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  • 24.04.2017 09:32

  • von Roman Wittemeier

Chaos in Monza: "Bentley-Boy" Smith räumt ab

In der wilden ersten Runde der Blancpain-Endurcance-Series in Monza werden zehn Autos aus dem Rennen gerissen: Bentley-Pilot Guy Smith tritt Strafe nicht an

(Motorsport-Total.com) - Beim zweiten Saisonlauf der Blancpain-Endurcance-Series 2017 in Monza hat sich Guy Smith als der "Bad Guy" der Szene dargestellt. Der Brite, der als einer der sogenannten "Bentley-Boys" den Start im Königlichen Park zu Monza absolvierte, löste auf den ersten Metern eine Kettenreaktion aus, die letztlich zehn Fahrzeuge aus dem Rennen riss. Smith rammte den Lamborghini von Ezequiel Perez Companc und schickte den Argentinier damit in die Wiese.

Titel-Bild zur News: Ezequiel Perez Companc

Ezequiel Perez Companc kam ohne größere Verletzungen davon Zoom

Perez Companc konnte seinen Huracan des Grasser-Teams auf dem Rasen neben der linken Seite der Strecke nicht halten und schleuderte entgegen der Fahrtrichtung wieder auf die Bahn. Im dichten Getümmel des Starts konnten zahlreiche Fahrer nicht mehr ausweichen und kollidierten mit dem havarierten Lamborghini oder landeten in den Leitplanken. Neben dem Grasser-Huracan überstanden drei Mercedes, zwei Ferraris sowie jeweils ein Audi, Nissan, BMW und ein McLaren die erste Runde nicht.

Das Rennen wurde zunächst mit gelben Flaggen verlangsamt, dann kam das Safety-Car und schließlich brach man den Lauf mit roten Flaggen ab. Perez Companc, dessen Lamborghini bei dem Crash erhebliche Schäden davon getragen hatte, wurde zunächst von medizinischem Personal versorgt, kam aber offenbar ohne schwere Verletzungen davon. "Ich habe den Ezequiel gestern Abend zum Flughafen gefahren. Er hat viel Glück gehabt", sagt Teamkollege Norbert Siedler.

Norbert Siedler kritisiert: Immer wieder die Bentley-Boys

"Heute Vormittag habe ich ihn nochmal angerufen. Er hat ein paar blaue Flecken und einen Bluterguss im Knie. Er fährt nun noch einmal in Barcelona ins Krankenhaus und lässt sich checken. Es sieht aber so aus, als sei nichts allzu Schlimmes passiert", so der Österreicher. "Was der Smith da beim Start gemacht hat, war einfach Wahnsinn." Die Rennleitung schaute sich die Szene genau an und sprach eine Stop-and-Go-Strafe für Guy Smith aus.

Der Brite zeigte sich jedoch uneinsichtig. Guy Smith prügelte seinen Bentley Continental GT3, den er sich mit Oliver Jarvis und Steven Kane teilt, unbeirrt weiter um den Highspeed-Kurs in Italien. Selbst auf wiederholte Aufforderungen zum Antreten der Strafe erfolgte keinerlei Reaktion. Die Rennleitung sprach schließlich die Disqualifikation aus. Rundenlang ignorierte Guy Smith auch diese, bis es schließlich ein Einsehen gab. Nach 20 Runden kam der wütende Brite endlich in die Box und stellte den Bentley ab.

"Von bezahlten und professionellen Werksfahrern würde man etwas anderes erwarten", meint Siedler im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'. Weder Smith noch dessen Kollegen aus dem Lager der britischen Mannschaft kamen zum Grasser-Team, um sich wenigstens nach dem Gesundheitszustand von Perez Companc zu erkundigen. "Das kennen wir schon von den Bentley-Jungs", kritisiert Siedler. "Die haben mich in der Vergangenheit, als ich in Rinaldi-Diensten war, auch dreimal abgeschossen."


BES in Monza: Der Crash im Video

Dass es trotz des heftigen Unfalls von Perez Companc dennoch viel Grund zur Freude im Lager von Grasser gab, lag an den Teamkollegen Christian Engelhart, Andrea Caldarelli und Mirko Bortolotti. Das Trio holte nach 92 Runden den Sieg im giftgrünen Huracan der Mannschaft aus Knittelfeld. "Der Sieg des Schwesterautos macht deutlich, was für uns hätte möglich sein können", meint Siedler. "Unser Ergebnis ist frustrierend. Aber wenn wir weiterhin unsere Leistung bringen, werden wir bald mal belohnt."

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