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  • 29.05.2017 00:26

  • von Roman Wittemeier

Helio Castroneves: Mit lädiertem Flügel fast Indy-500-Sieger

Zwei Zehntelsekunden am Sieg vorbei: Wie Helio Castroeneves das Duell gegen Takuma Sato verloren hat und dem Geschoss von Scott Dixon knapp entkam

(Motorsport-Total.com) - Helio Castroneves hat seinen vierten Sieg beim berühmten Indy 500 knapp verpasst. Der Penske-Star musste sich am Ende einer intensiven Schlussphase dem mit Honda-Power ausgestatteten Auto von Takuma Sato geschlagen geben. Mit einem weiteren Triumph im legendären Oval wäre Castroneves in die Riege der Rekordsieger Al Unser, Rick Mears und AJ Foyt aufgestiegen. Es fehlten nur 0,2 Sekunden auf dem Brickyard, dennoch war der Brasilianer nicht unglücklich.

Titel-Bild zur News: Helio Castroneves

Trotz Platz zwei beste Laune: Helio Castroneves nach dem Indy 500 2017 Zoom

"Ich habe ganz bestimmt alles versucht, aber es hat eben nicht gereicht. Takuma war etwas schneller. Ich war heute der Auserwählte aus dem Chevy-Lger, aber das war nicht genug, Wir hatten einen kleinen Nachteil. Wir waren bestimmt 1,5 Meilen pro Stunde langsamer als die Hondas", erklärt Castroneves. Bereits vor dem Rennen hatte der Penske-Pilot angedeutet, dass ihm ein vierter Sieg nicht ganz so wichtig sei. Im Gegenteil: Die mögliche Jagd nach dem fünften Sieg - und damit nach dem alleinigen Rekord - hätte viel Druck und große Erwartungen erzeugt.

"Schaut her, was mich glücklich macht: Meine Tochter kommt strahlend zu Papa und gratuliert", so ein völlig entspannter Castroneves, der nach der Siegerehrung zahlreiche Selfies mit Fans produzierte. "Natürlich nervt Platz zwei ein wenig. Ich hätte den vierten Sieg schaffen können. Das ist ja auch weiterhin möglich. Irgendwann wird es passieren", erklärt er ganz entspannt. "Honda hat hier 20 starke Motoren aufgeboten. Ich hatte zwar gehofft, dass die alle hochgehen, aber einer ist eben durchgekommen."

Um ein Haar hätte der 42-Jährige den Zielstrich gar nicht gesehen. Beim wilden Unfall von Polesetter Scott Dixon tauchte Castroneves mit seinem Penske-Chevy regelrecht unter dem fliegenden Geschoss des Neuseeländers durch. "Das war richtig knapp", schildert er. "Als ich es passieren sah, habe ich mich nur noch geduckt und die Augen geschlossen. Als ich sie wieder aufmachte, war ich mit meinem Auto im Gras. Ich habe es gut abfangen können. Gott sei Dank!"


Indy 500 2017: Dixon-Crash aus Castroneves-Sicht

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Wie knapp er an einer Katastrophe vorbeischrammt war, wurde erst kurze Zeit später klar, als die Penske-Crew bei einer zwischenzeitlichen Unterbrechung des Rennens das Auto genauer betrachten konnte. Man stellte fest, dass der Frontflügel und das Winglet am Heck vom Dixon-Auto beschädigt worden waren. "Ich bin froh, dass Scott okay ist. Das war schon ein echt krasser Unfall", sagt der Zweitplatzierte. "Insgesamt war das Rennen ein Abenteuer, in dem unheimlich viel passiert ist."


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