• 30.03.2010 15:25

Gipfeltreffen der Langstreckenspezialisten

Der Countdown für die 24 Stunden am Nürburgring läuft - Das Starterfeld nimmt Konturen an: Topfahrer bei Audi, BMW und Porsche sowie die besten Privatiers

(Motorsport-Total.com) - Mit den offiziellen Testfahrten und dem ersten Lauf der Langstreckenstreckenmeisterschaft (VLN) Nürburgring hat für viele Teams die heiße Phase der Vorbereitungen auf den Höhepunkt der Motorsportsaison auf der Nordschleife begonnen: das 24-Stunden-Rennen vom 13. bis 16. Mai. Das Starterfeld der 38. Auflage des Langstreckenklassikers nimmt bereits Konturen an und verspricht schon jetzt Hochspannung.

Titel-Bild zur News: Marco Werner, Mattias Ekström, Timo Scheider

Am Himmelfahrtswochenende steht wieder der große Nordschleifen-Klassiker an

Werksteams und -fahrer von Audi, BMW und Porsche greifen ebenso in den Kampf an der Spitze ein wie die besten Privatiers der Nordschleifenszene. Ein Dutzend ganz heißer Gesamtsiegkandidaten und eine ganze Armada von Verfolgern - die über 200.000 erwarteten Zuschauer dürfen sich auf einen Fight der Superlative freuen. Tickets, Preise und alle wichtigen Infos gibt es im Internet unter www.24h-rennen.de.#w1#

Der Platzhirsch am Ring ist auch in diesem Jahr Teamchef Olaf Manthey. Seine Piloten gewannen seit 2006 alle 24-Stunden-Rennen und stellten damit einen neuen Allzeit-Rekord auf. "Unser Ziel ist auch diesmal ganz klar der Gesamtsieg", sagt der Bonner Teamchef, "schließlich wollen wir unseren vier Siegen einen weiteren hinzufügen - sozusagen als fünften olympischen Ring. Allerdings gebe ich zu, dass es mir selbst schwer fällt, daran zu glauben." Dass die Konkurrenz so hart werden dürfte wie selten zuvor schreckt den Ring-Routinier dabei nicht: "Je härter die Konkurrenz, desto höher ist unser Ansporn, es möglichst gut zu machen."

Zu den wichtigsten Herausforderern des brandneuen Porsche 911 GT3 R gehören die Audi R8 LMS, deren Einsatz mehrere Teams angekündigt haben. Neben Black Falcon, dem VLN-Siegerteam des vergangenen Jahres, haben die renommierten werksnahen Audi-Rennställe von Abt Sportsline und Phoenix Racing bereits angekündigt, die von Audi für den Kundensporteinsatz konzipierten Rennmaschinen an den Start zu bringen.

Das Bonner Manthey-Team ist der Seriensieger auf der Nordschleife Zoom

BMW wird die neu aufgebauten M3 ins Rennen schicken, in denen mit Pedro Lamy unter anderem einer der erfolgreichsten Piloten beim Nordschleifen-Klassiker Platz nimmt. Dirk und Jörg Müller, Dirk Werner, Andy Priaulx, Augusto Farfus, Uwe Alzen - auch sonst gleicht der Fahrerkader der Münchner einer Starparade.

"Jetzt bin ich auf der Karriereleiter ganz oben angekommen", grinst deshalb auch Dirk Adorf, der die Mannschaft der Blau-Weißen seit dem Winter verstärkt. "Viel schöner kann es gar nicht sein, denn wir haben eine Fahrerbesetzung, die ist vom Allerfeinsten." Der Westerwälder ergänzt gemeinsam mit Uwe Alzen den Kader aus internationalen Top-Piloten durch die Erfahrung auf der Nordschleife zu einer viel versprechenden Mischung.

Jörg Müller

Auch BMW tritt mit einem hochkarätigen Fahrerkader zu den 24 Stunden an Zoom

"Es gibt sicherlich zehn Autos die siegfähig sind, weil jedes Auto mit Top-Fahrern besetzt ist", analysiert denn auch Porsche-Pilot Timo Bernhard. "Das wird für uns ein hartes Stück Arbeit." Zumal auch die Vorjahressieger bis zum 24-Stunden-Rennen mit ihrem neuen Einsatzgerät vorerst noch am Anfang stehen. "Es ist ja nicht so, dass man das Auto auspackt und alles läuft perfekt", beschreibt Bernhards Teamkollege Marcel Tiemann den nun anstehenden Wechsel vom 911 GT3 RSR auf den GT3 R. "Das war auch beim Vorgängermodell nicht so. Aber ich denke, dass wir das beste Team haben, um alles Erforderliche umzusetzen."

Erstmals Ferrari im 24-Stunden-Rennen

Der Boom hochkarätiger Mannschaften im 24-Stunden-Rennen und der nach dem gleichen technischen Reglement ausgetragenen VLN kommt nicht zuletzt durch die Zulassung der populären GT3-Fahrzeuge wie dem Audi R8 LMS zustande. Doch auch in den weiteren Top-Klassen des Rennens gibt es bereits vor dem Nennungsschluss am 7. April hochkarätige Anmeldungen zu verzeichnen. So wurden zwei werksseitig eingesetzte Lexus LFA bereits genannt, in der seriennäheren GT4-Kategorie sind unter anderem privat eingesetzte Aston Martin und Chevrolet Corvette am Start. Aston Martin hat zudem werksseitig den Einsatz von GT3-Rennwagen avisiert.

Erstmals wird es außerdem einen Ferrari im Feld geben: Das Farnbacher-Team hat einen F430 in der Klasse SP7 genannt. Bei allen Top-Fahrzeugen vergessen die Organisatoren dabei aber auch die Historie des Rennens nicht und spendieren Aktiven und Fans ein kleines Bonbon: Letztmalig darf mit einer Ausnahmegenehmigung der Technikexperten beim 24-Stunden-Rennen jener Opel Manta ins Rennen gehen, der sich - ausgestattet mit Original-Fuchsschwanz - in den vergangenen Jahren stets als einer der Publikumslieblinge erwies.

News und Infos

Der beliebte Adenauer Racing Day am Donnerstag vor dem 24-Stunden-Rennen (13. Mai) wird in diesem Jahr direkt an den Ring verlegt: Im neu gebauten ring°boulevard direkt hinter der Haupttribüne treffen sich Fans und Teams zu einem Motorsport-Fest, das damit erstmals "mit Dach über dem Kopf" stattfinden kann. Geplant ist ein ähnlich buntes Programm wie in den vergangenen Jahren, zu dem auch die Partner des 24-Stunden-Rennens sowie der Gewerbeverein Adenau beitragen werden. Fest steht bereits die Zeitplanung für Show und die große Autogrammstunde: am Himmelfahrtsdonnerstag zwischen 15.30 Uhr und
17.00 Uhr.

Zum ersten Mal können in diesem Jahr beim ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen auch Meisterschaftspunkte gesammelt werden - und das gleich zweifach. Zum einen nahm der DMSB die Veranstaltung in den Kalender der DMSB-GT-Meisterschaft auf, die für GT3-Fahrzeuge ausgeschrieben wurde. Neben dem Langstreckenrennen, das mit dem höchsten Koeffizienten in die Wertung einbezogen wird, sind ein Lauf zur VLN sowie die Rennen des ADAC-GT-Masters Teil des Championats.

Für Fahrzeuge mit alternativen Antriebskonzepten ist das 24-Stunden-Rennen außerdem ein Termin, bei dem Punkte für den Alternative Engergies Cup des Motorsportweltverbandes FIA gesammelt werden können. Als einziger deutscher Termin wird das Ergebnis in der Kategorie der "Speed"-Events gewertet.