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  • 17.02.2011 13:34

  • von Stefan Ziegler

Aufgrund der Unruhen: Die GP2 sagt Bahrain-Event ab

Der Motorsport gibt kleinbei: Die GP2-Asia-Serie verzichtet auf die Austragung ihres Bahrain-Events - Die Situation in Manama spitz sich weiter zu

(Motorsport-Total.com) - Die Verantwortlichen der GP2-Asia-Rennserie reagieren auf die jüngsten Entwicklungen in Bahrain: Der geplante Rennevent auf dem Bahrain International Circuit wird nicht stattfinden. Wenige Stunden nach einer vorläufigen Verschiebung der ersten Trainingseinheit entschied man sich dazu, komplett auf das Fahren zu verzichten. Die Veranstaltung wurde ersatzlos aus dem Kalender gestrichen.

Titel-Bild zur News: rote Flagge

Die GP2 zeigt die rote Flagge: Der Rennevent in Bahrain findet nicht statt

"Im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse in Bahrain und auf Anraten des nationalen Motorsport-Verbandes wurde die Entscheidung getroffen, den Rest des Events, der in dieser Woche am Bahrain International Circuit hätte stattfinden sollen, aufgrund von höherer Gewalt abzusagen", heißt es in einem kurzen Statement der GP2-Asia-Serie, dem asiatischen Ableger der GP2-Hauptserie.

Bereits in der Nacht zum Donnerstag hatten die unmittelbar Beteiligten einen Eindruck von den Zuständen in Manama bekommen: "Mein Hotel liegt nur etwa 800 Meter vom Zentrum der Proteste entfernt und nachts konnte ich Schüsse von Maschinenpistolen hören", berichtet Davide Valsecchi gegenüber '422race.com'. Teamchef Alfonso de Orleans-Borbon hat ähnliche Erfahrungen gemacht.

"Ich denke, es wird kein Rennen geben", hatte der Spanier noch wenige Augenblicke vor der offiziellen Verkündung zu Protokoll gegeben. "Die Situation hier ist sehr kompliziert. Überall sind arabische Panzer und heute Nacht hörten wir Schüsse. Wir mussten ins Hotel eskortiert werden. Internet gibt es nur an der Strecke, 'CNN', 'Al Jazeera' oder 'BBC' können wir nicht schauen."

"Wir wissen daher nur, was wir im Internet lesen", erläutert de Orleans-Borbon, der Teamchef von Racing Engineering. Anhand dieser Berichte habe man entsprechende Vorbereitungen getroffen, meint der Teamfunktionär. "Wir verpacken alles in die Container und können schon heute Abend abreisen, sollte das Rennen abgesagt werden." Genau dieser Fall trat schließlich auch ein.

Welche Auswirkungen die Rennabsage auf die Termine der Formel 1 haben wird, ist derzeit noch nicht klar. Die "Königsklasse" wird allerdings in knapp zwei Wochen zu Testfahrten in Bahrain erwartet und soll dort in etwa einem Monat ihren Saisonauftakt austragen. Die GP2 ging diesem Risiko durch die Rennabsage aus dem Weg. Die Frage ist demnach: Wie wird sich die Formel 1 verhalten?