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Macao-Crash: Lucas di Grassi verteidigt seine Sicherheits-Idee

Die Forderung nach einem automatischen Warnsystem brachte Lucas di Grassi nach dem Macao-Grand-Prix Spott ein: Jetzt kontert der Brasilianer

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Massencrash beim GT-Weltcup in Macao, der im Qualifikationsrennen mehr als das halbe Feld eliminierte, war es bei Twitter zu einem Schlagabtausch zwischen Lucas di Grassi und David Coulthard gekommen. Di Grassi, für den der Unfall der verrückteste in seiner Karriere war, hatte nach dem Rennwochenende für Strecken wie Macao ein automatisches Warnsystem vorgeschlagen.

Titel-Bild zur News: Lucas di Grassi

Lucas di Grassi fordert nach dem GT-Grash in Macao ein Warnsystem Zoom

Darauf hatte Coulthard mit purem Spott reagiert. "Und lasst uns auch ein Messgerät für Idiotie, ein Frühwarn-System für schlechte Geldanlagen und virtuelle Lebensformen entwickeln, die für uns unser perfektes Leben leben. Auf dieser Art und Weise hätte ich vielleicht auch Champion werden können", hatte Coulthard auf di Grassis Vorschlag geantwortet.

Diese spöttische Antwort hat offenbar an di Grassis Ego gekratzt, denn bei einer Telefon-Pressekonferenz vor dem Formel-E-Saisonauftakt am Wochenende in Hongkong kam der Brasilianer gut eine Woche später von sich aus noch einmal darauf zu sprechen. "Nachdem mich niemand dazu befragt hat, will ich kurz klarstellen, was ich damit gemeint habe", sagt di Grassi und erläutert seinen Vorschlag:

"In niedrigeren Klassen oder Amateurserien haben die Streckenposten nicht die gleiche Qualität (wie in Rennserien wie der Formel 1, Formel E oder WEC; Anm. d. Red.). Auch weltweit gesehen ist das Niveau der Streckenposten nicht einheitlich. Wir müssen daher für den Motorsport ein automatisches Fahrer-Warnsystem entwickeln, eine Art automatische gelbe Flagge", fordert der amtierende Formel-E-Champion.

Über die Umsetzung hat sich di Grassi bereits Gedanken gemacht "Das kann sehr einfach funktionieren. Man hat dank GPS die Positionen der Autos im Rennen. Wenn ein Auto vor einem aus irgendeinem Grund verlangsamt, erkennt das System automatisch, dass es nicht mehr mit Renntempo fährt und warnt die Fahrer dahinter", sagt er. "Damit gibt es keine Verzögerungen und es spielt keine Rolle, ob die Streckenposten das gesehen haben und die Flaggen schwenken oder nicht."

Ein solches System sei aus seiner Sicht vor allem für niedrigere Klassen geeignet, wo die Sicherheitseinrichtungen nicht so professionell wie in FIA-Meisterschaften seien. Aber auch im Fall der Massenkollision von Macao hätte es seiner Meinung den Schaden zumindest in Grenzen halten können. "Das hätte den Unfall in Macao zwar nicht in Gänze verhindern können, aber einige Autos wären vielleicht nicht in die Unfallstelle gefahren", ist di Grassi überzeugt.

Umso mehr schmerzen ihn auch mit etwas Abstand noch die ablehnenden Reaktionen auf seinen Tweet. "Deswegen ist mir ziemlich viel ans Bein gepinkelt worden. Dass einige Profi-Rennfahrer den Versuch kritisieren, den Motorsport sicherer zu machen, ohne dass er dadurch weniger aufregend wird, ist nicht besonders klug", findet di Grassi.