er wieder in die WM-Punkte fuhr. Finanzielle Probleme sind in der Motorrad-WM abgesehen von den Topteams an der Tagesordnung. Bei Claudio Corti ist es trotz solider Ergebnisse noch nicht sicher, ob er die Saison beenden kann.


Fotos: Moto2 auf dem Sachsenring


Anthony West hätte in diesem Jahr eigentlich MotoGP fahren sollen, aber da der Australier nicht das nötige Geld auftreiben konnte, stand er auf der Straße und wurde im letzten Moment noch von QMMF für die Moto2 verpflichtet. Auch MotoGP-Rookie Yonny Hernandez hatte es im Winter nicht leicht, das entsprechende Geld aufzutreiben. Neben di Meglio hat derzeit auch Marcel Schrötter kein Motorrad. Der Deutsche wurde von Mahindra gefeuert.