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  • 04.03.2010 20:48

  • von Britta Weddige

Vorhang auf: GP3 testet in Paul Ricard

Die neue GP3 hat mit ihren ersten offiziellen Testfahrten begonnen - Alle 30 Autos im Einsatz, bis auf kleinere Defekte keine Zuverlässigkeitsprobleme

(Motorsport-Total.com) - Vorhang auf für die Premiere: Im südfranzösischen Paul Ricard haben die ersten offiziellen Testfahrten der neu gegründeten GP3 begonnen. Mit dabei sind alle 30 Fahrer und Autos, die in der Debütsaison an den Start gehen werden. Nachdem das Wetter gestern noch schlecht war, klarte der Himmel über Nacht auf und die Piloten fanden trockene und fast sonnige Bedingungen vor. Allerdings war es recht kühl.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Heute hat der erste offizielle GP3-Test für alle zehn Teams begonnen

Die ersten Piloten, die auf das 3D-Layout der Strecke gingen, waren die beiden Carlin-Fahrer Adriano Buzaid und Max Chilton. Der Rest des Feldes folgte ihnen recht schnell. Nachdem die zehn Teams ihre ersten Installationsrunden abgeschlossen hatten, wurde die Session für eine Stunde unterbrochen, damit die Teams die ersten technischen Daten der neuen Autos genau analysieren konnten.#w1#

Als die Session wieder gestartet wurden, gingen die Rundenzeiten konstant nach unten. Die Bestzeit am Vormittag ging an ART-Pilot Alexander Rossi vor Max Chilton, Michael Christensen (Arden), Renger Van der Zander (RSC-Mücke) und Kazimieras Vasiliauskas (Tech 1). Rossis Bestzeit lag bei 1:22.188 Minuten.

Am Nachmittag fielen die Rundenzeiten weiter. ART-Pilot Esteban Guttierez holte mit 1:20.949 Minuten die Bestzeit. Damit war er über eine Sekunde schneller als Rossi am Vormittag. Arden-Pilot Christensen und Pablo Sanchez Lopez (Addax) komplettierten die Top 3. Insgesamt wurde Rossis Bestzeit vom Vormittag am Nachmittag von elf Piloten unterboten.

"Das Auto einen Monat lang nur anschauen zu können, war recht frustrierend!" Esteban Guttierez

"Es war ein aufregender Tag, denn das Auto einen Monat lang nur anschauen zu können, war recht frustrierend! Unser Hauptziel war heute, das Auto kennenzulernen und am Ende haben wir auch ein gutes Ergebnis geholt", sagt der Tagesschnellste Guttierez. "Aber es war erst der erste Tag, deshalb müssen wir weiterarbeiten. Ich hatte im Auto ein gutes Gefühl und habe die hohe Downforce wirklich genossen. Das ist ein gutes Training für die GP2, ebenso wie die Schaltung."

"Am Anfang waren es nicht die besten Wetterbedingungen, aber für mich lief es gut. Wir haben uns darauf konzentriert, das Auto einzustellen", berichtet Arden-Pilot Christensen. "Das Auto ist gut zu fahren und schneller als das, was ich gewöhnt bin. Auch das Gripniveau ist sehr hoch."

Ein zufriedenes erstes Fazit zieht auch GP3-Technikchef Didier Perrin: "Es ist unvermeidbar, dass man vor dem ersten Test einer neuen Serie etwas nervös wird. Aber nach der erste Stunde war ich schon recht zufrieden damit, wie es lief, vor allem, weil jedes Team schon früh mindestens ein oder zwei Autos auf der Strecke hatte. Und ich habe gesehen, dass schon in den ersten Runden mindestens sechs Fahrer um Positionen gekämpft und sich gegenseitig überholt haben. So etwas hatte ich noch nie erlebt!"

"Die Teams haben mir das Feedback gegeben, dass die Piloten gern mit dem Auto fahren und schon schnell ein hohes Gripniveau hatten", so Perrin weiter. "Natürlich gab es kleinere Defekte, aber das war zu erwarten. Trotzdem war die Zuverlässigkeit der Autos im Allgemeinen herausragend. Wir sind sehr zufrieden."

"Es ist unvermeidbar, dass man vor dem ersten Test einer neuen Serie etwas nervös wird." Didier Perrin

Ziel der neuen GP3 ist, jungen Fahrer das Rüstzeug für ihre Zukunft zu geben, konkret gesagt: sie auf die GP2 und dann auf die Formel 1 vorzubereiten. So sollen die Nachwuchspiloten in der GP3 unter anderem an ihrem Fahrkönnen feilen können. "Die GP3 ist großartig für junge Piloten, weil man viele technische Aspekte eines Formel-1-Autos auch am GP3 findet, zum Beispiel die Schaltung und die Pedale", erklärt RSC-Mücke-Teamchef Ralf Schumacher. "Die Piloten müssen auch den Reifenabrieb im Auge behalten, der in der Formel 1 eine große Rolle spielt. Und dass sie auf Formel-1-Strecken fahren, bereitet sie auf ihren nächsten Karriereschritt vor."

Manche GP3-Mannschaften kooperieren direkt mit Formel-1-Teams. So arbeitet das Manor-Förderprogramm mit Virgin zusammen. "Die körperliche und mentale Vorbereitung ist ein Schlüsselaspekt in der Entwicklung eines Fahrers", weiß Virgin-CEO Graeme Lowdon. "Wir bieten unserem bestplatzierten GP3-Fahrer einen Formel-1-Test an, also muss die physische Vorbereitung jetzt anfangen! Wir wollen unsere GP3-Fahrer auf Grand-Prix-Standard bringen und können ihnen jetzt zeigen, wie der Weg bis in die Formel 1 führt. Lucas di Grassi ist in der Formel-3-Euroserie für Manor gefahren und wir freuen uns, ihm jetzt bei Virgin das Formel-1-Debüt zu ermöglichen."

Ergebnis Nachmittagssession:

01. Esteban Gutierrez (Art) - 1:20.949 Minuten - 46 Runden
02. Michael Christensen (Arden) - 1:20.986 - 38
03. Pablo Sanchez Lopez (Addax) - 1:21.283 - 30
04. Kazimieras Vasiliauskas (Tech 1) - 1:21.402 - 48
05. Robert Wickens (Status) - 1:21.644 - 23
06. Max Chilton (Carlin) - 1:21.761 - 7
07. Alexander Rossi (Art) - 1:21.818 - 16
08. Nigel Melker (RSC-Mücke) - 1:21.868 - 28
09. Pal Varhaug (Jenzer) - 1:21.994 - 28
10. Luca Foresti (Carlin) - 1:22.021 - 41
11. Renger Van der Zande (RSC-Mücke) - 1:22.163 - 27
12. Nico Müller (Jenzer) - 1:22.188 - 43
13. Mirko Bortolotti (Addax) - 1:22.240 - 37
14. Rio Haryanto (Manor) - 1:22.259 - 19
15. Dean Stoneman (Tech 1) - 1:22.357 - 14
16. Leonardo Cordeiro (Arden) - 1:22.377 - 35
17. Alexander Simms (Atech CRS) - 1:22.542 - 37
18. Luiz Razia (Manor) - 1:22.645 - 8
19. James Jakes (Manor) - 1:22.653 - 15
20 Tobias Hegewald (RSC-Mücke) - 1:22.719 - 21
21. Simon Trummer (Jenzer) - 1:23.395 - 26
22. Viktor Jensen (Atech CRS) 1:23.585 - 28
23. Olivier Oakes (Addax) - 1:24.425 - 13
24. Daniel Morad (Status) - 1:24.555 - 9
25. Ivan Lukashevich (Status) - 1:25.594 - 35
26. Vittorio Ghirelli (Atech CRS) - 1:25.715 - 27
27. Adriano Buzaid (Carlin) - 1:28.317 - 7
28. Pedro Nunes (Art) - keine Zeit - 3
29. Miki Monras (Arden) - keine Zeit - 2

Ergebnis Vormittagssession:

01. Alexander Rossi (ART) - 1:22.188 Minuten - 20 Runden
02. Max Chilton (Carlin) - 1:22.206 - 31
03. Michael Christensen (Arden) - 1:22.345 - 30
04. Renger van der Zande (RSC-Mücke) - 1:22.920 - 29
05. Kazimieras Vasiliauskas (Tech 1) - 1:23.137 - 16
06. Luca Foresti (Carlin) - 1:23.673 - 25
07. Leonardo Cordeiro (Arden) - 1:23.690 - 46
08. Pal Varhaug (Jenzer) - 1:23.934 - 38
09. Nigel Melker (RSC-Mücke) - 1:23.958 - 24
10. Simon Trummer (Jenzer) - 1:24.068 - 29
11. Dean Stoneman (Tech 1) - 1:24.203 - 19
12. Pedro Nunes (ART) - 1:24.257 - 28
13. Pablo Sanchez Lopez (Addax) - 1:24581 - 22
14. Mirko Bortolotti (Addax) - 1:24.585 - 22
15. Nico Müller (Jenzer) - 1:24.640 - 34
16. Jim Pla (Atech CRS) - 1:24.740 - 16
17. Luiz Razia (Manor) - 1:25.157 - 22
18. Rio Haryanto (Manor) - 1:26.066 - 27
19. Tobias Hegewald (RSC-Mücke) - 1:26.826 - 17
20. Adriano Buzaid (Carlin) - 1:29.631 - 14