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IndyCar St. Petersburg 2018: Bourdais staubt Sieg ab

Sebastien Bourdais wiederholt den Vorjahressieg: In St. Petersburg profitiert er von einem Abschuss Wickens' durch Alexander Rossi

(Motorsport-Total.com) - Das neue Zeitalter der IndyCar-Serie ist mit einem wilden Saisonauftakt in St. Petersburg eingeläutet worden. Sieben Gelbphasen, davon fünf in der ersten Rennhälfte gipfelten in einer Kollision in der vorletzten Runde zwischen dem bis dahin führenden Robert Wickens (Schmidt-Peterson-Honda) und Alexander Rossi (Andretti-Honda). Robert Wickens wurde so eines sicheren Sieges beraubt, als Rossi zu ungestüm beim letzten Restart attackierte. Bourdais ging durch und gewann für Dale Coyne, Jimmy Vasser und James Sullivan vor Graham Rahal (RLL-Honda) und Rossi, der keine Strafe erhielt.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais

Sebastien Bourdais triumphiert beim IndyCar-Saisonauftakt Zoom

Wickens überstand in diesem Rennen zahlreiche Gefahren, bis ihm die letzte zum Verhängnis wurde. Die erste kam von Will Power (Penske-Chevrolet) beim Start, der eines seiner Hirnlos-Manöver fuhr, Wickens seitlich berührte, sich dabei drehte und rückwärts in die Mauer einschlug. Der Australier konnte weiterfahren und beendete das Rennen als Zehnter.

Es folgten zwei Gelbphasen in kurzer Folge. Beim ersten Restart ging Jordan King (Carpenter-Chevrolet) an Wickens vorbei, dieser konterte jedoch beim zweiten Restart. King sollte später durch einen Reifenschaden drei Runden verlieren - großes Pech für den Rookie. Überhaupt hatten alle drei Super-Rookies des Qualifyings die Seuche am Hacken: Matheus Leist (Foyt-Chevrolet) hatte erst Getriebeprobleme und dann einen Unfall, bei Wickens sollte das Schicksal kurz vor Schluss zuschlagen.

Rossi und Wickens bestimmen bis zum Crash

Der frühere DTM-Pilot und Rossi bestimmten von nun an das Rennen. Dritter im Bunde war Bourdais, der durch einen frühen Reifenschaden auf eine Alternativstrategie gezwungen wurde, damit aber gegenüber seinen beiden Kontrahenten benachteiligt war. So gingen Wickens und Rossi beim letzten Stopp am Franzosen vorbei.

Nun folgte eine Hetzjagd: Rossi begann, Druck auf Wickens auszuüben und nach der Führung zu greifen. Der Kanadier blieb jedoch eiskalt und machte keinen Fehler. Diesen machte Rossi selbst, als er sich bei einer Überrundung verbremste. Gerade, als das Rennen entschieden schien, parkte Rene Binder (Juncos-Chevrolet) nach einem bis dahin fehlerfreien Rennen in Kurve 10 vor der Mauer ein und löste damit eine Gelbphase aus.

Auch den sechsten Restart überstand Wickens ohne Probleme, nur um sich demselben Problem noch einmal gegenüber zu sehen, als Max Chilton (Carlin-Chevrolet) nach einem Dreher stehen blieb. Dann kam es zum verhängnisvollen Restart, den Wickens suboptimal timte. Rossi ging daneben, verlor dabei das Auto und bugsierte den Kanadier in die Mauer. Bourdais lachte sich ins Fäustchen und holte den Sieg, auch Rahal ging vorbei, nachdem dieser vom letzten Startplatz aus ins Rennen gegangen war.

"Das tut mir echt leid für Robert", sagt Bourdais nach seinem zweiten St.-Pete-Sieg in zwei Jahren. "Aber für Dale Coyne Racing könnte es mich nicht mehr freuen. Wir hatten nicht das schnellste Auto, aber gut zusammengearbeitet. Es ist eine kleine Mannschaft, aber wir machen das alle mit voller Leidenschaft."


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Wilder Auftakt mit vielen Kollisionen

Für Graham Rahal zeichnete sich eine Nie-Aufgeben-Devise aus; nach dem Start vom letzten Startplatz machte er zunächst mit einer ungestümen Szene auf sich aufmerksam, als er Spencer Pigot (Carpenter-Chevrolet) in Kurve 1 über den Haufen fuhr. Durch die viele Dramen, die sich allem in der ersten Rennhälfte abspielten, kam er aber wieder sukzessive nach vorn. Auf einer ähnlichen Strategie wie Bourdais unterwegs, war er auf Kurs zu Rang vier, bevor er ebenfalls durch die Kollision an der Spitze profitierte und somit noch eindrucksvoller Zweiter wurde.

James Hinchcliffe (Schmidt-Peterson-Honda) verpasste das Podium knapp, gefolgt von Ryan Hunter-Reay (Andretti-Honda) und Scott Dixon (Ganassi-Honda). Beide Routiniers hatten alles andere als saubere Rennen: Hunter-Reay kam schon nach der Einführungsrunde zu einem unplanmäßigen Stopp, während Dixon ebenfalls in Kurve 1 einen Kontrahenten aufspießte: Sein Opfer war Takuma Sato (RLL-Honda). Dem Japaner blieb nur Rang zwölf.

Völlig zum Vergessen lief das Rennen für die sonst in St. Pete so dominierende Penske-Mannschaft: Nach Powers Aussetzer beim Start konnten sich weder Simon Pagenaud noch Meister Josef Newgarden in Szene setzen, weil beide in diverse Mittelfeld-Scharmützel involviert wurden. Irgendwie gelang es Newgarden, in den chaotischen letzten Runde im Zuge der beiden Restarts bis auf Rang sieben nach vorne zu fahren und damit bester Chevrolet zu werden. Power wurde Zehnter hinter Ed Jones (Ganassi-Honda) und Marco Andretti (Andretti-Herta-Honda). Wickens wurde als 18. gewertet.


Fotos: IndyCar 2018: St. Petersburg


Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass das neue Aerokit die Hackordnung in der IndyCar-Serie völlig auf den Kopf gestellt hat. Die Etablierten hatten wegen der Umstellung große Probleme, während die Rookies ohne jegliches Vorwissen auftrumpfen. Die IndyCar-Serie verabschiedet sich erst einmal wieder in eine vierwöchige Pause mit weiteren Testfahrten, bevor die Saison dann am 7. April in Phoenix mit einem Kurzoval richtig losgeht - allerdings zu äußerst unchristlicher Zeit in Mitteleuropa.

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