IndyCar 2017: Weitere Cockpits fest vergeben

In der IndyCar-Serie gehen die Cockpits weg wie warme Semmeln: Nur noch eineinhalb volle Sitze für die Saison 2017 sind jetzt noch zu haben

(Motorsport-Total.com) - Das IndyCar-Fahrerkarussell hat sich beinahe ausgedreht: Zwei weitere Cockpits sind in den letzten Tagen vergeben worden. A.J. Foyt Enterprises verkündet neben der offiziellen Bestätigung von Conor Daly nun Carlos Munoz als zweiten Fahrer. Damit sind beide Cockpits im Team der IndyCar-Legende vergeben. Gleichzeitig hat Indy-Lights-Meister Ed Jones seinen Platz bei Dale Coyne offiziell erhalten. Der 21-Jährige aus Dubai hat damit R.C. Enerson ausgestochen.

Carlos Munoz hat seinen Plan B erfolgreich umgesetzt, nachdem er bei Andretti Autosport Takuma Sato Platz machen musste. Der Kolumbianer tauscht mit dem Japaner die Cockpits, nachdem sich Foyt von Honda getrennt hat und künftig auf Chevrolet-Motoren und -Aerodynamik setzt. Munoz trägt gleich ganz dick auf: "Eines meiner Hauptziele ist, Sieger beim Indy 500 zu werden. Und sie wollen es auch, deshalb hoffe ich, dass uns das gemeinsam gelingt. Ich freue mich darauf, mit Larry Foyt und seinem Vater A.J. zusammenzuarbeiten. Er ist eine Legende im Motorsport."

Gleichzeitig bestätigte das Team Conor Daly als zweiten Fahrer, was sich bereits vergangene Woche abgezeichnet hatte. Dieser hatte bereits 2013 das Indianapolis 500 für Foyt bestritten und vergangene Saison als Rookie ansprechende Leistungen bei Coyne gezeigt. Für Foyt ist die Saison 2017 mit Chevy-Motoren und zwei neuen Fahrern ein Neuanfang. Die vergangene Saison 2016 war eine herbe Enttäuschung und eine der schwächsten der Teamgeschichte. Nur eine Konstante bleibt: ABC Supply bleibt das 13. Jahr in Folge Hauptsponsor. Der geschasste Jack Hawksworth ist derweil im IMSA-Programm von Honda untergekommen.

Bei Dale Coyne wird Ed Jones kommende Saison im zweiten Cockpit sitzen. Der Meister der Indy-Lights von 2016 bekommt dabei mit Sebastien Bourdais einen äußerst erfahrenen Lehrmeister zur Seite gestellt. Der frühe Zeitpunkt der Verkündung kommt ihm gerade recht: "Dass wir uns so früh einig geworden sind, ist eine großartige Sache. Es gibt mir reichlich Zeit, mich ins Team einzugliedern und jeden kennenzulernen. So können wir uns bestmöglich auf die kommende Saison vorbereiten."

Jones war in Europa in diversen Formel-3-Serien aktiv und holte in seiner kurzen Zeit in der Europameisterschaft zwei Podiumsplätze in Hockenheim. 2013 gewann er die Formel 3 Open, bevor er sich Amerika zuwandte. 2015 wurde er Dritter der Indy Lights, ein Jahr später ließ er den Titel folgen. Beide Erfolge erzielte er mit Carlin. Dass Jones nun bei Coyne unterkommt, ist ein Indiz dafür, dass der Carlin-Einstieg in die IndyCar-Serie noch nicht 2017 geschehen wird. Auch R.C. Enerson hatte sich große Hoffnungen auf das Coyne-Cockpit gemacht. Allerdings muss seine Familie einen Rechtsstreit mit Schmidt/Peterson durchstehen.

Somit sind schon Mitte November fast alle Cockpits für 2017 vergeben. Es bleibt ein offener Platz bei Ganassi und ein halber bei Carpenter für die Nicht-Ovalrennen. Wie es mit KVSH weitergeht, ist nach wie vor unklar.