• 14.09.2017 19:07

  • von Heiko Stritzke & David Malsher

IndyCar 2018: Sato bei Andretti raus

Trotz der Verlängerung mit Honda wird Takuma Sato nicht bei Andretti Autosport bleiben - Zach Veach übernimmt, Pigot bekommt Vollzeit-Cockpit

(Motorsport-Total.com) - In der IndyCar-Serie fällt ein Dominostein nach dem anderen für die Saison 2018: Nachdem Andretti mit Honda verlängert hat und Alexander Rossi an Bord bleibt, bahnt sich ein Wechsel um Takuma Sato an: Der Japaner ist auf dem Weg ins Team von Bobby Rahal, für das er bereits 2012 gefahren ist. Seinen Platz bei Andretti übernimmt Zach Veach, der bereits ein mäßig erfolgreiches IndyCar-Debüt in Birmingham absolviert hat und beim Indianapolis 500 2017 mit technischen Problemen ausgefallen ist.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato und Andretti Autosport gehen 2018 wieder getrennte Wege Zoom

Der 22-jährige US-Amerikaner stößt wieder zu dem Team, für das er in den Jahren 2011 bis 2014 in unteren Formelklassen aktiv gewesen ist. "Ich habe seit St. Petersburg 2010 von diesem Tag geträumt, als Michael Andretti bekanntgab, dass ich für sein Team die USF2000 fahren würde", sagt er. "Jetzt mit seinem Team in der IndyCar-Serie zu fahren ist ein Traum, der in Erfüllung geht. Ich kann es nicht erwarten." Michael Andretti erklärt, dass er von dem Arbeitswillen Veachs sehr angetan ist: "Er hat mich immer beeindruckt. Er arbeitet hart und nimmt bei jeder Fahrt im Auto etwas mit."

Takuma Satos Abenteuer im Team des IndyCar-Meisters von 1991, das in einem Sieg beim Indy 500 gegipfelt ist, ist nach einer gemeinsamen Saison schon wieder vorbei. Der Honda-Protege verlässt Andretti, nachdem HPD über den zwischenzeitlichen Flirt Andrettis mit Chevrolet alles andere als angetan war. Rahal, der dieses Jahr nur ein einziges Auto für seinen Sohn auf regulärer Basis an den Start bringt, muss nun sogar über drei Fahrzeuge nachdenken, sollte Zachary Claman DeMelo in Sonoma überzeugen (und das nötige Budget zusammenkratzen).

Pigot befördert, Hildebrand schon wieder geschasst

Derweil gibt es auch Neuigkeiten im Chevrolet-Lager: Spencer Pigot wird bei Carpenter befördert und übernimmt den Vollzeit-Platz von J.R. Hildebrand, der außerhalb der Kurzovale in dieser Saison enttäuschende Ergebnisse ablieferte. "Solche Entscheidungen fallen immer schwer, aber wir sehen echten Fortschritt bei Spencer in diesem Jahr", sagt Ed Carpenter, der nach wie vor davon träumt, sein Team zu einem Topteam zu machen. "Wir haben das Gefühl, dass Spencer ein Vollzeit-Cockpit braucht, um noch mehr Fortschritte zu erzielen." 2017 fährt Pigot im Wechsel mit Ed Carpenter - meist auf Rund- und Straßenkursen.

Carpenter lässt Hildebrand die Möglichkeit zu einem Indy-500-Start in seinem Team offen. Für den hochintelligenten Hildebrand ist es nun aber bereits das zweite Mal in seiner Karriere, dass er ein Vollzeit-Cockpit verliert.

Insgesamt spielt sich in der IndyCar-Serie ein Fahrer-Erdbeben ab wie schon lange nicht mehr. Im Ganassi-Team sind derzeit drei Plätze frei. Tony Kanaan soll sich auf dem Weg zu Foyt befinden, wo für Carlos Munoz Schluss sein dürfte. Charlie Kimballs Zukunft ist ebenfalls unklar und Max Chilton sieht sich erst einmal um. Ganassi sucht einen Piloten wie Dario Franchitti, der Scott Dixon ein bisschen mehr fordern kann. Ein heißer Kandidat wäre der jetzige Porsche-LMP1-Pilot Brendon Hartley.

Überhaupt gibt es ein Interesse wie selten zuvor an der IndyCar-Serie. Alleine Schmidt/Peterson evaluiert derzeit nach eigenen Angaben 28 potenzielle Fahrer für die IndyCar-Saison 2018. Neben einigen alten Bekannten wie Sebastian Saavedra, R.C. Enerson oder Dean Stoneman wollen zahlreiche Indy-Lights-Piloten den Aufstieg wagen. Hinzu kommen Quereinsteiger wie besagter Hartley oder auch NASCAR-Pilot Kasey Kahne, der aber nur ein Teilzeitengagement anstrebt. Gleiches gilt für Tristan Gommendy, der das Indy 500 2018 für Schmidt/Peterson fahren wird.

Von den interessierten Neueinsteiger-Rennställen Harding, Juncos und Carlin sieht es für die beiden Ersteren derzeit gut aus, bestätigt ist aber noch nichts.