Finale in San Luis verspricht Hochspannung

Beim GT1-Saisonfinale im argentinischen San Luis kämpfen fünf Fahrerpaarungen und vier Teams um die Titel in der Fahrer- und Teamwertung

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende empfängt die malerische Strecke im argentinischen San Luis die Teams und Fahrer der GT1-Weltmeisterschaft zur letzten und entscheidenden Saisonstation. Auf dem 6,27 Kilometer langen, semipermanenten Kurs, der mit zahlreichen Bergauf- und Bergab-Passagen um einen Vulkansee herumführt, können nicht weniger als fünf Fahrerpaarungen und vier Teams die Krone noch an sich reißen.

Titel-Bild zur News: FIA-GT in San Luis

Die spektakuläre Strecke in San Luis ruft zum Saisonfinale der GT1-WM

"Schon im vergangenen Jahr wurde die Meisterschaft hier in San Luis entschieden", erinnert SRO-Chef Stephane Ratel im Hinblick auf den Titelgewinn von Michael Bartels, Andrea Bertolini und dem Vitaphone-Maserati-Team vor zwölf Monaten. "In diesem Jahr steht uns mit zehn Fahrern und vier Teams, die noch für die beiden Titel in Frage kommen, erneut ein toller Kampf bevor. Ich könnte mir keinen besseren Ort für dieses Saisonfinale vorstellen als die atemberaubende Strecke in San Luis."

Tabellenführer mit 30 Kilogramm Zusatzgewicht

In der Fahrerwertung haben Michael Krumm/Lucas Luhr vor dem finalen Rennwochenende die Oberhand. Mit 131 Punkten und drei Siegen bei einem Championship-Rennen im Verlauf der Saison reist das JRM-Nissan-Duo nach Argentinien. Die drei Siege - zwei mehr als jede andere Fahrerpaarung - würden im Falle eines Punktgleichstands den Titel für Krumm/Luhr bedeuten.

Lucas Luhr, Michael Krumm

Michael Krumm/Lucas Luhr reisen als Tabellenführer zum Finale nach San Luis Zoom

"Dank der unglaublichen Umgebung und des einzigartigen Layouts gehört der Kurs zu den aufregendsten, gleichzeitig aber auch zu den gefährlichsten Strecken, die ich je gesehen habe", sagt Krumm. "Wir müssen alles in unserer Macht stehende tun, um unser Ziel zu erreichen".

Für Luhr markiert das Wochenende die Premiere in San Luis. "Ich habe mir als Vorbereitung jede Menge Onbord-Aufnahmen aus dem Vorjahr angesehen. Mein Ziel ist es, sowohl im Qualifying als auch im Quali-Rennen und im Championship-Rennen ganz vorn zu sein." Mit 30 Kilogramm Erfolgsbalast haben Krumm/Luhr zwar keine einfache Aufgabe vor sich, damit aber immer noch weniger Zusatzgewicht an Bord als die schärfsten Verfolger.

Schwierige Aufgabe für Aston Martin

Die Aston-Martin-Piloten Stefan Mücke/Darren Turner von Young Driver AMR kommen mit elf Punkten Rückstand auf die Tabellenführer nach San Luis. Im Vorjahr präsentierte sich der Aston Martin in San Luis als das Auto, das es zu schlagen galt. Sowohl im Qualifying, als auch im Quali-Rennen sowie im Championship-Rennen ging der erste Platz jeweils an die britische Traditionsmarke.

Nach den Plätzen zwei und eins am Peking-Wochenende haben Mücke/Turner allerdings sogar 50 Kilogramm Zusatzgewicht im Auto. "Die Strecke liegt unserem Auto sehr und wir werden das Beste herausholen", verspricht Mücke. "Ich hoffe, dass wir auch mit unserem großen Ballast halbwegs an der Spitze mitfahren können. Eine Position ganz vorne wird sicher zu schwierig sein, aber wir gehen das Finale sehr entspannt an. Denn wir sind nicht die, die unter Druck stehen, das sind die anderen."

Turner sieht sich in Sachen Titelkampf in einer schwierigen Position. "Wenn man es realistisch sieht sind, machen es uns die 50 Kilogramm Erfolgsballast schwer, das Resultat zu erzielen, das wir benötigen", so der Brite. Sollten Krumm/Luhr das Quali-Rennen unter den ersten Vier beenden, beschränkt sich die Titelvergabe am Sonntag auf ein Duell zwischen dem JRM- und dem Young-Driver-Duo.

Anderenfalls dürfen sich auch Markus Winkelhock/Marc Basseng im Lamborgini Murcielago von Münnich sowie Christian Hohenadel/Andrea Piccini im Hexis-Aston Martin und Tomas Enge/Alex Müller im zweiten DBR9 von Young Driver AMR noch Hoffnungen auf den Fahrertitel machen.

Winkelhock/Basseng reisen mit 30 Punkten Rückstand auf Krumm/Luhr zum Finale. Hohenadel/Piccini liegen gleichauf mit dem Münnich-Duo. Enge/Müller folgen mit einem Zähler Abstand auf Rang fünf, haben nach dem erfolgreichen Peking-Wochenende für Aston Martin jedoch ebenfalls 30 Kilogramm Zusatzgewicht an Bord.

Enger Titelkampf in der Teamwertung

In der Teamwertung geht es noch enger zu als bei den Fahrern. Young Driver AMR führt die Tabelle nach neun von zehn Saisonstationen mit acht Punkten vor JRM an. Hexis AMR folgt mit 29 Zählern Rückstand auf Rang drei vor Münnich mit 42 Punkten hinter den Tabellenführern. 57 Zähler sind am Wochenende in der Teamwertung noch zu vergeben.

Die Teams von Young Driver AMR und JRM liegen nur acht Punkte auseinander Zoom

Die Ford- und Corvette-Teams spielen bei der Titelvergabe zwar keine Rolle mehr, sind jedoch jederzeit für eine Top-Platzierung gut, was nicht zuletzt die überzeugende Vorstellung von Maxime Martin und Frederic Makowiecki mit den zwei Siegen in Ordos gezeigt hat. Makowiecki reist zudem als Vorjahressieger nach San Luis. Corvette ist vor dem Finalwochenende zwar der einzige Hersteller ohne Saisonsieg, mit Platz fünf zuletzt in Peking verpasste das Exim-Team mit Michael Rossi und Nico Verdonck allerdings nur knapp das Podium.

Pastorellis bilden erstes Bruderpaar im Feld der GT1-WM

In der zweiten Exim-Corvette gibt Francesco Pastorelli, der jüngere Bruder von Münnich-Fahrer Nicky Pastorelli, in San Luis sein Debüt in der GT1-WM. Der jüngere Pastorelli teilt sich das Cockpit im Auto mit der Startnummer 11 mit Yelmer Buurman und sorgt damit für das erste Aufeinandertreffen zweier Brüder an einem GT1-Wochenende.

"Gegen meinen Bruder zu fahren, wird eine tolle Sache. Wir sind bisher noch nie gegeneinander in einem Rennen angetreten" gibt sich Francesco vorfreudig. In der Saison 2008 bestritten die beiden Pastorelli-Brüder einige Rennen zur American-Le-Mans-Series (ALMS) im selben Fahrzeug, nun treten sie erstmals als Konkurrenten gegeneinander an.

Während der ältere Pastorelli im Münnich-Lambo mit der Startnummer 37 auf seinen bewährten Cockpitpartner Dominik Schwager zurückgreifen kann, hat Manuel Lauck im ebenfalls von Münnich vorbereiteten DKR-Lambo mit der Startnummer 47 einen alten Bekannten an seiner Seite: Christopher Haase gibt in San Luis sein Comeback und tritt erstmals in diesem Jahr in der GT1-WM an.

Zeitplan San Luis (MEZ):

Freitag, 4. November
14:00 Uhr - Freies Training
19:30 Uhr - Pre-Qualifying

Samstag, 5. November
13:00 Uhr - Qualifying
17:45 Uhr - Quali-Rennen

Sonntag, 6. November
12:00 Uhr - Warmup
17:45 Uhr - Championship-Rennen