• 17.05.2012 22:19

  • von Dominik Sharaf

Die Beautyqueen hofft auf Regen

Manuel Lauck glaubt, dass der P4/5 Competizione bei Nässe auf der Nordschleife um die vordersten Plätze mitfahren kann - Begeistert von KERS

(Motorsport-Total.com) - Gäbe es beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einen Schönheitspreis, der Sieger stünde bereits fest: Der P4/5 Competizione. Das von Ferrari sowie Pininfarina designte und von US-Milliardär James M. Glickenhaus finanzierte Projekt lässt als Hommage an die Sportwagen der sechziger Jahre die Motorsport-Herzen höher schlagen.

Titel-Bild zur News: Manuel Lauck, Fabrizio Giovanardi, Nicola Larini

Hat auf der Nordschleife viele Fans: Der P4/5 Competizione

Auch Manuel Lauck, der das Unikat in diesem Jahr zusammen mit Nicola Larini und Fabrizio Giovanardi pilotiert, hat Gefallen an der italienischen Göttin mit amerikanischem Vater gefunden: "Auffallen tun wir mit dem Fahrzeug überall. Wir haben rund um die Strecke eine große Fangemeinde", sagt er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' und spricht von viel Unterstützung: "Die Leute mögen das Auto."

KERS als zukunftsweisendes Element?

Der Wagen fällt neben seiner Ästhetik durch technische Raffinesse auf. Als einziger Teilnehmer im Feld setzt er das aus der Formel 1 bekannte Energierückgewinnungssystem KERS ein. "Wir können es in den Bergauf-Passagen nutzen und dort brauchen wir es auch wirklich. Das Auto ist im Sinne des Balance of Performance relativ schwer", erklärt Lauck die Eigenschaften des als Protoyp homologisierten Autos.

Und der Boost-Button verfehlt seine Wirkung nicht, meint Lauck: "Man merkt es. Wir sind das schnellste Auto, dass kein GT3-Fahrzeug ist", betont der Lebacher, der in der neuen Technik einen Blick in die Zukunft des Motorsports sieht: "Es passt gut auf eine 'grüne' Rennstrecke wie den Nürburgring. Elektromotoren beziehungsweise KERS werden immer mehr kommen."

Und Spaß macht es einem Rennfahrer auch noch, wie ein freudiger Lauck feststellt: "Das wie auf der Playstation - du drückst auf den Knopf und aktivierst den Schub."

Nur bei Nässe ganz vorne dabei

Doch was kann der P4/5 sportlich leisten? "Wir waren im Freien Training auf Rang 21. Sollten wir so weitermachen, sieht es aus, als könnten wir im Top-40-Qualifying mitfahren", erklärt Lauck, der größere Erfolge ohne die Hilfe des Wettergottes für unmöglich hält. "Sollte es regnen, haben wir eine Chance. Unter anderen Bedingungen können wir das Tempo der vorderen Teams nicht mitgehen."

Der GT1-WM-Pilot kennt Schicksal und Faszination des P4/5: "Wir sind Einzelkämpfer. Wir haben keine zehn Autos, die Daten liefern, sondern nur eines. Und dafür schlagen wir uns im Moment ganz gut." Lauck kann sich vorstellen, dass es schon bei den nächsten 24 Stunden vom Nürburgring Abhilfe gibt: "Ich hoffe, dass wir Vorreiter sind und wir im nächsten Jahr gegen andere Autos kämpfen können - wenn unser Projekt fortgesetzt wird."

Manuel Lauck, Fabrizio Giovanardi, Nicola Larini

Der P4/5 beweist: Auch ein schöner Rücken kann entzücken Zoom