24h-Qualirennen: Glickenhaus auf vorläufiger Pole

Das 1. Qualifying beim 24-Stunden-Qualifikationsrennen auf der Nürburgring-Norrschleife endete mit einer kleinen Überraschung - SCG003c an der Spitze

(Motorsport-Total.com) - Nachdem in diesem Jahr vor den 24 Stunden auf dem Nürburgring nur zwei Läufe zur VLN auf dem Kalender stehen, haben sich so viele Teams wie noch nie für das Qualirennen eingeschrieben: Genau 100 Teams kämpften im Qualifying zum 24-Stunden-Qualifikationsrennen um die Positionen. Als Tagesschnellster wurde dabei der Leipziger Felipe Fernandez Laser gestoppt: Er umrundete die 25,378 km lange Kombination aus Nordschleife und Grand-Prix-Kurs in seinem SCG003C in 8:16.340 Minuten und blieb damit als einziger unter der 8:17-Minuten-Marke. Die endgültigen Startpositionen werden im zweiten Qualifying am Sonntagvormittag ermittelt. (Das 24h-Qualifikationsrennen im Live-Stream!)

Titel-Bild zur News: Thomas Mutsch

Der SCG003c aus der Scuderia Cameron Glickenhaus stahl den GT3 die Show Zoom

Diesmal waren es nicht die VLN-Seriensieger von Porsche, die an diesem ersten Tag des 24h-Qualirennens den Ton angaben. Stattdessen setzten sich mit Phoenix Racing und dem Rennstall des US-Amerikaners James Glickenhaus bestens in Szene, die das Geschehen in den Trainingssitzungen bestimmten. Lokalmatador Mike Rockenfeller markierte mit dem Audi R8 LMS von Phoenix die schnellste Runde im Freien Training, im ersten Qualifying sicherte sich danach Felipe Fernandez Laser die vorläufige Pole.

"Ich hatte eine fast freie Runde, das fühlte sich an wie im Top-30-Qualifying", so der Leipziger. Der SCG 003C in Sportwagen-Optik, den er sich mit Thomas Mutsch und dem Schweden Andreas Simonsen teilt, legte damit eine wichtige Grundlage auch für das 24-Stunden-Rennen. Schließlich schaffen die zehn Teams, die in der Kombination beider Qualifying-Sitzungen an diesem Wochenende die schnellsten Rundenzeiten erzielt haben, den Direkteinzug ins Einzelzeitfahren beim 24h-Rennen: das Top-30-Qualifying.

Beste Aussichten auf die Teilnahme haben nach dem ersten Teil des Qualifyings auch die weiteren Teams an der Spitze: Der Bentley Continental GT3 #38 mit Christer Jöns, Chris Mamerow und Jordan Pepper wurde mit 0,9 Sekunden Rückstand Zweiter. Kurz vor dem Ende des Qualifyings eroberten außerdem Dirk Müller, Thomas Jäger, Maro Engel und Jan Seyffarth im Mercedes AMG GT3 die dritte Position. Sie waren dabei gerade einmal 0,157 Sekunden langsamer als der vom Abt-Team eingesetzte Bentley und nur 0,254 Sekunden schneller als der Phoenix-Audi auf Position vier. Das zweite Qualifying am Sonntagmorgen verspricht damit viel Spannung.


Fotos: 24h-Qualifikationsrennen


Stimmen nach dem Qualifying

Felipe Fernandez Laser (Bestzeit): "Wir wollten heute zeigen, was geht. Dafür sind wir extra lange draußen geblieben. Ich hatte eine komplett freie Runde. Das Auto lief perfekt, und die Strecke war sehr gut. Es war fast ein Gefühl wie beim Top-30-Qualifying. Wir arbeiten seit dem vergangenen Jahr intensiv an dem Auto und haben in diesem Jahr noch mal einen Sprung nach vorne gemacht. Heute haben wir die Zeit genutzt, um ein, zwei Dinge gezielt abzustimmen - Feintuning eben."

Christer Jöns (P2): "Für heute sind wir am Ende der Fahnenstange, was die Zeiten angeht. Morgen schauen wir aber, bei welchem Team noch wie viel Potenzial schlummert. Morgen früh, in der frischen Morgenluft, werden sicherlich die Zeiten noch ein wenig fallen. Für uns lag der Fokus darauf, den Einzug in das Top-30-Qualifying zu schaffen. Dazu braucht auch der ein oder andere noch mehr Nordschleifenerfahrung. Gerade die Chance, hier auch in der Dämmerung zu trainieren, war für manchen Kollegen wichtig. Der Wechsel zwischen Tag und Nacht ist immer eine kritische Phase. Aber natürlich haben wir auch am Set-up gefeilt."

Christer Jöns, Christian Mamerow, Jordan Pepper

Der Abt-Bentley von Jöns/Mamerow/Pepper kam auf Platz zwei Zoom

Thomas Jäger (P3): "Ich bin mit dem Qualifying sehr zufrieden. Für uns war es heute wichtig, die blaue Lampe für die besten 30 Teams einzufahren. Das Thema ist noch nicht ganz durch. Morgen früh gibt es ja noch die zweite Session. Aber wir hoffen, dass wir mit dieser Zeit von Maro Engel in den Top-Ten bleiben. Das ist unser ganz klares Ziel. Dafür haben wir sehr viel getan, und haben für diese schnelle Runde mehrere Anläufe genommen."

Phoenix-Teamchef Ernst Moser (P4): "Das Tempo heute war schon zügig, da geht nicht noch viel mehr. Wir sind nahe an den Zeiten des vergangenen Jahres, das ist eine überraschend gute Performance. Da macht sich aber auch bemerkbar, dass viel an der Strecke geändert wurde. Heute ging es bei uns um Feinschliff. Dass wir im ersten Freien Training schon vorne lagen, zeigt ja, dass wir bei den ersten beiden VLN-Läufen gut vorgearbeitet hatten."