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  • 20.05.2012 13:11

  • von Dominik Sharaf

Schuberts Fluch: Antriebswelle streikt zum zweiten Mal

Auch der zweite Z4 ist aus aussichtsreicher Position zurückgefallen: Nico Bastian musste einen halbstündigen Reparaturstopp einlegen

(Motorsport-Total.com) - Um kurz vor zwölf Uhr kam Hektik in der Schubert-Box auf. Eine kurze Besprechung der Mechaniker, lange Gesichter und dann wurde der Z4 von Claudia Hürtgen, Dominik Schwager, Nico Bastian und Dirk Adorf rückwärts in die Garage geschoben. So, dass der Schriftzug "Win", den die Mechaniker mit den Fingern in den Dreck auf der Heckpartie geschrieben hatten, gut zu lesen war.

Titel-Bild zur News: Dominik Schwager, Claudia Hürtgen, Nico Bastian, Dirk Adorf

Ein frommer Wunsch: Die Antriebswelle zerstörte die Schubert-Träume

Ein enttäuschter Bastian entstieg dem BMW - kein Vortrieb mehr, genau wie beim Schwesterauto war die Antriebswelle auf der rechten Seite gebrochen. Und Platz zwei nur drei Minuten hinter dem führenden Audi R8 war futsch. Nach über einer halben Stunde in der Box ging das Schubert-Fahrzeug auf Rang zehn mit fünf Runden Rückstand wieder ins Rennen.

Der Youngster im Team war schon wenige Minuten nach dem Schlag ins Kontor wieder relativ gefasst: "Wir haben 18 Stunden lang einen Mörderjob gemacht und um den Sieg gekämpft. Das ist jetzt eine bittere Nummer", sagt Bastian und will die diesjährige Ausgabe des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring abhaken. "Einfach doof gelaufen. Ein Auto ist auch nur ein Mensch", meint der BMW-Pilot, der schon wieder schmunzeln konnte.

Mit 22 Jahren weiß der amtierende Mini-Challenge-Meister genug über seinen Sport, um mit der Enttäuschung umgehen zu können: "Da denkst du dir: Warum trifft es ausgerechnet mich? Aber so ist nun mal Racing." Dabei hatte er noch am Sonntagmorgen vom Podest geträumt: "Ich habe hochgeschaut und gesagt: 'Wir kämpfen um den Sieg - das ist ja der Wahnsinn, das hätte ich ja gar nicht geglaubt'", erzählt Bastian.

Zum Frühstück hatte er den Blut geleckt: "Und natürlich willst du den Sieg auch gleich holen. Selbst, wenn es das erste Jahr auf der Nordschleife wäre." Er habe es seinem Team zugetraut, in den letzten vier Stunden noch den führenden Audi von Basseng/Haase/Stippler/Winkelhock abzufangen. "Vom Speed her waren wir voll dabei", so Bastian, dessen Vorgabe für die Schlussphase unspektakulär ausfällt: "Wir müssen das Auto jetzt reparieren und eine gute Runden für die Fans hinlegen."

Bastian will an die Nordschleife zurückkommen, um den Gesamtsieg - sein erklärtes Langzeitziel - so schnell wie möglich zu realisieren. "Wir müssen diesen Rückschlag hinnehmen. 2013 werden BMW und Schubert mit breiter Brust wieder aufschlagen." Die Prognose fällt selbstbewusst wie optimistisch aus: "Dann werden wir keine technischen Probleme mehr haben und vorne mitmischen."