Audi-Doppelsieg beim Saisonauftakt

Die Audi-Piloten Stephane Ortelli/Laurens Vanthoor siegen im Qualifying-Race in Nogaro - Oliver Jarvis/Frank Stippler im Schwesterauto auf Platz zwei

(Motorsport-Total.com) - Das 60-minütige Qualifying-Race zum GT1-Saisonauftakt in Nogaro wurde zur sicheren Beute von Audi. Stephane Ortelli/Laurens Vanthoor holten sich im vom belgischen WRT-Rennstall eingesetzten R8 LMS bei leichtem Nieselregen nach insgesamt 35 Runden den Sieg. Oliver Jarvis/Frank Stippler sorgten im Schwesterauto mit Platz zwei für einen Audi-Doppelsieg.

Titel-Bild zur News: Laurens Vanthoor, Stephane Ortelli

Ortelli/Vanthoor bescherten Audi den Sieg beim GT1-Saisonauftakt in Nogaro

"Ein toller Saisonstart für uns", freute sich Ortelli, der schon vor 20 Jahren als Fahrerinstruktor in Nogaro tätig war. "Wir waren an diesem Wochenende sowohl im Trockenen als auch im Nassen stark", befand der Franzose. GT1-Neuling Vanthoor war ebenfalls zufrieden: "Ich muss mich bei Stephane bedanken, dass er das Rennen noch zu unseren Gunsten entscheiden konnte."

Das entscheidende Überholmanöver im Kampf um die Führung wurde von Ortelli 13 Minuten vor der Flagge vorgetragen, als er sich den bis dahin führenden Lamborghini Gallardo von Tomas Enge/Albert von Thurn und Taxis schnappte. Stippler schob sich im zweiten Audi in den Schlussrunden ebenfalls noch am Lambo vorbei, kam an das führende Schwesterauto von Ortelli aber nicht mehr heran und musste sich um sechs Sekunden geschlagen geben.

Albert von Thurn und Taxis beim ersten GT1-Start auf dem Podium

Enge/Thurn und Taxis brachten im von Reiter Engineering eingesetzten Lamborghini Rang drei ins Ziel. Den Ausschlag dafür gab eine beherzte Fahrt von Enge in den ersten Runden des Rennens. Der Tscheche übergab den Gallardo im Zuge der Boxenstopps mit einem Vorsprung von fünf Sekunden an Thurn und Taxis.

Nachdem der GT1-Neuling die beiden Audi hatte ziehen lassen müssen, musste er sich in den Schlussrunden der Attacken von Gregoire Demoustier im McLaren erwehren. Dies gelang Thurn und Taxis mit Bravour und der dritte Platz war in trockenen Tüchern. "Ich könnte nicht glücklicher sein. Mein erstes GT1-Rennen auf dem Podium zu beenden, ist einfach toll", freute sich Thurn und Taxis. "Wir hatten heute ein unglaubliches Auto", sagte Enge und bedauerte es lediglich ein wenig, "dass es nicht stärker geregnet hat".

Tomas Enge, Albert von Thurn und Taxis

Tomas Enge/Albert von Thurn und Taxis zeigten als Dritte eine starke Leistung Zoom

Alvaro Parante/Gregoire Demoustier mussten sich im McLaren MP4-12C der Meistermannschaft von Hexis mit Platz vier zufrieden geben. Der von der Pole-Position gestartete AF-Corse-Ferrari von Toni Vilander/Filip Salarquarda komplettierte die Top 5.

Tomas Enge mit sensationeller Startphase

Polesetter Salaquarda führte das 16 Wagen starke Feld im Ferrari 458 Italia in die erste Runde. Dahinter machte der vom siebten Startplatz losgefahrene Lamborghini-Pilot Enge direkt von Beginn an mächtig Tempo. Zunächst schnappte sich der Tscheche auf der feuchten Strecke den Mercedes SLS von Thomas Jäger, wenige Kurven später auch den Audi von Jarvis.

In der zweiten Runde war der zweite R8 LMS mit Vanthoor am Lenkrad fällig und Enge fand sich auf Platz zwei wieder. Noch vor Ende der zweiten Runde musste auch der führende Ferrari-Pilot Salaquarda den Tschechen im Lamborghini ziehen lassen. Enge konnte sich daraufhin leicht vom Feld absetzen.

Toni Vilander, Filip Salaquarda

Toni Vilander/Filip Salaquarda wurden im Ferrari von der Pole-Position aus Fünfte Zoom

McLaren-Pilot Parente schob sich im MP4-12C des Hexis-Teams ebenfalls zügig nach vorn und lag - ebenfalls aus der vierten Startreihe kommend - nach vier Runden bereits auf Rang vier hinter dem Lambo von Enge, dem Ferrari von Salaquarda und dem Audi von Vanthoor. Der zweite McLaren konnte gar nicht erst am Rennen teilnehmen. Stef Dusseldorp war mit dem slickbereiften MP4-12C auf dem Weg in die Startaufstellung von der Strecke abgekommen und beschädigte die Front des McLaren nachhaltig.

Ortelli knöpft Thurn und Taxis die Führung ab

Im Verlauf des Rennens wurde der Regen stärker und der von der Pole gestartete Ferrari verlor zusehends an Boden. Als nach 25 Minuten die Runde der obligatorischen Boxenstopps eingeläutet wurde, lag Enge mit dem Lambo gut fünf Sekunden vor Vanthoor im Audi und Parente im McLaren. Enge übergab den Gallardo auf Platz eins liegend an Thurn und Taxis.

Der Audi und der McLaren blieben zwei Runden länger draußen und wurden nach dem Wechsel von Vanthoor auf Ortelli beziehungsweise von Parente auf Demoustier zwei weitere Sekunden hinter dem führenden Gallardo notiert. Die Hexis-Truppe fertigte den McLaren etwas schneller ab als die WRT-Mechaniker den Audi.

Alvaro Parente, Gregoire Demoustier

Parente/Demoustier verpassten im Hexis-McLaren knapp das Podium Zoom

In der Runde nach dem Stopp konnte Ortelli die ursprüngliche Reihenfolge aber wieder herstellen und machte in den folgenden Umläufen Sekunde um Sekunde auf den Führenden Thurn und Taxis gut. 13 Minuten vor der Karierten Flagge war der GT1-Neuling in Lamborghini-Diensten schließlich fällig und musste den Le-Mans-Sieger von 1998 ziehen lassen. Stippler schob ich ebenfalls noch vorbei. Demoustier gelang dies nicht mehr.

Hinter den Top 5 setzten sich Basseng/Winkelhock im teaminternen Duell der beiden Mercedes SLS des Münnich-Teams gegen Pastorelli/Jäger durch und belegten Platz sechs vor ihren Teamkollegen. Kox/O'Young brachten den zweiten Lamborghini von Reiter auf Platz acht ins Ziel. Der Porsche 911 des Teams China mit Parisy/Halliday (9.) und der zweite AF-Corse-Ferrari mit Ide/Castellacci (10.) komplettierten die Top 10. Für BMW und Aston Martin war im Qualifying-Race nichts zu holen. Gleiches gilt für den einzigen Ford im Feld, der mit Pawlowic/Cressoni am Lenkrad 15. und Vorletzter wurde.


Fotos: GT1-WM in Nogaro


Das zweite Rennen im Rahmen des Saisonauftaktwochenendes, das Championship-Race, startet am Montag um 14:15 Uhr. Die beiden Audi R8 LMS nehmen das zweite 60-Minuten-Rennen des Wochenendes nach dem Doppelsieg heute aus der ersten Startreihe in Angriff.