Geipel: Mit Donnerhall über den Sachsenring

(Motorsport-Total.com) - Mit 650 PS über die Berg- und Talbahn des Sachsenrings: Chevrolet-Camaro-Fahrer Charlie Geipel aus Plauen fiebert seinem Heimspiel im GT-Masters entgegen. Der Lokalmatador aus dem Vogtland steuert in der "Liga der Supersportwagen" einen von zwei neuen Chevrolet Camaro GT von Yaco Racing. Mit seinen ausladenden Abmessungen, einem mächtigen Acht-Liter-V8-Motor und typischem V8-Sound ist der US-Dampfhammer der absolute Publikumsliebling im GT-Masters.

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Charlie Geipel (rechts) muss beim Heimspiel ohne Bruder Philip auskommen

Vor seinem Heimspiel erklärt Geipel im Interview, wie sich der Camaro fährt und was die Fans am Sachsenring erwarten dürfen.

Frage: "Charlie, der Camaro überragt von seinen Abmessungen her alle anderen Supersportwagen im GT-Masters. Wie fährt sich ein so großes Rennauto?"
Charlie Geipel: "Durch den sehr langen Radstand hat der Camaro eine tolle Straßenlage in schnellen Bereichen, ist dafür aber in engen Kurven nicht ganz so wendig. Der Camaro fährt sich ui anderen Rennautos grundverschieden und hat ein gänzlich anderes Antriebskonzept. Wir brauchen mit dem Camaro sehr viel Motorleistung, um schnell zu sein."

Frage: "Vom dumpfen V8-Sound des Camaro bekommt man an der Strecke eine Gänsehaut. Wie nimmt man diese Geräuschkulisse als Fahrer wahr?"
Geipel: "Das ist richtiger Rennwagen-Sound und es ist natürlich sehr laut im Auto. Als mir einmal die Ohrenstöpsel herausgefallen sind, war das nicht besonders angenehm. Aber der Sound begeistert. Als mein Teamkollege Achim Winter erstmals im Camaro saß und drei Runden zum Eingewöhnen gefahren ist, stieg er mit einem sehr breiten Lachen aus. Der durchdringende V8-Sound hatte ihn angesteckt."

Frage: "Gegenüber den teilweise sehr flachen Supersportwagen der Konkurrenz sitzt du im Camaro fast eine Etage höher. Wie ist die Sicht aus dem Auto?"
Geipel: "Bei diesem Thema waren wir zu Beginn auch recht skeptisch, denn von außen betrachtet macht der Camaro ja den Eindruck, als sei die Sicht nicht gut. Es ist aber komplett anders. Die Rundumsicht ist sogar sehr gut und überhaupt kein Problem. Was man allerdings als Fahrer deutlich spürt, ist der Frontmotor. Dadurch wird es recht warm im Auto. Für die Rennen bei etwas höheren Temperaturen brauchen wir da noch eine gute Belüftung."

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Der bullige Chevrolet Camaro ist der Publikumsliebling im GT-Masters Zoom

Frage: "Der Camaro ist noch ein neues Rennauto, welche Fortschritte gibt es?"
Geipel: "Wir haben in den vergangenen Wochen viel getestet und uns gut vorbereitet. Am Sachsenring werden wir sehen, wie sich die harte Arbeit der letzten Wochen auf die Rundenzeit auswirkt. Allerdings schläft die Konkurrenz nicht, es wird also spannend."

Frage: "Was erwartest du am Sachsenring?"
Geipel: "Rein vom Gefühl her passt der Camaro eigentlich nicht so richtig zur Charakteristik des Sachsenrings. Ich hoffe aber, dass wir uns im vorderen Mittelfeld etablieren können. Den Sachsenring kenne ich ja bestens und mein Heimvorteil ist bestimmt auch nochmals einige Zehntelsekunden wert."

Frage: "Dein Bruder Philip muss leider an diesem Wochenende verletzungsbedingt pausieren, sonst tritt er im zweiten Camaro gegen dich an. Ergibt sich dadurch eine besondere Konkurrenzsituation?"
Geipel: "Da wir für das gleiche Team fahren, nehmen wir natürlich Rücksicht aufeinander, zumal unser Vater auch noch unser gemeinsamer Teamchef ist. Im Rennen verfolgen wir aber unterschiedliche Ziele, denn ich fahre zusammen mit Achim Winter, der auch noch in der Amateurwertung um Punkte kämpft. Darauf muss ich Rücksicht nehmen und daher stecke ich eher zurück. Oft stimmen wir uns auch schon vor dem Rennen ab, damit wir gar nicht erst in die Bredouille kommen."

Frage: "Du wohnst in Plauen im Vogtland, nur 65 Kilometer vom Sachsenring entfernt. Hat die Strecke eine besondere Bedeutung für dich?"
Geipel: "Die Rennen auf dem Sachsenring sind immer etwas Besonderes. Ich bin vier Jahre lang in Chemnitz zur Schule gegangen und habe daher rund um den Sachsenring sehr viele Freunde. Unser Vater hat Philip und mich von klein auf auch immer zum Sachsenring mitgenommen. Da er früher im Rallyesport sehr erfolgreich war, haben wir dort immer nur Rallye-Wertungsprüfungen gesehen und ein Rundstreckenrennen erst, als wir selber gefahren sind."