• 27.07.2015 13:43

  • von Sven Müller

Sven-Müller-Kolumne: Wichtiger Sieg in Budapest

Sven Müller berichtet, warum er auf dem Hungaroring so schnell war, wer ihm gratuliert hat und wem er seinen Pokal zum Geburtstag schenkt

Hallo Leute,

Titel-Bild zur News: Sven Müller

Großer Jubel: Sven Müller triumphierte beim Porsche Supercup in Budapest Zoom

ja, jetzt habe ich es endlich mal wieder geschafft. Nach meinem Sieg in Monza 2014 konnte ich am Sonntag in Budapest das Rennen im Porsche Mobil 1 Supercup gewinnen. Ich sage euch, das war einfach ein Mega-Gefühl. Als ich am Donnerstag an den Hungaroring kam, war ich voller Vorfreude auf das anstehende Wochenende. Obwohl das mobile Thermometer an unserem Teamtruck 40,2 Grad Celsius anzeigte - im Schatten wohlgemerkt - fühlte ich mich frisch.

In der vergangenen Woche hatte ich gute Gespräche mit meinem Teamboss Walter Lechner geführt und wir entschlossen uns, beim Auto ein paar Dinge anders zu machen. Am Freitag genoss ich das Freie Training und kam mit der zweitschnellsten Zeit von 25 Fahrern ins Ziel. Voller Selbstvertrauen startete ich am Samstag in unser 30-minütiges Qualifying. Vier Minuten vor Schluss passte dann alles zusammen: Pole-Position!

Abends ging ich nochmal auf die Strecke und bereitete mich mental auf den nächsten Tag vor. Welche Linie, wo sind meine Bremspunkte - ich merkte, wie motiviert ich war. Startplatz eins, diese Chance auf den Sieg musste ich nutzen. Ich wollte sie nutzen. Natürlich war mir immer klar, dass man als von Porsche geförderter Juniorfahrer unter besonderer Beobachtung steht.

Nachdem ich in den ersten vier Supercup-Rennen mit keinen Top-Platzierungen aufwarten konnte, spürte ich natürlich den Druck. Ich wusste ja, dass ich das Rennfahren nicht verlernt hatte, aber Ergebnisse mussten her. Am Sonntagmorgen spürte ich schon eine leichte Nervosität. Nichts Dramatisches, aber eben diese Form von besonderer Anspannung, die man an einem Renntag hat.


Fotos: Porsche-Supercup in Budapest


Ich aß Cornflakes mit Milch zum Frühstück, redete ein wenig mit meinem Ingenieur Michael und dann ging's auch schon los. Als die Startampel erlosch, stieg mein Auto vorne beinahe ein bisschen hoch und ich schoss aus meiner Startbox. Mit 460 PS unter der Haube des Porsche 911 GT3 Cup kann man bombastisch beschleunigen. Wenn's gut läuft, kommt man in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das ist schon schnell und als ich in die erste Kurve fuhr, hatte ich das Gefühl bereits 20 Meter vor meinen Verfolgern zu liegen.

Ich fokussierte mich voll auf's Fahren und als ich nach 14 Runden durchs Ziel fuhr, hatte ich einen Vorsprung von 6,1 Sekunden auf den Zweiten. Mein Freudengebrüll im Auto hat zum Glück keiner gehört. Ich war happy, aber zugleich auch erleichtert. Den Sieg hatte meine Rennfahrerseele gebraucht.

Sven Müller

Gelungener Start: Sven Müller konnte seine Pole-Position erfolgreich verteidigen Zoom

Ein Supercup-Sieg, mit dem ich nicht nur mich, sondern auch mein Umfeld glücklich machen konnte. Ich bin ja am Ende nur der Fahrer, aber an meinem Auto arbeiten Mechaniker, die immer mit Herzblut alles herrichten, damit ich ein perfektes Auto habe. Dazu kommt das ausgetüfftelte Setup meines Ingenieurs. Alles hätte an diesem Wochenende nicht besser sein können.

Als ich nach dem Sieg mein Handy zur Hand nahm, sah ich schon die ganzen Nachrichten. Kollegen aus meiner Ausbildungszeit zum Mechatroniker schickten Glückwünsche, alte Klassenkameraden aus der Grundschulzeit und jede Menge Freunde und Verwandte. Sogar Nico Hülkenberg hat mir eine Stunde vor seinem Formel-1-Start noch eine SMS geschickt. Das finde ich cool und hat mich echt gefreut!

Aber das größte Geschenk habe ich hoffentlich meinem Vater gemacht. Er hat nämlich Geburtstag und etwas Schöneres als einen Sieg kann man ja wohl kaum schenken. Dazu gibt's dann noch den Pokal als Präsent für sein Büro. Meine Mutter freut sich natürlich auch, wenn ich eine Trophäe mit nach Hause bringen, aber im Wohnzimmer will sie sie dann doch nicht stehen haben. Kann ich gar nicht verstehen, denn in meinem Zimmer ist es schon recht voll.

Jetzt hat die Formel 1, mit der der Supercup ja immer zusammen fährt, erst malSommerpause. Am 21. bis 23. August geht's dann weiter auf der legendären Rennstrecke in Spa. Ich freu mich drauf!

Euer Sven

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