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  • 25.08.2014 21:18

Zanardi: Enttäuschung in der Slowakei, USA im Blick

Alex Zanardi erlebte beim Rennen der Blancpain-Sprint-Series auf dem Slovakiaring eine Enttäuschung und blickt nun auf die Paracycling-WM in Greenville

(Motorsport-Total.com) - Voller Motivation fuhr Alessandro Zanardi in die Startaufstellung des Hauptrennens der Blancpain-Sprint-Series auf dem Slovakiaring. Das Rennglück war jedoch nicht auf seiner Seite. Der BMW-Werksfahrer musste nach einer Runde aufgeben, nachdem er von Startplatz zehn losgefahren in der ersten Kurve von einem anderen Fahrzeug getroffen worden war.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Auf dem Slovakiaring gab es für Zanardi am Samstag P10, am Sonntag einen Ausfall Zoom

Während andere Autos im Kiesbett strandeten, konnte Zanardi zunächst weiterfahren. Nach der ersten Runde musste er jedoch die Box ansteuern, da sein Auto neben einem Reifenschaden noch weitere Schäden davongetragen hatte. Das ROAL-Team versuchte unter Hochdruck, das Fahrzeug zu reparieren und den BMW Z4 GT3 wieder zurück ins Rennen zu schicken. Die Beschädigungen erwiesen sich jedoch als zu groß und Zanardi musste aufgeben.

"Das Wetter war so, wie wir es uns erhofft hatten und ich weiß, dass unser Auto auch stark genug war, ein gutes Ergebnis zu holen, aber leider kann so etwas im Rennsport passieren", so Zanardi in Anspielung auf die am Sonntag im Unterschied zum Qualifikationsrennen am Samstag trockenen Verhältnisse. "Ich hatte einen sehr guten Start, aber dann geschah vor mir der Unfall. Ich versuchte, der Kollision auszuweichen, doch von hinten kamen zahlreiche weitere Autos herangerast. So geriet ich mitten hinein ins Chaos."

Nächste Station: Greenville, South Carolina

Den Sieg im Hauptrennen sicherten sich Thomas Jäger und Dominik Baumann im Schubert-BMW, gefolgt von Carlos Bueno und Sergio Jimenez vom BMW-Team Brasil auf Platz zwei. Im verregneten Qualifikationsrennen, das von Laurens Vanthoor und Cesar Ramos im WRT-Audi gewonnen wurde, hatte Zanardi Platz zehn belegt.

Bevor die Blancpain-Sprint-Series am 6./7. September in Portimao die nächste Saisonstation abhält, steht für Zanardi auf anderem Gebiet die Mission Titelverteidigung an: Am kommenden Wochenende wird der 47-jährige Italiener bei der Paracycling-Weltmeisterschaft in Greenville im US-Bundesstaat South Carolina starten. Nachdem er im Juli den Paracycling-Weltcup gewann, markiert die Weltmeisterschaft die nächste wichtige Veranstaltung in Zanardis Handbike-Saison 2014.

Der beinamputierte Italiener kommt als amtierender Weltmeister sowohl im Einzelzeitfahren als auch im Straßenrennen in der Kategorie MH5 (Handbike Männer) nach Greenville. Die Weltmeisterschaft wird vom Radsport-Weltverband UCI (Union Cycliste Internationale) ausgetragen. Das Einzelzeitfahren der Klasse MH5 findet am Samstag statt, das Straßenrennen wird am Montag gestartet. Zudem tritt Zanardi bereits am Donnerstag mit dem italienischen Nationalteam in der Teamstaffel an. Diese wird auf dem Testgelände des BMW-Werks Spartanburg bei Greenville ausgetragen.

Alessandro Zanardi auf dem Handbike

Mit dem Handbike tritt Zanardi in Greenville, South Carolina bei der Paracycling-WM an Zoom

"Natürlich wäre es besser, zu gewinnen, als Zweiter oder Dritter zu werden", sagt Zanardi über seine Zielsetzung für Greenville. "Doch in jedem Sport muss man akzeptieren, dass man nicht allein antritt und dass man nicht immer gewinnen kann. Das macht es aber auch so spannend. Bis man ins Ziel kommt, weiß man nicht, ob man sich gut genug vorbereitet hat, um besser zu sein als die Konkurrenz. Ich denke, dass ich mich gut vorbereitet habe. Mein Trainer Francesco Chiappero hat mir enorm geholfen zu analysieren, wo ich noch Schwächen hatte und jetzt spüre ich, dass ich ein wesentlich besserer Athlet bin als noch vor 40 Tagen."

"Ob das bei den anderen auch der Fall ist, weiß ich nicht, aber ich bin schon sehr gespannt darauf, es herauszufinden. Dass wir in genau der Stadt antreten, in der das BMW-Werk Spartanburg beheimatet ist, ist ein fantastischer Zufall. Ich freue mich schon sehr darauf, all die Mitarbeiter zu treffen. Ich bin sicher, dass ich jede Menge Unterstützung bekommen werde - in der Teamstaffel, die direkt bei ihnen auf dem Testgelände stattfindet und später im Einzelzeitfahren und im Straßenrennen. Die BMW-Mitarbeiter werden mich genau im Auge haben. Vielleicht werde ich genauso angefeuert als würde ich in meiner Heimat Italien starten. Das gibt mir ganz sicher noch einen zusätzlichen Schub", so Zanardi.