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Offiziell: Penske und Honda verkünden DPi-Programm

Penske wird 2018 mit Honda in die IMSA SportsCar Championship einsteigen - Neuer Acura ARX-05 auf Oreca-07-Basis - Aufwind für die DPi-Klasse

(Motorsport-Total.com) - Penske hat die Katze aus dem Sack gelassen: Ab den 24 Stunden von Daytona 2018 kommt der neue DPi-Prototyp ARX-05 im Rahmen eines Werksengagements mit Acura zum Einsatz. Die Präsentation des Fahrzeugs erfolgt im August in Monterey im Rahmen der dortigen "Car Week" vorgestellt - einer Mischung aus Messe und Motorsportevents auf dem Laguna Seca Raceway. Die Fahrer des Sportwagenprojekts werden später bekannt gegeben. Häufig waren die Namen Juan Pablo Montoya und Helio Castroneves zu hören.

Titel-Bild zur News: Acura Team Penske

Starke Allianz: Honda/Acura und Penske machen gemeinsame DPi-Sache! Zoom

Treibende Kräfte des Projekts sind die bekannte US-amerikanische Honda-Motorsportschmiede Honda Performance Development (HPD) und das legendäre Team des "Captains" Roger Penske. Penske beerbt das Team Michael Shank Racing als Werkspartner in der IMSA SportsCar Championship. MSR setzt in dieser Saison die brandneue GT3-Waffe von Acura in der GTD-Kategorie ein, doch ein Werksengagement ist in dieser Klasse per Reglement auf ein Jahr begrenzt.

Starkes Chassis, erprobter Motor

Penske wird zwei Acura ARX-05 einsetzen - die fünfte Generation der erfolgreichen HPD-Prototypen. Aufgrund des aktuellen LMP2-Regelwerks ist dies das erste Mal, dass ein ARX-Prototyp auf einem zugekauften Chassis basiert. Die LMP2-Regularien begrenzen die Anzahl der Chassishersteller auf vier - Onroak/Ligier, Oreca, Dallara und Riley/Multimatic. Während der Cadillac DPi-V.R auf einem Dallara P217-Chassis basiert, hat sich Mazda für ein Fahrzeug auf Basis des Riley/Multimatic Mk. 30 entschieden. Die ESM-Nissan basieren wiederum auf dem Ligier JS-P217. Somit war nur noch Oreca ohne DPi-Partner - bis jetzt.

Das Fahrzeug wird auf einem Oreca-07-LMP2-Chassis aufgebaut und von einem 3,5-Liter-V6-Biturbo angetrieben. Dieser Motor wurde bereits in den LMP2-Boliden in der Anfangszeit der IMSA SportsCar Championship (damals USCC) eingesetzt und basiert auf der J35-Familie aus diversen Acura-Straßenmodellen. Er kommt auch im SCG003c der Scuderia Cameron Glickenhaus auf dem Nürburgring zum Einsatz.

"Roger Penske ist bereits als Acura-Händler Teil unserer Familie. Ihn jetzt auch in der Acura-Motorsportfamilie willkommen zu heißen, haut mich vom Hocker!", freut sich HPD-Geschäftsführer Jon Ikeda. "Wir könnten nicht mehr auf etwas brennen als auf unsere Rückkehr in die Prototypenszene mit einem Partner wie Penske. Wir hoffen, auf den Erfolgen unseres NSX-GT3-Programms aufbauen zu können."

Konkurrenten und Partner mit langer Historie

Roger Penske beschreibt den Sportwagensport als "integralen Bestandteil unserer Historie - von den 24 Stunden von Daytona 1966 bis zum ALMS-Engagement in den späten 2000er-Jahren." Eine Wiederbelebung des Sportwagenprogramms sei stets das Ziel gewesen. Erst im vergangenen Winter scheiterte ein Einsatz von umgebauten Audi R18 in Le Mans. Für Penske ist es das vierte große Programm neben IndyCar, NASCAR und der australischen Supercar-Meisterschaft.

HPD blickt seinerseits in den USA auf eine lange Sportwagen-Geschichte zurück: 1991 stieg das damals erst fünf Jahre junge Unternehmen in die IMSA Lights ein. Es folgte eine längere Abstinenz, während der Fokus auf CART/ChampCar und IndyCar lag. Ab 2007 nahm Acura mit Highcroft Racing an der ALMS teil und lieferte sich packende Kämpfe mit dem Porsche RS Spyder, der ausgerechnet von Penske eingesetzt wurde. 2009 erfolgte der Aufstieg in die LMP1, das Abenteuer dauerte aber nur zwei Jahre. Von 2011 bis 2016 bot HPD Kunden-LMP2 an. Lediglich der ARX-04 erwies sich als Fehlschlag.

Acura ARX-01, Porsche RS Spyder

Unvergessen: Die LMP2-Schlachten zwischen Acura und den Penske-Porsche Zoom

Penske und HPD schmieden eine schlagkräftige Kombination, die es den überlegenen Cadillacs in der Zukunft etwas schwerer machen dürfte. HPD-Präsident Art St. Cyr weiß aus eigener Erfahrung, wie ernst es Penske meint: "Wir hatten einen extrem hitzigen Wettbewerb während unserer ALMS-Programme und freuen uns sehr darauf, gemeinsam mit- statt gegeneinander zu kämpfen. Penske ist der ideale Partner. Ihre Statistiken in allen Formen des Motorsports sind unerreicht." Interessant: In der IndyCar-Serie sind Penske und Honda weiterhin Konkurrenten, obschon sie auch dort bereits gemeinsame Erfolge erzielt haben.

Das neue Programm ist auch ein weiterer Erfolg für die kostengünstige DPi-Formel, die in einem gewissen Wettbewerb mit der LMP1-Kategorie der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) steht.