• 04.11.2009 16:28

Ferdinand Stuck: "Simulation ist unglaublich realistisch"

Der Rennfahrer-Sohn über seine Karriere im Rennsport, seine Ziele und Erfahrungen mit der virtuellen Welt des Rennsports

(Motorsport-Total.com/race-star.de) - Frage: "Ferdinand, ich möchte es direkt abhaken und deswegen stelle ich dir die wohl meist gestellte Frage am Anfang. Der Name Stuck ist gerade für deutsche Motorsport-Fans sehr prominent. Ist es für dich persönlich förderlich oder ist der Brückenschlag zu deinen familiären Wurzeln doch eher hinderlich?"
Ferdinand Stuck: "Ich muss sagen, dass die Historie meiner Familie mir in meiner Karriere bisher definitiv geholfen hat. Allerdings will ich natürlich an meinen eigenen Leistungen gemessen werden. Jeder Sohn oder Enkel von erfolgreichen Rennfahrern hat das Ziel, aus dem Schatten seiner Vorfahren herauszutreten. Deshalb bin ich hoch motiviert, immer besser zu werden und meine Karriere aus eigenen Kräften voranzutreiben."

Titel-Bild zur News: Ferdinand Stuck

Ferdinand Stuck möchte am liebsten Profi-Rennfahrer werden

Frage: "Als Simracer habe ich mit größten Interesse gelesen, dass du 2008 im 'Fahrtechnik Zentrum Murtal' mit Klaus Bachler virtuell trainiert hast, wie ist dein Eindruck bzw. beschreibe uns doch mal als aktiver Rennfahrer deinen Eindruck, wie realistisch war die Simulation?"
Stuck: "Das echte Gefühl, in einem Rennauto zu sitzen und auf der Strecke unterwegs zu sein, kann in einem Simulator natürlich nicht vollkommen perfekt dargestellt werden. Allerdings sind diese Tests sehr praktisch, um seine Streckenkenntnisse und seine Reaktionen zu testen und zu verbessern. Die Simulation war unglaublich realistisch. Allerdings sehe ich das virtuelle Rennfahren als vollständig eigene Disziplin. Ich bin sicher nie so schnell wie ein geübter Fahrer des Simulationsprogramms, genauso wenig könnte mir wahrscheinlich auf der Strecke Parole bieten."#w1#

Frage: "Von Nick Heidfeld zum Beispiel war einmal zu lesen, dass er sich virtuell auf Strecken vorbereitet, die er noch nicht gefahren ist, und sich so zum Beispiel auf die Streckenführung vorbereitet. Was hältst du davon bzw. kennst Du Simracing in irgendeiner Form?"
Stuck: "Heutzutage trainieren fast alle Profi-Rennfahrer am Simulator. Mentaltraining hat auch an Bedeutung gewonnen. Ich gehe zum Beispiel am Abend vor dem Qualifying die Strecke noch einmal im Kopf ab und versuche dabei, die Hinweise, die mir der Ingenieur gesagt hat, zu beherzigen. Das Unterbewusstsein spielt dabei eine sehr große Rolle. Der besondere Reiz von Simracing liegt für mich im direkten Duell mit Teilnehmern aus aller Welt. Das kommt der Atmosphäre in einem echten Fahrerlager schon sehr nahe."

Frage: "Momentan fährst du für das niederländische Team Van Amersfoort Racing in der Formel ADAC, was ist dein Saisonziel?"
Stuck: "In diesem Jahr bin ich aus schulischen Gründen erst zur Saisonhälfte eingestiegen und bin seither nur drei Rennen gefahren. Ich denke deshalb nur von Rennen zu Rennen. Ich will mich konstant verbessern und immer das Maximum herausholen."

Frage: "Wie sieht für einen Fahrer ein Rennwochenende aus? Wie bereitest du dich vor bzw. wann kommst du an die jeweilige Rennstrecke?"
Stuck: "Der Donnerstag ist meistens der Anreisetag, je nachdem, wie weit die Strecke entfernt ist. Am Donnerstagabend heißt es dann meistens früh ins Bett gehen, da es am Freitag in der Früh immer sehr zeitig los geht. An den anderen Tagen geht es zwischen 6 und 7 Uhr in der Früh los. Natürlich bereite ich mich auf die jeweilige Strecke vor und stimme mich vorher mit dem Team ab, wie wir das Rennwochenende angehen wollen. An der Strecke selbst haben wir einen sehr engen Zeitplan."

Frage: "Motorsport wurde dir ja sprichwörtlich mit in die Liege gelegt, wo siehst du dich in den nächsten fünf Jahren bzw. was sind Deine Ziele als Rennfahrer?"
Stuck: "Ich möchte mich in einer Meisterschaft etablieren, die Spaß macht und in der ich erfolgreich sein kann. Wenn möglich, möchte ich hauptberuflich als Rennfahrer aktiv sein. Das ist für jeden jungen Piloten ein ehrgeiziges Ziel, aber ich tue alles, um es zu erreichen."

Frage: "Du hast mal gesagt, dass dein Vater und dein Bruder für dich Vorbilder sind, gibt es schon mal nach einem Rennen Feedback Gespräche, wie sehen die aus?"
Stuck: "Bei uns in der Familie findet nach jedem Rennen ein gemeinsames Gespräch statt, indem wir über die Leistung, die Fehler, die Überholmanöver und die Rennbilanz reden. Das hilft immens. Für Johannes und mich ist der Input unseres Vaters oft sehr hilfreich."

Frage: "Motorsport-Veranstaltungen stehen bei den Fans auf dem Fernsehkalender ganz weit oben und sind, wenn man nicht selbst Live vor Ort sein kann, zumindest als Liveübertragung eine Pflichtveranstaltung. Schaut man sich als Fahrer auch anschließend die Zusammenfassung an bzw. liest anschließend auch Print- und Internetmedien?"
Stuck: "Natürlich es ist für mich immer interessant, etwas über mich selbst zu lesen oder sogar im TV einen Bericht zu sehen. Gerade als junger Fahrer ist es spannend zu erfahren, wie man auf Außenstehende wirkt. Ein professionelles Auftreten gehört zu diesem Beruf genauso dazu wie die Grundschnelligkeit auf der Strecke."

Frage: "Der Motorsport hat einige Mythen: Nordschliefe, Le Mans, Spa, Daytona etc. Welchen Mythos möchtest du gerne mal als Fahrer erleben und warum?"
Stuck: "Ich hatte leider bis jetzt noch nicht die Möglichkeit, an einem 24-Stunden-Rennen teilzunehmen, da ich erst vor kurzem meinen Führerschein gemacht habe. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass ich mich schon riesig darauf freue, wenn ich das erste Mal bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring starten darf. Die Atmosphäre dort ist einmalig."

Frage: "Welche Serien siehst du evtl. selber gerne mal im TV?"
Stuck: "Ich bin insgesamt ein sehr großer Motorsport-Fan. Deshalb schaue ich an meinen freien Wochenenden möglichst viele Rennen im TV. Allerdings muss ich ehrlich zugestehen, dass ich MotoGP-Rennen besonders interessant finde. Was die Motorrad-Piloten leisten, ist enorm. Langeweile kommt da garantiert nicht auf. Das wäre vielleicht auch einmal etwas für Simracing..."

Frage: "Hast du ein Lieblingsportal?"
Stuck: "Ja, das ist eindeutig Motorsport-Total.com. Um schnellstmöglich an Information zu gelangen, schaue ich schon seit Jahren regelmäßig vorbei. Dort bekomme ich immer direkt die Informationen, die ich brauche."

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