Dank der Reifen: Rowe auf der Siegerstraße

(Motorsport-Total.com) - Es ist eine kleine Überraschung: Kurz vor Anbruch des letzten Rennviertels führt bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring der Mercedes SLS von Graf/Jäger/Roloff/Seyffarth. Das Auto der Rowe-Mannschaft übernahm in der Dämmerung und bei einsetzendem Regen die Führung, nachdem der Audi von Fässler/Mies/Rast/Stippler beim Überrunden kollidiert war und weit zurückfiel. Aktuell beträgt der Vorsprung auf den zweiten Phoenix-R8 mit Basseng/Haase/Stippler/Winkelhock rund zweieinhalb Minuten.

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Fährt der Rowe-SLS dem Gesamtsieg auf der Nordschleife entgegen?

Klaus Graf meint gegenüber 'Motorsport-Total.com' über die starke Leistung seiner Truppe: "Es lief bisher perfekt. Wir haben alles richtig gemacht mit der Reifenwahl." Als das Eifelwetter am Morgen Kapriolen schlug, habe sein Team gutes Material vorgefunden. "Der Mercedes geht gut im Regen, das wussten wir. Und, dass die Dunlop-Reifen bei Mischbedingungen funktionieren", sagt der ehemalige NASCAR-Pilot.

Der Rowe-Joker lagerte im Regal. "Wir haben einen neuen Regenreifen von Dunlop bekommen, den wir bisher noch nicht testen konnten", berichtet Graf. Das Risiko, den unbekannten Pneu aufzuziehen, zahlte sich aus. "Er hat sensationell funktioniert. Auch als es abgetrocknet ist, konnte ich den Reifen noch gut fahren", so der 42-Jährige, der das Gummi für das Züglein an der Waage hält. "Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Die Autos sind sehr gleichwertig, die Fahrer sind alle sehr stark."

Die nötige Portion Glück war auch dabei, schließlich zog Rowe trotz zunehmender Nässe auf der Nordschleife erst Slicks auf. Graf schnauft durch: "Dann musste ich eine Runde später nochmals rein, um Regenreifen zu nehmen. Aber selbst das war richtig. In dieser Runde habe ich viel Zeit gutgemacht." An seinen ersten Sieg beim Eifel-Dauerlauf hat er vor 17 Stunden noch keinen Gedanken verschwendet. "Wir haben vielleicht darauf gehofft."

Und bis auf Weiteres bleibt es auch bei der Hoffnung. Schließlich weiß der Routinier Graf: "Da ist noch nichts passiert. Es geht noch lange und wir haben nicht das kleinste Problem gehabt." In der Box warten zu müssen, während Thomas Jäger den SLS um die Ring bewegt, fällt ihm nicht schwer. "Ich habe vollstes Vertrauen, Thomas hat alle Erfahrung und wird das schon machen", so Graf.